Verfolgerrolle für BMW-Williams in Malaysia

Montoya als Vierter des Qualifyings ist wohl erster Ferrari-Verfolger, Ralf Schumacher verlor das Stallduell und wurde Siebenter

(Motorsport-Total.com) - Besser als in Australien, aber noch lange nicht so gut wie vor Saisonbeginn erhofft schnitt das BMW-Williams-Team heute Nachmittag im Qualifying auf dem 'Sepang International Circuit' ab. Die Positionen vier (Juan-Pablo Montoya) und sieben (Ralf Schumacher) hieven die Blau-Weißen aber wenigstens in die Rolle als erste Ferrari-Verfolger.

Titel-Bild zur News: Juan-Pablo Montoya

Juan-Pablo Montoya ist wohl der härteste Ferrari-Gegner in Malaysia

Zwar steht mit Mark Webber noch ein Jaguar in der ersten Reihe, doch der Australier dürfte wohl weniger Benzin an Bord haben als die Spitzenpiloten. Der Rückstand auf Michael Schumacher sorgte jedoch weiterhin für Stirnrunzeln: "Das Qualifying war enttäuschend, nachdem wir im freien Training doch recht gut unterwegs waren. Aber das Training zählt nun einmal nicht, das Qualifying dagegen schon", erklärte Technikchef Sam Michael.#w1#

"An Ferrari heranzukommen, wird extrem schwierig"

"An Ferrari heranzukommen, wird jedenfalls extrem schwierig", fügte er an. Ganz will Michael die Hoffnung aber noch nicht aufgeben, zumal Michelin bei heißen Bedingungen in der Regel überaus konstant ist: "Wir haben eine gute Rennabstimmung für beide Autos und freuen uns auf ein starkes Rennen am Sonntag. Angesichts der vorhergesagten Temperaturen wird es allgemein ein Härtetest für die Standfestigkeit."

Mit 0,980 Sekunden Rückstand startet Juan-Pablo Montoya morgen als bester BMW-Williams-Fahrer aus der zweiten Startreihe, mit einem besseren zweiten Sektor wäre aber mehr möglich gewesen. Nur: Dass dort Zeit fehlte, hängt nicht mit einem Fahrfehler zusammen, sondern schlichtweg mit der Balance des Fahrzeugs, die in den Kurven nicht so gut ist wie jene der Ferraris, die wie auf Schienen unterwegs gewesen sind.

"Meine Rundenzeit aus dem zweiten Qualifying entspricht schon in etwa unserem Leistungsvermögen, wenngleich ich im letzten Abschnitt einen kleinen Fehler gemacht habe", so Montoya zufrieden. "Wir haben seit Australien definitiv Fortschritte gemacht, aber es bleibt abzuwarten, welche Rennstrategien unsere Konkurrenten haben. Ich denke, wir sind gut gerüstet für das Rennen. Bei unseren Long-Runs waren wir sehr konstant unterwegs."

Besserer zweiter Durchgang - im ersten Qualifying konservativ

Der Rhythmus sei im zweiten Qualifying "besser als im ersten" gewesen, erklärte der Kolumbianer obendrein in Bezug auf seinen elften Platz im ersten Teil der Session. Teamkollege Ralf Schumacher, erst Neunter, schlussendlich dann aber Siebenter in der Startaufstellung, hatte für die Steigerung in der Entscheidung ein anderes Argument: "Wir waren im ersten Durchgang wohl konservativer unterwegs als andere."

Ansonsten war der Deutsche nicht unglücklich: "Natürlich wollten wir hier weiter vorn sein, aber immerhin haben wir uns vom ersten zum zweiten Qualifying gesteigert. Alles in allem war meine zweite Runde nicht so schlecht, im dritten Sektor habe ich aber durch einen kleinen Fehler Zeit verloren. Auf jeden Fall denke ich, dass wir im Rennen gut sein werden, auch wenn Ferrari weiterhin so extrem stark ist."

Gewohnt zurückhaltend die Aussage von Dr. Mario Theissen: "Was die Zeiten insgesamt wirklich wert sind, werden die ersten Tankstopps im Rennen zeigen. Unsere Motoren haben diesen Hitzetest des Qualifyings problemlos bestanden. Die Rundenzeit von Michael Schumacher bestätigt die Favoritenrolle von Ferrari auch bei extremen Temperaturen. Der Abstand zu seinem Teamgefährten Barrichello deutet auf verschiedene Rennstrategien hin. Das übrige Feld liegt dicht beisammen."