• 31.10.2009 21:15

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Vettel ist froh: Saison 2010 ohne KERS

Red Bull Racing-Pilot Sebastian Vettel ist froh, dass der Große Preis von Abu Dhabi sein letztes Formel-1-Rennen mit KERS-Gegnern sein wird

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel wurde in der Qualifikation zum Großen Preis von Abu Dhabi von Lewis Hamilton im McLaren-Mercedes um beinahe sieben Zehntelsekunden geschlagen. Dies schreibt der Red Bull Racing-Pilot in erster Linie der Tatsache zu, dass sein Gegner über KERS verfügt und er selbst ohne dieses System zur Rückgewinnung von Energie auskommen muss.

Titel-Bild zur News: Hochspannung Zeichen Warnung

Sebastian Vettel ist froh, dass es 2010 kein KERS mehr geben wird

Alleine auf der langen Rückgerade im zweiten Sektor verliere er einige Zehntelsekunden: "Man ist da gut 40 Sekunden unterwegs, da geht es ziemlich lange geradeaus. Es sind zwar ein paar Kurven drin, aber wir verlieren dort unheimlich viel Zeit. Das rührt daher, dass wir kein KERS haben."#w1#

"Das ist etwas, womit wir schon das ganze Jahr über leben mussten. Wir hatten uns dazu entschieden, das ganze Jahr ohne KERS zu fahren. Meistens hat es gut funktioniert, aber manchmal trifft es einen halt eben. Und hier ist es mit den zwei Geraden eben nicht einfach."

"Es wird morgen im Rennen schwer sein, gleich zu attackieren, da man selbst im Windschatten kaum eine Chance hat, nahe genug dran zu bleiben und zu überholen. Ich denke, dass wir etwas schwerer sind. Vielleicht können wir dranbleiben und dann in der Box überholen."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Abu Dhabi


Hat er im Verlauf der Saison bereut, kein KERS an Bord zu haben? "Es ist immer so: wenn man etwas nicht hat, dann wünscht man es sich. Und wenn man es hat, dann wünscht man sich, dass es die anderen nicht haben. Es kommt immer darauf an, gegen wen man gefahren ist."

"Es gab teilweise schon frustrierende Rennen, so wie zum Beispiel in Barcelona, als ich das gesamte Rennen hinter Felipe Massa fuhr. Man ist nahe genug dran, kommt aber einfach nicht vorbei. Das Überholen ist ohnehin schwierig genug. Wenn man nahe genug dran ist, dann drückt er auf den Knopf, und er ist dann wieder weg. Und wenn er hinter einem ist, dann weiß man, dass ein kleiner Fehler genügt und er einen überholt."

"Das ist etwas schade, denn ich denke, dass es das Rennfahren ein wenig kaputt macht", so der Deutsche, der froh ist, dass das System kommendes Jahr nicht mehr zum Einsatz kommen wird. "Entweder es haben alle, oder es hat keiner. Deswegen denke ich, dass es kommendes Jahr besser sein wird."

¿pbvin|512|1368|kers|0|1pb¿Ob mit oder ohne KERS, Vettel möchte das letzte Saisonrennen unbedingt für sich entscheiden. "Im letzten Rennen geht es alleine darum, den Vize-Titel zu sichern. Das ist das Wichtigste. Ich denke, dass der Grundstein für morgen gelegt ist. Es wird mit Sicherheit ein hartes und langes Rennen, ziemlich heiß. Wir fahren bei Sonnenuntergang los in die Nacht hinein, das ist sicherlich etwas Besonderes."

Die Weltmeisterschaft hat er gegen Jenson Button - der übrigens auch kein KERS hat - verloren: "Das Ziel war es natürlich zu gewinnen. Das ist uns nicht gelungen. Alles in allem war es eine gute Saison. Sie hat uns alle Kraft gekostet. Es ist wichtig, den langen Winter ohne Tests zu nutzen, um aus den Fehlern zu lernen, die wir hier und da noch gemacht haben."

Das Trostpflaster, in diesem Jahr jener Fahrer gewesen zu sein, der durchschnittlich die beste Qualifying-Position erzielt hat, mag sich Vettel nicht so recht aufkleben: "Gibt es dafür Punkte, einen Pokal? Vielleicht die goldene Ananas! Dies zeigt, dass unser Auto immer schnell genug war. Aber leider gibt es dafür keine Punkte, davon können wir uns nichts kaufen. Aber darauf lässt sich aufbauen. Daran sieht man, dass es am Sonntag nicht immer so hat sollen sein wie am Samstag."