Versöhnlicher Villeneuve: "Business as usual"

Die Feindschaften von früher hat Jacques Villeneuve hinter sich gelassen - Comeback auf der Rennstrecke im Vordergrund

(Motorsport-Total.com) - Als Jacques Villeneuve in den 90er-Jahren in die Formel 1 kam, eckte er mit seinem kantigen Stil immer wieder bei Konkurrenten und Autoritäten an, und sein unfreiwilliger Ausstieg in der vergangenen Saison verlief ebenfalls unfriedlich. Vor seinem Comeback am kommenden Wochenende in China ist er aber um einen harmonischen Wiedereinstieg bemüht.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Jacques Villeneuve wünscht sich ein Comeback ohne unnötigen Stunk

"Wenn Zeit vergeht, legt sich alles ein wenig", begründete der charismatische Kanadier seinen Sinneswandel. "Ich habe zum Beispiel Michael Schumacher in Monaco getroffen und das war sehr herzlich. Es gibt doch keinen Grund, wieder Spannungen aufkommen zu lassen." Auch mit seinem Ex-Teamkollegen Jenson Button will er sich gut verstehen: "Es gibt keine Blutrache mit Jenson. Im Gegenteil, ich freue mich für ihn, dass es bei ihm so gut läuft. Es ist besser, jemanden zu schlagen, vor dem man Respekt hat. Ich sehe keinen Punkt darin, jeden Fahrer als meinen Feind zu sehen."#w1#

Am Freitag will er sich daher "einfach ins Auto setzen und meinen Job machen", unterstrich der 33-jährige Ex-Weltmeister. Und weiter: "Man beginnt zu fahren, man dreht seine Runden - Business as usual. Es ist aber großartig, wieder dabei zu sein. Natürlich freue ich mich auch darüber, wie warmherzig ich willkommen geheißen wurde, insbesondere auch von Renault. Das macht es mir viel einfacher. Ich bin sicher, wir können einiges gemeinsam erreichen."

Der Renault, den er in Shanghai fahren wird, sei "schnell", erklärte Villeneuve: "Es ist eine gute Möglichkeit für mich, auch wenn es nur drei Rennen sind. Das Team hat ein Ziel. Dabei will ich eine Unterstützung sein. Mit dem Team, den Mechanikern und den Ingenieuren habe ich schon immer gut zusammengearbeitet. Das war nie ein Problem", erinnerte er sich an 1996 und 1997, als er bei Williams mit Renault-Motoren seine elf Grand-Prix-Siege einfuhr.

Im Zuge seiner allgemeinen Versöhnungsrunde stellte er auch klar, dass er sich um ein gutes Verhältnis zu Teamkollege Fernando Alonso bemühen will. Den Spanier schätz Villeneuve als Fahrer und Mensch sehr: "Er ist ein fantastischer Pilot. Er ist sehr schnell und kennt das Team gut. Ich erwarte nicht, dass ich jetzt schon mit ihm mithalten kann. Alles, was ich von Fernando in diesen drei Rennen lernen kann, ist für mich hilfreich."