Vettel vermisst Kameradschaft in der Formel 1

Inwiefern Sebastian Vettel die alten Zeiten herbeisehnt und wieso Formel-1-Piloten heutzutage nicht mehr die Freiheiten der Vergangenheit haben

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel steht auf Musik aus den 1960er Jahren. Und auch der Formel 1 dieser Zeit kann der Red-Bull-Pilot einiges abgewinnen. Dabei bezieht er sich nicht auf die Gefahren, denn zu dieser Zeit gab es in der "Königsklasse" des Motorsports jedes Jahr mehre Todesopfer zu beklagen, sondern um einen gewissen Zusammenhalt, den er in der heutigen Formel 1 vermisst.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel wünscht sich mehr Zusammenhalt unter den Piloten

"Die Formel 1 ist professioneller geworden, sowohl was die Technik, aber auch was das Umfeld betrifft. Da bleibt die Lockerheit auf der Strecke", sagt der Heppenheimer gegenüber der 'Frankfurter Rundschau'. "Die Kameradschaft ist nicht mehr da. Ich beschwere mich darüber nicht. Was die heutigen Sicherheitsstandards angeht, will bestimmt keiner einen Schritt zurück gehen. Und das Interesse ist viel größer geworden."

Gefahr schweißte die Piloten zusammen

Ihm ist aber durchaus bewusst, dass vor allem das deutlich höhere Risiko dieser Ära die Fahrerriege zusammenschweißte: "Reden wir doch ganz offen! Früher war ein Drittel der Fahrer am Ende der Saison nicht mehr da. Da rückt man von Haus aus näher zusammen. Heute sind die Autos sehr sicher. Der Job ist nicht ungefährlich, aber im historischen Vergleich ist das Risiko gesunken."

Auch die Außenwirkung der Formel 1 hat sich deutlich verändert: Die Lockerheit vergangener Tage ist einer enormen Professionalität gewichen, die den Fahrern teilweise die Freiheiten raubt. "Früher ging man zu seinem Renningenieur, wenn man überhaupt einen hatte, oder zu seinem Mechaniker und sagte, 'Okay, passt so weit, und schau, dass Du noch mal alles nachziehst'. Und fertig!", blickt Vettel zurück.

Verantwortung ist heute viel größer

"Dann hat man eine Zigarette geraucht und ist abends einen trinken gegangen. Die Leute in der Bar fanden das nicht weiter tragisch, am nächsten Morgen war das Thema durch, obwohl der Fahrer vielleicht noch eine Fahne hatte." Würde man heute als Rennfahrer einen ähnlichen Lebenswandel an den Tag legen, hätte dies hingegen weitreichende Folgen, weiß der 23-Jährige: "Das wäre ein Riesenskandal. Die Verantwortung gegenüber dem Team und den Sponsoren, die man repräsentiert, ist weitaus größer."

Auch in anderen Bereichen ist die Freiheit der Piloten deutlich eingeschränkt, gibt Vettel zu: "Es ist eben so, dass man gewisse Dinge manchmal nicht so aussprechen kann, wie man sie gerade denkt. Es ist ja heute so, dass deine Äußerungen ganz rasch im Internet landen. Und dann nehmen die Dinge ihren Lauf und irgendwann ist einem das Wort im Mund herumgedreht worden. Man muss einfach lernen, damit umzugehen."

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