• 07.12.2009 11:44

  • von Stefan Ziegler

Vettel: "Es ist ein unheimlich langer Weg"

Formel-1-Pilot Sebastian Vettel über die Träume eines Kartpiloten, Tipps von Michael Schumacher und den Aufstieg mit der Red-Bull-Familie

(Motorsport-Total.com) - Mit gerade einmal 22 Jahren hat es Sebastian Vettel geschafft: Der Red-Bull-Fahrer konnte in den vergangenen beiden Rennjahren gleich mehrfach das oberste Podium der Formel 1 erklimmen und schnitt in der Gesamtwertung mit Platz zwei sehr gut ab. Mit dem WM-Titel hat es 2009 hingegen nicht geklappt, doch Vettel ist trotzdem stolz darauf, was er seit den Tagen im Kartsport erreicht hat.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel holte 2009 gleich vier Grand-Prix-Siege in der Formel-1-WM

Schon früh erkannte Red Bull das Talent des deutschen Nachwuchspiloten und förderte ihn in den folgenden Jahren gezielt, sodass Vettel nun bereits zum erlauchten Kreis der Formel-1-Piloten zählt, die mehrere Grand-Prix-Siege errungen haben. Im 'ZDF Sportstudio' blickt Vettel zurück auf die Anfänge: "Ich bin schon sehr lange Teil der Red Bull Familie. Ich fühl mich dort absolut wohl."#w1#

Wenn Kinderträume wahr werden...

"Es ist natürlich immer sehr schwierig, so einen Weg vorauszusagen. Es gibt da Stationen, die man absolvieren müsste - aber es war immer schwierig, so einen Plan einzuhalten. Es ging aber doch recht fix", findet Vettel. "Mir hat es von klein auf unheimlich viel Spaß gemacht. Wir waren immer mit der Familie unterwegs. Schritt für Schritt immer ein bisschen schneller, immer ein bisschen mehr."

Ein bisschen mehr darf es in diesem Jahr auch für Formel-1-Neuling Nico Hülkenberg sein, der bei Williams vom Testpiloten zum Stammfahrer aufsteigt. Seinen 22-jährigen Landsmann kennt Vettel schon von klein auf: "Wir haben uns im Kart doch öfter auf der Strecke getroffen. Und mal hatte er die Nase vorn und mal ich", so Vettel. "Ich freue mich für ihn, dass er das jetzt auch geschafft hat."


Fotos: Highlights 2009: Sebastian Vettel


"Als kleines Kind hat man immer den Traum, Formel-1-Rennfahrer zu werden. Aber es ist ein unheimlich langer Weg. Man muss zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, es muss alles passen. Bei uns beiden ist scheinbar alles gut gegangen", gibt Vettel zu Protokoll. Und noch etwas haben die beiden deutschen Nachwuchsfahrer gemeinsam: Beide sehen in Michael Schumacher ein Idol.

Michael Schumacher als Freund und Messlatte

"Als kleines Kind habe ich natürlich zu ihm aufgeschaut. Als ich noch Kart fuhr, hatte ich die Poster bei mir im Zimmer hängen", gesteht Vettel. "Ich verstehe mich sehr gut mit ihm und kenne ihn auch schon ein bisschen länger. Dadurch, dass er nicht mehr fährt, habe ich keine Probleme zu sagen, dass wir gute Freunde sind. Er hat mir auch schon mal den einen oder anderen Tipp gegeben", so Vettel.

Doch so einfach ist das Beherrschen eines Formel-1-Wagens nicht, dass ein guter Ratschlag alleine vollkommen ausreichen würde, erläutert Vettel: "Man stellt sich das immer so vor: Da kommt der Michael Schumacher und der sagt dann 'Junge, Kurve fünf, lass stehen, das passt schon...' - so etwas ist sehr schwierig, weil sich die Autos verändern. Es geht mehr um das drumherum", sagt Vettel.

"Ich denke, man kann Autofahren oder man kann es nicht. Klar kann man da viel dazulernen, aber meiner Meinung nach muss man immer seinen eigenen Weg gehen und seine eigenen Erfahrungen machen", hält der junge Deutsche fest und möchte an seinen eigenen Erfolgen gemessen werden - der WM-Titel soll her. Vettel: "Ich sehe zu, dass ich das in Zukunft geregelt bekomme..."