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Vergne: "Die Unsicherheit fährt immer mit"
Jean-Eric Vergne beteuert nochmals, dass er noch nicht an das kommende Jahr denkt und erklärt, wie er mit dem Druck in der Formel 1 umgeht
(Motorsport-Total.com) - Für die Toro-Rosso-Piloten ist derzeit jedes Rennwochenende ein Bewerbungsschreiben, denn weder Daniel Ricciardo noch Jean-Eric Vergne wissen derzeit, ob und wo sie im kommenden Jahr in der Formel 1 fahren werden. Nachdem sich die Saison dem Ende zuneigt, sehen sich beide Fahrer immer häufiger Fragen über ihre Zukunft ausgesetzt. Das war auch am Donnerstag in der Pressekonferenz in Noida der Fall, woran mit Jean-Eric Vergne einer der Betroffenen teilnahm. "Ich habe noch nicht wirklich darüber nachgedacht", sagte Vergne dort auf eine entsprechende Frage.

© Toro Rosso
Trotz fehlendem Vertrag für 2013 hat Jean-Eric Vergne keine Zukunftssorgen Zoom
Scheinbar hatte der Franzose jedoch den Eindruck, die Botschaft sei bei den Medienvertretern nicht angekommen, denn heute bekräftigte er sie noch einmal: "Ich habe in der Pressekonferenz gesagt, dass ich nicht an das nächste Jahr denke, und das ist die Wahrheit. Ich denke nicht weiter als bis zum nächsten Rennen. Ich werde alles versuchen, um zu zeigen, dass ich zurecht hier bin", beschreibt der 22-Jährige seine Einstellung.
Ganz kann Vergne die Gedanken an die Zukunft jedoch nicht ausblenden. "Die Unsicherheit über die Zukunft fährt als Rennfahrer immer mit, da mache ich keine Ausnahme", gibt der Franzose zu. Er glaubt jedoch, dass er und Teamkollege Ricciardo sich mit den Leistungen in dieser Saison für ein weiteres Jahr empfohlen haben: "Ich glaube, dass Daniel und ich uns in diesem Jahr gut geschlagen haben und auch in der nächsten Saison für Toro Rosso fahren sollten, aber man kann ja nie wissen."
Der Wettbewerb in der Formel 1 sei unglaublich intensiv. "Du musst an jedem Wochenende deine Leistung abliefern, wenn du Platz im Fahrerfeld absichern willst", so Vergne. Gerade für einen jungen Fahrer sei das eine nicht zu unterschätzende Herausforderung, die man jedoch meistern müsse, wenn man dauerhaft einen Platz in der Formel 1 erobern will. "Das ist nicht immer einfach, aber darum geht es in der Formel 1. Man hat sehr viel zu tun, und dieses Jahr war wirklich nicht einfach. Es gab einige schwierige Momente", gibt Vergne zu, "aber in denen lernt man, worum es im Motorsport auf höchster Ebene geht."
Trotz so mancher Schwierigkeiten in seiner Debütsaison geht Vergne der Spaß bei der Arbeit nicht verloren: "Ich genieße jedes einzelne Rennen, egal, wie es ausgeht. Es ist unbeschreiblich, ein Formel-1-Auto zu fahren, ich lebe meinen Traum." Das ruft sich der Franzose immer wieder ins Bewusstsein, um so den Druck zu verarbeiten und neue Motivation zu schöpfen: "Manchmal halte ich inne und realisiere, was ich hier mache. Das ist ein echtes Privileg. Es ist bei all dem Druck und der ganzen Arbeit wichtig, manchmal einen Schritt zurückzumachen und anzuerkennen, wie viel Spaß das alles macht. Dann kann ich auch an schlechten Tagen lächeln", so Vergne.
Der 22-Jährige hofft jedoch, dass er solche "Motivationstricks" bei den verbleibenden vier Saisonrennen nicht mehr benötigt, nachdem Toro Rosso in der zweiten Jahreshälfte eine deutliche Formsteigerung zeigt: "Hoffentlich blieben uns diese schwierigen Wochenenden erspart, und wir können die gute Arbeit, die wir seit der Sommerpause erledigt haben fortsetzen. Am Sonntag gibt es viele Punkte, und ich werde mein Bestes geben, einige von ihnen mitzunehmen."

