Vettel und Ferrari: Schnelle Dementis

Die Story hatte noch nicht einmal die Runde gemacht, da wurde sie schon dementiert: Red Bull und Ferrari zerreißen die jüngste 'BBC'-Transferspekulation (Artikel-Update)

(Motorsport-Total.com) - So schnell wurde selbst in der Formel 1 noch selten ein Gerücht dementiert: Wenige Stunden, nachdem die angesehene 'BBC' unter Berufung auf namentlich nicht genannte Quellen aus dem Ferrari-Team berichtet hatte, dass Sebastian Vettel für die Saison 2014 einen Vorvertrag bei der Scuderia unterschrieben haben soll, dementieren alle Seiten energisch.

Titel-Bild zur News: Stefano Domenicali und Christian Horner

Teamchefs unter sich: Stefano Domenicali im Gespräch mit Christian Horner Zoom

"Ohne den geringsten Zweifel wird Sebastian auch 2014 ein Teil des Red-Bull-Teams sein", zitiert der für den Bericht verantwortliche 'BBC'-Redakteur Andrew Benson Red-Bull-Teamchef Christian Horner auf seinem persönlichen Twitter-Kanal. Und auch Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko zerreißt das Gerücht via 'Bild'-Zeitung: "Das sind Unwahrheiten. Diese Meldung stimmt schlicht und einfach nicht."

Selbst Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo meldete sich rasch zu Wort, um der Story jeden Wind aus den Segeln zu nehmen: "Ich habe in den letzten 20 Jahren immer gesagt, dass ich nicht zwei Hähne in einem Hühnerstall haben will. Ich will keine zwei Stars, denn ich will keine Probleme und Rivalitäten, weil das Spannungen und Unausgeglichenheit im Team verursacht." Außerdem sei "die Fahrerfrage derzeit die Frage, die uns am wenigstens beschäftigt".

Der Italiener ist bekanntlich großer Alonso-Fan: "Alonso hat eine Gabe, die die anderen vielleicht nicht hatten: die Fähigkeit, das Team zu motivieren, die Fähigkeit dem Team in den schwierigen Momenten nahe zu sein - und nicht nur dann, wenn man gewinnt, denn dann ist es einfach", sagt er gegenüber 'RTL'. "Und er hat die Fähigkeit, weit nach vorne zu schauen, auf Ziele, die scheinbar schwierig zu erreichen sind, die aber im Grunde nicht unrealistisch sind."

"Vor einigen Wochen habe ich mit Fernando gesprochen. Er sagte: 'Jetzt habe ich verschiedene Teams kennengelernt, aber die Atmosphäre, das Familiäre, der Teamgeist, so etwas habe ich nirgends sonst gesehen", so Montezemolo. Und auch Teamchef Stefano Domenicali setzt alles auf Alonso: "Ich werde nicht glücklich sein, bevor er lässig mit einem Arm aus dem Auto hängend über die Strecke fahren kann, weil der Ferrari so überlegen ist. Leider ist das nur ein Traum."

Im Widerspruch zu den Aussagen, wonach Ferrari eher eine Nummer zwei suche, die Alonso unterstützen kann, stehen Behauptungen von Lewis Hamilton und Mark Webber, die angeblich mit Ferrari verhandelt haben. Inzwischen ist das aber Schnee von gestern: Felipe Massa hat mit dem starken "Doppelpack" in Japan und Südkorea sein Ticket für 2013 gelöst und soll noch diese Woche offiziell bestätigt werden.


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Südkorea, Sonntag


Gleichzeitig dementiert Montezemolo auch Gerüchte, dass Red-Bull-Stardesigner Adrian Newey 2014 gemeinsam mit Vettel nach Maranello kommen soll: "Adrian ist toll, aber wir haben großes Vertrauen in unsere Techniker. Bei allem Respekt vor Newey: Wir können auch ohne ihn gewinnen." Bekannt ist, dass Vettel und Newey bei Red Bull bis Ende 2014 unter Vertrag stehen. Allerdings sollen sich beide Ausstiegsklauseln zusichern haben lassen.