Vasselon: "Ich mag Magny-Cours"

(Motorsport-Total.com) - Der bevorstehende Grand Prix von Frankreich in Magny-Cours wird schon seit vielen Jahren als "Wald-und-Wiesen-Rennen" belächelt, doch finden sich im Fahrerlager der Formel 1 auch Freunde der Rennstrecke neben saftig grünen Wiesen und bunt gefleckten Kühen. Die Techniker in der Königsklasse bevorzugen die Piste, weil man in aller Abgeschiedenheit und Ruhe das erledigen kann, wofür man überhaupt nach Frankreich reist: Professionelle Arbeit. Toyota-Technikchef Pascal Vasselon beschrieb im
Teaminterview die Vorzüge von Magny-Cours.

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Pascal Vasselon kann sich die Formel 1 ohne Frankreich-GP nicht vorstellen

Frage: "Pascal, mögen Sie Magny-Cours?"
Pascal Vasselon: "Ich mag Magny-Cours. Das muss ich wohl auch, denn kaum jemand anders scheint es zu mögen! Aus meiner Sicht ist es ein wirklich guter Ort für ein Rennen, weil es ein stressfreies Umfeld bietet. Es gibt keine Ablenkung und keinen zusätzlichen Druck; alles dreht sich um das Rennen."#w1#

Magny-Cours erzeugt Zusammehalt im Fahrerlager

Frage: "Schätzen Sie nach den Stadtrennen von Monaco und Montreal den Kontrast von Magny-Cours?"
Vasselon: "Persönlich, ja. Ich freue mich darauf, an einem Ort mit weniger Ablenkungen zu arbeiten. Komischerweise hat man aber den Eindruck, dass man in Monaco und Montreal die Dinge trotzdem schneller hinbekommt und die Teams früher als sonst fertig sind. Das ist in Magny-Cours nicht der Fall - ich weiß nicht, warum! Man hat dort im Fahrerlager ein stärkeres Gefühl der Zusammengehörigkeit, was ich wirklich genieße. Wir befinden uns ja auch in einem sehr französischen Abschnitt der Saison, nach den Rennen von Monaco und Montreal, wo ja ebenfalls Französisch gesprochen wird, und ich muss sagen, ich schätze das."

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Timo Glock konnte in Montréal auf einen fantastischen vierten Platz fahren Zoom

Frage: "Sind Sie traurig, dass dies für Magny-Cours auf absehbare Zeit der letzte Grand Prix sein wird?"
Vasselon: "Natürlich bin ich traurig, dass Magny-Cours aus dem Kalender fällt, besonders, weil wir nicht wissen, was als Nächstes kommt. Es wäre nicht so schlimm, wenn man wüsste, dass das Rennen nach Paris oder irgendwohin anders geht, im Moment sieht es aber nicht so aus, als ob es hierzu einen klaren Plan gäbe."

Frage: "Können Sie sich eine Formel-1-Saison ohne Großen Preis von Frankreich vorstellen?"
Vasselon: "Angesichts der französischen Geschichte in der Formel 1 und generell der französischen Leidenschaft für den Motorsport wäre es wohl seltsam, dort keinen Grand Prix zu haben. Ich bin aber überzeugt, dass die betroffenen Leute tun was sie können, damit der Große Preis von Frankreich eine Zukunft hat, und ich bin sicher, dass die Situation bald behoben sein wird."

Anziehungspunkt für wahre Motorsport-Fans

Frage: "Wie sind die Fans von Magny-Cours?"
Vasselon: "Magny-Cours zieht sicher nicht das gleiche Publikum an wie etwa Monaco. Wohl weil es so weit von jeder größeren Stadt entfernt liegt, sind die Fans, die sich dort einfinden, in der Regel echte Motorsport-Fans. Das sind nicht einfach Leute, die nur sein wollen, wo etwas los ist; das sind die, denen es wirklich um den Sport geht. Diese Leute sind reine Fans."

Frage: "Wie würden Sie Magny-Cours aus sportlicher Sicht beschreiben?"
Vasselon: "Dies ist wieder ein durchschnittlicher Kurs, der in Bezug auf die Arbeitsfenster der einzelnen Parameter im Auto keine massiven Besonderheiten aufweist. Es gibt keine speziellen Themen und der Abtrieb wird mittelhoch liegen. Die Strecke hat hohen Grip und ist nicht zu holprig, so dass man das Setup der Aufhängung ganz auf aerodynamische Effizienz optimieren kann. Die größte Sorge hier ist sicherzustellen, dass man gut über eine Reihe von Curbs hinwegkommt."

Frage: "Gibt es auf dem GP von Frankreich etwas Neues beim TF108?"
Vasselon: "Wir zielen darauf ab, das Auto während der gesamten Saison fortlaufend zu aktualisieren. Es gibt nichts Spezielles für dieses Rennen, wir haben aber einige neue Sachen zur Aufwertung der grundlegenden Aerodynamik-Konfiguration."