Vettel: Stallorder hätte "vielleicht einiges kaputt gemacht"

Weltmeister Sebastian Vettel ist bewusst, dass er vom Stallorder-Verzicht Red Bulls profitiert hat, meint aber, dass dies intern nie ein Thema war

(Motorsport-Total.com) - Das Red-Bull-Stallduell erhitzte 2010 die Gemüter, sowohl in- als auch außerhalb des Red-Bull-Teams. Doch im Gegensatz zu Ferrari ließ Red Bull seine Piloten stets frei fahren, eine Stallorder wurde nicht ausgesprochen, auch wenn Mark Webber nach dem Rennen in Spa eine Konzentration auf seine Person forderte.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Hätte Red Bull auf Stallorder gesetzt, wäre Vettel vielleicht nicht Champion

"Man hat uns zwei, den Mark und mich, einfach unsere Rennen fahren lassen", bestätigt Sebastian Vettel, dass Red Bull nicht eingegriffen hat. Ihm ist durchaus bewusst, dass er davon profitiert hat: "So wie es ausgegangen ist, ist es natürlich toll für mich. Hätte man vorher angefangen, den einen zurückzupfeifen, den anderen nach vorne geholt - ich glaube, dann hätte man sowohl einerseits sicherer sein können, auf der anderen Seite aber auch einiges kaputt machen können."

Der Weltmeister erkennt aber auch einen klaren Unterschied zwischen der Situation bei Ferrari, als man Felipe Massa in Hockenheim zurückgepfiffen hatte, und der Lage bei Red Bull in der vergangenen Saison: Massa war damals beinahe aus dem Titelrennen ausgeschieden, während Vettel und Webber in der WM stets mehr oder weniger auf Augenhöhe lagen.

"Die Formel 1 ist durchaus bekannt dafür, dass unter gewissen Situationen der eine einmal vorgelassen wird, um dem Team zu helfen", weiß Vettel. "Dadurch, dass wir das ganze Jahr sehr nahe beieinander waren, war es für uns intern nie von Diskussion." Erst der Umgang der Öffentlichkeit mit dem Thema habe die Dinge verkompliziert, meint der Heppenheimer: "Es wurde viel von außen reingetragen, da war es schwierig, damit umzugehen, obwohl wir damit nichts zu tun hatten. Wir sind unsere Schiene gefahren, es ist für uns alle gut ausgegangen."