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  • 05.11.2010 12:50

  • von Roman Wittemeier

Vettel und Hilfe: "Haben genug Rettungswagen"

Sebastian Vettel ist von seiner eigenen Entschlossenheit im Titelkampf selbst etwas überrascht: "Die Chance ist da" - Keine Hilfe für Mark Webber

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel ist derzeit zwar nur Vierter in der Fahrerwertung, doch räumt man dem Heppenheimer aufgrund des bärenstarken Red Bull RB6 größere Chancen auf die Krone ein als Lewis Hamilton, der mit vier Zählern mehr vor ihm liegt. Der junge Deutsche wittert die Chance, nicht nur Hamilton, sondern auch seinen Teamkollegen Mark Webber und den aktuellen Gesamtführenden Fernando Alonso noch zu packen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel zeigte sich vor dem Interlagos-Rennen in bester Laune

"Ich glaube, ich habe schon noch eine Chance, auch wenn es im Moment nicht so gut ausschaut. Der Speed und die Leistung war immer da, darauf müssen wir uns die letzten zwei Rennen konzentrieren", so Vettel im Interview mit 'RTL'. Zwei Siege in Interlagos und Abu Dhabi sollen den Titel sichern. Ob das klappt? Zumindest das Bauchgefühl des 23-Jährigen deutet darauf hin, denn es ist nach Aufkunft von Vettel "sehr gut".

"Nach dem Rückschlag vor zwei Wochen bin ich selbst ein bisschen überrascht, dass ich das so gut weggesteckt habe", berichtet der einzige deutsche Pilot im Titelfight 2010. "Es ist ein Wunder, dass wir noch in der Position sind, immer noch um die Weltmeisterschaft mitfahren zu können", erklärt Vettel, der viele Punkte aufgrund technischer Probleme einbüßte - zuletzt ging der mögliche Sieg in Südkorea wegen eines Motorplatzers verloren.

"Wenn jetzt etwas schiefgeht, müssen wir den neunten Motor ziehen, ganz klar", beschreibt Vettel seine ungünstige Position bezüglich der Triebwerke. Sollte der Red-Bull-Pilot ein weiteres Aggregat benötigen, wäre eine Strafversetzung um zehn Startränge die Folge - wohl das endgültige Aus. Die Motorensituation ist - abgesehen vom Punktestand - Vettels zweiter Nachteil gegenüber Teamkollege Webber.

¿pbvin|512|3248||0|1pb¿"Ich bin von mir selbst überzeugt. Jeder versucht sein eigenes Ding durchzuziehen, so auch ich", sagt Vettel bezüglich einer möglichen Unterstützung für Webber. "Ich konzentriere mich auf meine eigene Leistung und ich glaube, dass die Chance noch da ist. Ich fahre meine Rennen für mich, fahre, um zu gewinnen. Ich weiß, dass ich noch eine Chance habe, Weltmeister zu werden. Auch wenn sie vielleicht nicht nur von mir abhängt, ist die Chance da."

"Wenn jemand Hilfe braucht - wir haben genug Rettungswagen an der Rennstrecke, die dann raus fahren, sollte es soweit kommen. Dafür bin ich nun mal nicht zuständig", schüttelt Vettel energisch mit dem Kopf. Gerade in seiner Situation wäre eine Stallorder eine große Ernüchterung. Dabei ist Vettel auf der Seite von Michael Schumacher, der die Abschaffung des Stallorder-Verbots fordert. "Was er sagt, ist die Wahrheit, auch wenn es viele Leute nicht hören wollen."