Verhelfen die harten Reifen Räikkönen zum Sieg?

McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh blickt dem Rennen in Silverstone zuversichtlich entgegen, weil Kimi Räikkönen auf den harten Michelins ist

(Motorsport-Total.com) - Gestern schrammte Kimi Räikkönen im Qualifying wegen eines mäßigen ersten Sektors knapp an der Pole Position vorbei, doch nach der unbelohnten Galavorstellung von Monaco möchte der Finne heute in Silverstone endlich seinen ersten Saisonsieg feiern - und laut McLaren-Geschäftsführer Martin Whitmarsh stehen die Chancen darauf gar nicht schlecht.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen war gestern eine der Überraschungen des Qualifyings

"Wir haben einen Reifen, der etwas härter ist als der von Renault", analysierte der Brite. "Hoffentlich ist unser Auto im Rennen stärker als im Qualifying, was bei uns eigentlich meistens der Fall ist. Wir werden sehen, wie sich die verschiedenen Strategien entwickeln. Wenn Kimi von Anfang an vorne mithalten kann, dann könnte er ein ernsthafter Siegesanwärter sein. Die ersten paar Runden werden auf jeden Fall ziemlich interessant!"#w1#

McLaren-Mercedes auf dem aufsteigenden Ast

"Wir waren beim Test hier nicht schlecht - und haben das Auto seither stark verbessert. Wir kamen hierher und dachten, dass wir konkurrenzfähig sein würden, was bisher ja auch der Fall war. Jetzt werden wir sehen, wie es weitergeht. Alonso und Schumacher sehen ziemlich schnell aus", so Whitmarsh, "und beide Reifenfirmen scheinen recht konstante Pneus zu haben. Wir hoffen, dass unsere Reifen noch ein bisschen konstanter sind als die von Fernando."

Der Brite betonte, dass beide Fahrer mit dem Setup des MP4-21 relativ happy seien, denn speziell in den schnellen Kurven wie Copse, Becketts oder Bridge, die in Silverstone so wichtig sind, liegt der "Silberpfeil" angeblich wie auf Schienen. Dafür gibt es in den langsameren Ecken anscheinend eine Tendenz zum Untersteuern. Was jedoch auffällig ist: Räikkönens Sektorenzeiten im Qualifying sprechen eigentlich für einen genau gegenteiligen Trend...

Knappes Timing am Ende war nicht geplant

Und dann gab es da ja auch noch das glückliche Timing, als der "Iceman" eine Sekunde vor dem Ablauf der Zeit auf seine schnelle Runde ging: "Es hätte nicht so eng werden sollen", gab Whitmarsh zu. "Als er zum ersten Mal an die Box kam, hielten wir ihn für fünf Sekunden fest, um ihm eine freie Strecke geben zu können. Danach hinkten wir ganze Zeit unserem Plan hinterher. Er fuhr dann eine richtig schnelle Aufwärmrunde und schaffte es gerade noch so!"

"Es hätte nicht so eng werden sollen." Martin Whitmarsh

Experten äußerten sofort, dass dies für die Reifen unter Umständen schlecht sein könnte, denn wenn die Lauffläche schon in der Aufwärmrunde abgefahren wird, kann sich dies auf die eigentlich schnelle Runde negativ auswirken. Aber: "Wir wissen es nicht", sagte Whitmarsh. "Vielleicht haben wir sogar gelernt, dass wir bisher in den Aufwärmrunden nicht schnell genug gefahren sind, um die Temperatur hinzubekommen. Vielleicht war das der Fall."