• 18.06.2008 10:18

  • von Roman Wittemeier

Ecclestone outet sich als Alonso-Fan

Formel-1-Boss Bernie Ecclestone hält Fernando Alonso für den besten aktuellen Grand-Prix-Piloten - Auch Robert Kubica hoch im Kurs

(Motorsport-Total.com) - Bernie Ecclestone scheint sich dem Hype um Lewis Hamilton in seiner britischen Heimat nicht anschließen zu wollen. Der Formel-1-Boss sieht den McLaren-Mercedes-Pilot keineswegs als führende Figur in den Cockpits, sondern hat offenbar andere Favoriten. Ecclestone hält große Stücke auf den zweifachen Weltmeister Fernando Alonso. "Wenn er immer noch bei McLaren wäre, dann würde er Lewis nach Hause schicken. Ich glaube kaum, dass es daran einen Zweifel gibt", brachte der Formel-1-Chef seine persönliche Einschätzung in der 'Times' zum Ausdruck.

Titel-Bild zur News: Formel 1 Chef

Bernie Ecclestone hält den Hype um Lewis Hamilton für übertrieben

Leider habe sich die Konstellation im Vergleich zum Vorjahr verändert. Nachdem sich Alonso im vergangenen Jahr häufig ungerecht behandelt fühlte, kehrte er nach nur einem Jahr wieder zu Renault zurück. "Ich habe ihn nie gefragt - aber vielleicht sollte ich das eines Tages mal tun - ob er bei seiner Unterschrift bei McLaren einen Nummer-Eins-Status zugesagt bekommen hat. Wenn er nicht danach gefragt hat und man ihm auch nichts sagte, dann hat er sich das wahrscheinlich als selbstverständlich zusammengereimt", orakelte Ecclestone.#w1#

Der Formel-1-Boss bringt für die vermutete Alonso-Haltung viel Verständnis auf: "Wenn du einen Teamkollegen hast, der vorher noch nie in einem Formel-1-Auto gesessen hat, dann erwartet man doch wohl einen Nummer-Eins-Status, oder etwa nicht?" Im Schatten des Weltmeisters Kimi Räikkönen sieht Ecclestone den Montréal-Sieger Robert Kubica ganz stark im Kommen. "Wenn man ihn in einem Ferrari oder McLaren sehen würde, dann würde ich mein Geld darauf setzen, dass er Hamilton verblasen würde", so der 77-Jährige.

"Bei Lewis ist einfach der Unterschied, dass er im vergangenen Jahr niemandem etwas beweisen musste. Er war der Neue und man erwartete nicht einmal von ihm, dass er einen Rennen zu Ende fährt", schätzte Ecclestone ein. Und weiter: "In diesem Jahr sagen alle schon, er hätte im vergangenen Jahr die Weltmeisterschaft gewinnen müssen. In dieser Saison steht er daher unter Druck, weil er es in jetzt endlich schaffen muss." Die nötige Stärke habe der britische Superstar allerdings sehr wohl. Rückendeckung bekommt der Pilot von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug: "Lewis hat in seinen 24 Formel-1-Rennen bislang mehr Punkte eingefahren als jeder andere im Fahrerfeld. Und bei 50 Prozent seiner Starts hat er gewonnen oder wurde Zweiter."

"Sicherlich hat er in Bahrain auch Fehler gemacht. Aber in Barcelona fuhr er ein Bombenrennen und in Istanbul ein noch bombigeres, und erst recht bei seinem Sieg in Monaco. Fehler unterlaufen jedem Menschen, und ich habe Fehler schon von ganz anderen erlebt. In Kanada hat er seine Strafe bekommen. Aber nach Montréal hat er keine Motivationspille gebraucht. Lewis hat sich seine Bescheidenheit bewahrt, er ist aber nicht geknickt, er ist immer sehr kritisch mit sich selbst, und er wird weiterhin einen sehr guten Job machen. Er ist noch jung, und da darf auch mal was schief gehen", zeigte sich der Mercedes-Motorsportchef nachsichtig mit seinem Piloten.

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