• 25.03.2009 13:49

Vettel: "Nicht jeder Fahrer ist Millionär"

Sebastian Vettel hat noch kein Rennen für sein neues Team bestritten, aber schon gibt es Verkupplungsversuche: 2010 im Ferrari oder Mercedes?

(Motorsport-Total.com/sid) - Er steht auf der Wunschliste von Ferrari ganz oben, Mercedes-Benz hat auch schon ein Auge auf ihn geworfen, und für Formel-1-Boss Bernie Ecclestone wird er 2010 Weltmeister: Sebastian Vettel ist zwar erst 21 Jahre alt, doch er gilt bereits jetzt als neuer Michael Schumacher. "Er ist einfach ein extrem netter Kerl, sehr talentiert, jung und voller Enthusiasmus - ein Superstar in der Mache", sagte Ecclestone, für den Vettel wie ein Sohn ist.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Valencia, Circuit Comunitat Ricardo Tormo

Der Traum von Red-Bull-Pilot Sebastian Vettel: Die Nummer eins sein

"Wenn er irgendwelche Hilfe braucht, kann er mich immer anrufen." Der Brite hofft, dass Vettel 2009 in einem Siegauto sitzt: "Sollte er in einem Red Bull Weltmeister werden, wäre das magisch." Das würde auch Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz gefallen. "Dank des außerordentlichen Talents von Sebastian Vettel sollten wir in der neuen Saison in der Lage sein, oft das Podium zu besteigen", sagte der Milliardär aus Österreich in einem Interview mit der 'Gazzetta dello Sport': "Vettel ist ein Phänomen, wir fördern ihn seit mehr als zehn Jahren als eines der besten Talente unseres Nachwuchsprogramms. Wenn alles gut läuft, werden wir in der Lage sein, ihm ein Auto zu geben, mit dem er Meister werden kann."#w1#

In seiner ersten kompletten Saison hat der Hesse mit dem Sensationssieg im September 2008 in Monza die Formel-1-Welt auf den Kopf gestellt und die Herzen der Fans im Sturm erobert. Doch die ruhigen Zeiten beim Außenseiter-Rennstall Toro Rosso sind vorbei, beim A-Team Red Bull sind Punkte und der eine oder andere Podestplatz Pflicht.

Die Ansprüche an ihn sind gestiegen, das pfiffige Lächeln ist geblieben. Vettel hört die Komplimente natürlich gern, doch der Junge mit dem Lausbubengesicht ist auch Realist. "Wir sollten mit den Beinen auf dem Boden bleiben - die Favoriten sind Ferrari und Mercedes", sagte er. Und was ist mit Red Bull? "Unser Ziel ist, regelmäßig zu punkten und rausholen, was aus dem Auto rauszuholen ist."

Weltmeister Lewis Hamilton nimmt Vettel die Tiefstapelei nicht ganz ab. "Sebastian ist auf dem Weg zum Star. Er hat letztes Jahr in Monza bewiesen, dass er ein Siegfahrer ist. Er kann schon in dieser Saison in der Spitze mitmischen", so der McLaren-Mercedes-Pilot: "Ich habe Sebastian jedenfalls auf der Rechnung." Vettel wurde durch den Erfolg im Regen von Monza zum jüngsten Grand-Prix-Sieger aller Zeiten. Der 23 Jahre alte Hamilton krönte sich später zum jüngsten Weltmeister der Formel-1-Geschichte.

¿pbvin|512|1346||0pb¿Dass die Topteams Ferrari und McLaren-Mercedes um ihn buhlen, lässt ihn scheinbar kalt. Seine volle Konzentration gelte zurzeit Red Bull, sagt Vettel. Doch wenn er irgendwann mal in einem roten Renner oder einem Silberpfeil sitzen würde, wäre das für ihn "ein Traum". Mercedes-Sportchef Norbert Haug gibt im 'sid'-Interview das Interesse der Stuttgarter zu: "Vor der letzten Saison waren wir mit Nico Rosberg und Sebastian Vettel im Kontakt, beide waren aber vertraglich gebunden - und sind es noch."

Bei Ferrari oder Mercedes würde Vettel allerdings deutlich mehr verdienen als die geschätzten zweieinhalb Millionen Euro bei Red Bull. Dass er wegen der weltweiten Wirtschaftskrise auf einen Teil seiner Gage verzichten müsste, würde Vettel nicht einsehen: "Ich habe meinen Vertrag. Nicht jeder, der in der Formel 1 fährt, ist automatisch Millionär."

Die Reaktionen wegen der Finanzkrise hält Vettel für überzogen. "Sogar die Leute, die daheim auf dem Geld sitzen und sich die Jacke eigentlich kaufen wollten, kaufen sie heute nicht, weil sie dauernd hören, wie schlecht es morgen werden wird. Aber was soll denn schon kommen? Die Welt wird sich weiter drehen", meinte der 21-Jährige im Magazin 'Red Bulletin'.