• 31.10.2009 21:02

  • von Fabian Hust & Dieter Rencken

Vettel: "Wir stehen etwas unter Schock"

Der Red Bull Racing-Pilot über das Qualifying, seine Probleme im dritten Durchgang, die starke Konkurrenz und sein Ziel für das Rennen in Abu Dhabi

(Motorsport-Total.com) - Das Red Bull Racing-Team brauchte in der Qualifikation zum Großen Preis von Abu Dhabi starke Nerven, denn lange Zeit bewegte sich Sebastian Vettel im dritten und entscheidenden Qualifying-Durchgang im hinteren Bereich - erst im letzten Schuss arbeitete er sich ganz nach vorn, bevor ihn dann Lewis Hamilton noch auf die zweite Position verdrängte.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel hat das Qualifying in Abu Dhabi viel Freude bereitet

"Der letzte Qualifying-Teil war für das Team vielleicht etwas schwierig, weil ich etwas 'herumgetütelt' habe. Ich wollte mir die Abstände einteilen, sicherstellen, dass ich eine freie Strecke habe. Die vorletzte Runde hatte schon nicht gepasst, aber die letzte Runde hat Gott sei Dank gut funktioniert."#w1#

"Zunächst war ich auf Position eins, aber Lewis Hamilton war dann deutlich schneller. Der Abstand war ziemlich groß, mehrheitlich kam er im zweiten Sektor durch die Geraden zustande. Alles in allem glaube ich, war dies heute das Maximum."

Am Ende hatte Vettel beinahe sieben Zehntelsekunden Rückstand auf den McLaren-Mercedes Piloten: "Wir sind schnell. Aber es ist deutlich geworden, dass heute ein Team schneller war. McLaren-Mercedes war nicht zu schlagen. Der Abstand sitzt etwas tief, wir stehen ein wenig unter Schock."

"Aber ich denke, wir sind ein bisschen schwerer. Wie viel, das ist die Frage. Es wird von daher schwer, morgen mitzuhalten. Aber unser Auto ist auf die Distanz gut, wird hinten raus immer schneller. Ich hoffe, dass wir etwas länger draußen bleiben werden."


Fotos: Sebastian Vettel, Großer Preis von Abu Dhabi


Das Qualifying auf der neuen Rennstrecke von Abu Dhabi habe ihm "ziemlich viel Spaß" gemacht: "Alles in allem ist die Strecke gelungen. Gerade mit einem leichten Auto macht es unheimlich viel Spaß. Heraus sticht, dass man hier mehrere Runden fahren muss, weil die Reifen etwas länger brauchen."

"Normalerweise fährt man eine Runde und kommt dann wieder an die Box. Man hat so einfach etwas mehr Zeit und kann ein wenig mehr Spaß haben. Man hat zwar mehrere Runden, weiß aber genau, dass die letzte Runde sitzen muss, weil man dann mit weniger Benzin im Tank fährt. Das sollte dann auch die schnellste Runde sein."

War ihm im Vorfeld klar, wer sein Hauptgegner im Zeitenfahren sein würde? "Man weiß nie, gegen wen man im Qualifying fährt. Zunächst einmal fährt man gegen die Uhr. Man versucht, die Runde perfekt hinzubekommen. Die Besonderheit heute war die Tatsache, dass es für alle lange gedauert hat, die Reifen auf Temperatur zu bekommen. Gerade im dritten Qualifying-Teil war ich ziemlich im Nirgendwo, bis ich die letzte Runde ohne irgendwelche Störungen absolvieren konnte."

¿pbvin|512|2104|red bull|0|1pb¿Welchen Vorteil erwartet er sich gegenüber Lewis Hamilton im Rennen? "Wir haben ein schöneres Auto", scherzt der Deutsche. "Ob dies ein Vorteil ist, werden wir morgen sehen. Wir sollten für das Rennen gut aufgestellt sein. Gerade hinten raus wird unser Auto immer besser. Es wird schwer, weil auch sie unheimlich schnell sind. Wir lassen uns überraschen."

"Am Start wird es sicherlich schwer sein, in der ersten Runde zu attackieren. Wir haben zwar am Lenkrad einen Knopf, auf dem KERS steht, aber es kommt nichts raus. Das ist bei denen der Fall. Es wird deshalb schwer, an ihnen vorbei zu gehen. Vielleicht können wir beim ersten Boxenstopp länger draußen bleiben und sie überholen, wenn sie an die Box gehen."

Und wie verhält es sich mit den sich ändernden Lichtverhältnissen? "Das einzige Problem ist, zu Beginn mit den Visieren hauszuhalten. Zu Beginn hat man ein etwas anderes Abreißvisier, dann kann man eines abnehmen und hat eine klare Sicht. Gerade wenn die Sonne untergegangen ist, was hier sehr schnell geht, ist es wichtig, dass man noch etwas sieht."