• 27.11.2010 13:27

Vettel feiert vor dem Brandenburger Tor

Auf der Straße des 17. Juni in Berlin wurde Sebastian Vettel von tausenden Fans gefeiert - Der Weltmeister ließ trotz der Kälte die Reifen des Red Bull rauchen

(Motorsport-Total.com/SID) - Als sich der dichte Rauch vor dem Brandenburger Tor verzogen hatte, stand Sebastian Vettel vor dem Berliner Wahrzeichen auf seinem Red-Bull-Boliden, den Vettel-Finger in die Höhe gereckt, und ließ sich feiern: Auch Minusgrade und leichter Schneefall haben den Formel-1-Champion nicht davon abgehalten, mit 85.000 Zuschauern auf der Berliner Fan-Meile eine riesige Weltmeister-Party zu feiern und seinen Anhängern richtig einzuheizen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Weltmeister Sebastian Vettel wurde in Berlin von tausenden Fans gefeiert

"Das war einfach unglaublich. Man fragt sich, ob das alles wirklich wahr ist", meint Vettel zum Abschied, nachdem er seine Fans perfekt unterhalten hatte: "Für mich ist ein riesiger Traum wahr geworden." Zum grandiosen Abschluss von "Vettels Ehrenrunde" hatte der 23-Jährige seine "Randy Mandy" direkt vor dem Brandenburger Tor unter dem Jubel der Zuschauer noch sechs, sieben Mal am Stück kreiseln lassen.

"Ich habe mich in den Asphalt eingebrannt. Das ist meine persönliche Unterschrift in Berlin", sagt Vettel und versprach: "Wenn es nächstes Jahr wieder so gut läuft, kommen wir wieder." Als Vettel um 12.52 Uhr erstmals mit seinem Boliden vom Brandenburger Tor aus über die abgesperrte Straße des 17. Juni brauste, spürte die Kälte niemand mehr, erst recht nicht der Weltmeister selbst.

"Von der Siegessäule Richtung Brandenburger Tor zu fahren und sich bewusst zu sein, dass man in einem Formel-1-Auto sitzt, das ist etwas ganz Besonderes", erklärt Vettel über Lautsprecher den Fans, nachdem er nach den ersten paar Runden unter tosendem Applaus mit glänzenden Augen ausgestiegen war.


Fotos: Vettels Ehrenrunde in Berlin


Der 23-Jährige war für diesen ungewöhnlichen Auftritt noch einmal kurz entschlossen von Düsseldorf, wo für ihn am Abend schon wieder das Race of Champions auf dem Programm stand, in die Hauptstadt geflogen. So eine Chance bekomme man nicht oft, meint Vettel, der der Bild-Zeitung zuvor verraten hatte: "Als unsere Fußball-Nationalmannschaft vor dem Brandenburger Tor gefeiert hat, saß ich als Fan vor dem Fernseher. Jetzt bin ich selbst da - als Weltmeister und auch noch mit meinem Red Bull."

Schon vor der Veranstaltung hatte Vettel den Fans viel Action versprochen. "Es ist ein bisschen frisch, aber wir wollen den Leuten richtig einheizen", sagt er. Bevor er in seinen Boliden kletterte, fuhr er zunächst einmal mit einem Quad die von Zuschauern gesäumte rund 500 Meter lange Strecke ab, schrieb Autogramme, posierte mit Fans für Fotos und nahm ein Bad in der Menge.

Die Witterung störte ihn nicht. "Es schneit zwar leicht, aber wir haben eine Ausnahmegenehmigung, dass wir mit Slicks fahren dürfen", scherzt er. Nach dem ersten von zwei Ausläufen musste er allerdings einräumen, dass die "Strecke für unser Auto nicht optimal ist. Es ist extrem glatt." Gas gegeben hat er dennoch. "Hier ist 50 erlaubt, ich glaube nicht, dass wir darüber lagen", meint er mit einem ganz breiten Grinsen.

Schon zwei Stunden vor Beginn der Veranstaltung waren die ersten Fans an die Strecke gepilgert, ausgerüstet mit warmer Kleidung, Mützen und gut gefüllten Thermosflaschen. Auch mit Fanartikel waren sie bestens ausgestattet. Besonders auffällig war eine fast fünf Meter große Deutschland-Fahne mit dem Schriftzug: "Weltmeister - Danke für alles." Am Ende gab es für Vettel auch noch einen schwarz-rot-goldenen Konfetti-Regen.