• 20.02.2003 09:53

  • von Fabian Hust

Verstappen: "Das neue Auto fühlt sich sehr gut an"

Jos Verstappen und Minardi-Teamchef Paul Stoddart äußerten sich zufrieden über die Jungfernfahrt des neuen PS03

(Motorsport-Total.com) - Am Mittwoch wurde der neuen Minardi PS03 zum ersten Mal zum Leben erweckt, das Team von Teamchef Paul Stoddart durfte dazu die private Teststrecke von Fiorano nutzen, um die ersten Fahrversuche mit dem neuen Auto zu unternehmen. Im Heck des Autos steckt der letztjährige Cosworth-Motor CR-3 V10, das Chassis ist nach Angabe des Teams "eine beträchtliche Weiterentwicklung des bereits im letzten Jahr effektiven Chassis und verfügt über ein verbessertes Aerodynamik-Paket sowie über eine bessere Gewichtsverteilung als das Vorgängermodell".

Titel-Bild zur News: Jos Verstappen

Jos Verstappen hatte die Ehre, den PS03 als erster Fahrer auszuprobieren

Mit dem neuen Auto, das Formel-1-Rückkehrer Jos Verstappen und Formel-1-Neuling Justin Wilson pilotieren werden, erhofft sich das Team einen Sprung nach vorne machen zu können, schließlich verfügt man über rund 70 PS mehr als im Vorjahr und das Auto sollte nicht zuletzt wegen des reduzierten Gewichts schneller werden, das man beim Bau des Chassis erreichen konnte. Das Getriebe ist eine Weiterentwicklung des bestehenden, innovativen Titan-Getriebes. Allerdings setzt man weiterhin auf nur sechs Gänge.

Während Wilson als Zuschauer vor Ort war, drehte logischerweise der erfahrene Verstappen die ersten Runden im neuen Auto und nach einigen hartnäckigen Softwareproblemen, die den Holländer immer wieder stehen bleiben ließen, konnten am Nachmittag 24 problemlose Runden abgespult werden. Auch am Donnerstag ist Minardi in Fiorano unterwegs, dann soll auch der Brite das erste Mal einsteigen dürfen.

"Als wir heute Morgen erst einmal ein oder zwei kleine Software-Probleme im Griff hatten, war das Auto zuverlässig und schnell, es fühlt sich wirklich gut an", so Verstappen. "Ich bin mit der Kraft und der Reaktion des Cosworth CR-3-Motors sehr zufrieden, es ist definitiv der beste Motor, den ich jemals gefahren bin."

Verstappen weiter: "Ich habe mich im Auto wohl gefühlt und als wir ein paar Veränderungen am HANS-System vornahmen, fühlte ich mich auch diesbezüglich wohl. Wir fuhren am Nachmittag drei gezeitete Runden und ich fuhr eine Bestzeit von 1:01.20 Minuten. Es war ein sehr positiver Tag und ich freue mich darauf, das Auto wieder testen zu können, bevor wir nach Australien fliegen."

Auf den ersten Blick mag diese Runde angesichts der 57er-Zeiten, die Schumacher im neuen F2003-GA drehte, langsam klingen, doch laut Verstappen kann er im Moment nur 90-95 Prozent aus dem Auto herausquetschen, man ging nicht auf Zeitenjagd sondern führte lediglich einen Funktionstest durch. Hinzu kommt, dass Minardi zum ersten Mal mit Bridgestone-Reifen fuhr, also auch diese erst einmal kennen lernen muss und ferner eine harte Reifenmischung verwendete.

Teamchef Paul Stoddart konnte ein wenig Nervosität nicht verheimlichen: "Ein erster Shakedown des neuen Autos ist immer ein bisschen nervenaufreibend, aber der heutige erste Test mit dem PS03 war sehr erfolgreich und ist ein gutes Zeichen für die kommende Saison. Wenn ich die Kommentare von Jos beurteile, so stellt der 2003er-Minardi einen bedeutenden Schritt nach vorne dar was das Handling und die Leistung angeht. Er war auch sehr angetan, was die Kraft und die Fahrbarkeit des Cosworth-Motors betrifft."

Und dann gibt Stoddart ein überraschend hohes Saisonziel vor: "Diese Kombination sollte dem Team beim Erzielen von höheren Zielen in der kommenden Saison als reguläres Mittelfeldteam helfen. Ich möchte mich besonders bei der technischen Belegschaft von Minardi, Cosworth Racing und Magneti Marelli bedanken, die alle sehr hart gearbeitet haben, um das neue Auto fertig zu bekommen. Wir sind auch Ferrari sehr dankbar, die uns es erlauben, diese super Strecke von Fiorano für diesen Test zu nutzen. Es war ein guter Tag."