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"Versemmelte" "Schumi" sein Debüt-Rennen absichtlich?
Ex-Formel-1-Pilot Mark Blundell glaubt, dass Schumacher sein erstes Rennen in Spa-Francorchamps gar nicht unter die Räder nehmen wollte
(Motorsport-Total.com) - Mark Blundell war einer jener Formel-1-Fahrer, die Michael Schumacher auf der Strecke live miterlebten. Der Brite war von 1991 bis 1995 in der Formel 1 aktiv, bestritt insgesamt 61 Rennen. "Ich würde sagen, dass Michael Schumacher wohl das perfekte Beispiel des fokussiertesten Formel-1-Fahrers im und außerhalb des Autos ist, den es jemals gegeben hat", so der 40-Jährige gegenüber 'ITV'.

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Blundell hat den Verdacht, dass "Schumi" von Anfang an berechnend war
Es bedeute ihm "eine Menge", dass er die Ehre hatte, neben Michael Schumacher auf dem Podium zu stehen, "denn ich kann sagen, dass ich in der Gegenwart desjenigen dort stand, der sieben WM-Titel gewonnen hat".#w1#
Blundell kritisiert den Ferrari-Piloten, er habe einige seiner Rennen nicht auf faire Art gewonnen, was einen "sauren Beigeschmack" hinterlasse: "Er ist kein bösartiger Kerl, aber er war in einige Kollisionen verwickelt, die einiges gezählt haben. Er ist sehr berechnend. Eine andere Sache, die man in Betracht ziehen muss, ist die Tatsache, dass er nie ein schlechtes Auto gefahren ist."
War Schumacher schon beim Debüt eiskalt?
Er habe bei Jordan in einem der besten Jahre des Teams sein erstes Rennen in der "Königsklasse des Motorsports" bestritten, auch wenn er nach der extrem eindrucksvollen Qualifikation wegen einer überhitzten Kupplung nur ein paar Meter weit kam: "Es schien von außen fast so zu sein, als hätte es so kommen müssen", hat Blundell einen Verdacht.
"Er hat in der Qualifikation die Welt begeistert, warum sollte er diesen guten Eindruck mit einem Rennen zerstören, das vielleicht nicht so gut enden könnte?", mein Blundell. "Es war besser, sich an den Tisch zu setzen und einen Deal zu verhandeln, um auf direktem Wege zu Benetton zu wechseln..."
Schumacher als Teamplayer
Schumachers Erfolge habe er auch seinen langjährigen Wegbegleitern zu verdanken, mit denen er bei Benetton Erfolg hatte und die ihm auch zu Ferrari folgten: "Sie verstanden, wie er tickt, und er verstand, wie sie ticken. Sie haben definitiv gegenseitig als Gruppe das Maximum herausgeholt. Da können eine Menge junger Leute noch etwas lernen. Es ist entscheidend, dass man ein fantastisches Team um sich herum hat, das einen unterstützt."
Die alte Frage: Senna oder Schumacher?
Blundell sieht sich als "Purist" und ist der Meinung, dass Schumacher nicht der beste Rennfahrer ist: "Wenn ich Schumacher und Ayrton Senna an das Ende der Startaufstellung stellen und sie auf das Paket loslassen würde, dann würde ich sagen, dass Senna von morgens bis abends gewinnen würde."
Senna ist in seinen Augen der beste Rennfahrer, der großartigste sei jedoch Michael Schumacher, "weil er auf jedem Gebiet großartig war". Besonders bemerkenswert sei die Tatsache gewesen, wie lang der Deutsche an der Spitze fahren konnte. Seine Entschlossenheit und seine Widmung gegenüber dem Sport seien "bei weitem" größer gewesen als bei jedem anderen Piloten: "Ich selbst konnte mich nie auf diesen Level begeben."
Blundell sieht dies auch als einen der Gründe an, warum der Rekordsieger nun seinen Helm an den Nagel hängen wird: "Es ist beinahe unmöglich, auf diesem Level weiterzumachen. Ich denke nicht, dass irgendein anderer Sportler, schon gar nicht einer im Motorsport, so lange dabei gewesen ist."
Schumacher wird vermisst aber nicht vergessen werden
Der Brite ist sich sicher, dass man Michael Schumacher vermissen wird, dass man den letzten Minuten der Qualifikation nachtrauert, in denen sich häufig Schumacher im Ferrari nach vorne arbeiten konnte: "Es gibt keinen anderen siebenmaligen Weltmeister. Es gibt nur ihn, aus diesem Grund wird er vermisst werden. Aber er wird nicht in Vergessenheit geraten."

