"Silberpfeile" in Silverstone leicht von der Rolle

(Motorsport-Total.com) - Kimi Räikkönens zweiter Startplatz mit nur 0,144 Sekunden Rückstand auf die Pole Position und Bestzeiten im zweiten und dritten Sektor sieht auf den ersten Blick hervorragend aus, doch bei McLaren-Mercedes war heute im Qualifying in Silverstone nicht alles silbern, was im Sonnenschein glänzte - trotz der an und für sich respektablen Leistung.

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Kimi Räikkönen war heute neuerlich deutlich schneller als sein Teamkollege

Der Platz in der ersten Startreihe hing nämlich an einem seidenen Faden, denn der "Iceman" wurde für seine letzte Attacke im Top-10-Finale so spät auf die Strecke geschickt, dass er erst eine Sekunde (!) vor Ablauf der Zeit die Ziellinie überqueren konnte. Trotzdem: "Ich freue mich über dieses Resultat - gerade hier in Silverstone, wo immer viele Jungs aus den Fabriken in Woking und Brixworth kommen, um uns zu unterstützen", sagte Räikkönen.#w1#

Räikkönen enttäuscht über verpasste Pole Position

"Das Auto war gut, und ich bin enttäuscht, dass es nicht für die Pole gereicht hat, denn es war sehr knapp. Mit meinem letzten Run war es eng, aber wir schafften es ja noch und wurden auch noch Zweiter, was super ist. Seit gestern konnten wir uns stark verbessern, und ich konnte attackieren", fügte er an. "Jetzt freue ich mich auf das Rennen, in dem wir gut abschneiden müssten. Ein Sieg ist möglich, aber es kann alles passieren. Ich bin zufrieden mit dieser Position."

Teamkollege Juan-Pablo Montoya wurde mit 0,854 Sekunden Rückstand Achter, "aber ich bekam während des gesamten Wochenendes keine richtige Balance hin und hatte damit auch heute im Qualifying meine Schwierigkeiten", klagte der Kolumbianer. "Ich sollte weiter vorne stehen und bin daher schwer enttäuscht. Vor uns liegt aber ein langes Rennen - und ich weiß aus Erfahrung, dass immer alles möglich ist..."

Was Montoya nicht erzählte: In der zweiten Session des Qualifyings fühlte er sich von David Coulthard aufgehalten, weshalb er in Club am RB2 des Schotten vorbeizog und diesen abdrängte. Red Bull Racing hat dagegen Protest eingelegt, weshalb sich die Rennleitung mit dem Zwischenfall beschäftigen wird, zumal sich der beschuldigte McLaren-Mercedes-Pilot im letzten Sektor der gleichen Runde auch noch vor Coulthard breit machte.

Dennis lobt starke Leistung von Räikkönen

Teamchef Ron Dennis zog trotzdem zufrieden Bilanz: "Kimi ist eine sehr gute Runde gefahren. Er und das Team haben den Startplatz in der ersten Reihe verdient. Juan-Pablo hatte Probleme mit der Balance seines Autos, aber er weiß, dass er die Chance auf ein gutes Ergebnis hat. Im ersten Sektor haben wir unsere Reifen nicht optimal nutzen können, doch im Rennen wird das hoffentlich keine Rolle spielen", gab der Brite zu Protokoll.

Eine "Superleistung von Kimi" lobte Mercedes-Sportchef Norbert Haug: "Er schaffte seine beste Runde, als er in der allerletzten Sekunde, bevor der letzte Qualifyingabschnitt abgewinkt wurde, über die Ziellinie fuhr. Damit hat er die erste Startreihe erreicht. Der Abstand von 0,144 Sekunden zeigt, dass die Pole drin war", so der Deutsche. "Morgen wird alles von den Strategien abhängen und davon, wie die Teams auf dieser anspruchsvollen Strecke mit den Reifen zurechtkommen."

Haug übte sanfte Kritik an Räikkönens mäßiger Zeit im ersten Sektor, vermied es aber, dafür den Finnen verantwortlich zu machen - schließlich war dort auch Montoya nicht schneller. Dafür gab es anderen Grund zur Freude: "Heute war ein schöner Tag für alle unsere Kollegen aus Woking und Brixworth", grüßte der Mercedes-Sportchef seine Kollegen. "Danke für eure Anstrengungen, Jungs, sie werden sich in unserem Heim-Grand-Prix hoffentlich auszahlen!"