Untersteuern bremst BMW-Williams-Piloten

Ralf Schumacher (6.) und Juan-Pablo Montoya (9.) steigerten sich gegenüber gestern, erlebten aber kein problemloses Qualifying

(Motorsport-Total.com) - Dank eines neuen Frontflügels und einer neuen Hinterradaufhängung konnten sich heute beide BMW-Williams-Piloten in den Top 10 klassieren, aber wegen eines untersteuernden Fahrverhaltens hätten Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya sogar noch weiter vorne stehen können.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Schumacher drehte sich im Freien Training, war aber im Qualifying gut

"Mein Auto hat in einigen Streckenabschnitten untersteuert, das hat sicher zwei oder drei Zehntelsekunden gekostet", erklärte Schumacher, der einen Platz vor seinem Bruder im Ferrari ins Rennen gehen wird und sich damit für die Enttäuschungen der letzten Wochen rehabilitieren konnte. "Und beim Anbremsen der Kurven sieben und acht war ich zu vorsichtig. Dennoch bin insgesamt recht zufrieden. Ich glaube, wir haben weitere Fortschritte mit unserem Chassis erzielt."

Unterm Strich stand der Deutsche damit um rund eine Zehntelsekunde besser da als sein Teamkollege, der sich folgendermaßen äußerte: "Alles in allem war es ein recht gutes Qualifying, wenngleich ich in den letzten beiden Kurven wegen untersteuernden Fahrverhaltens etwas Zeit verloren habe. Im dritten Sektor habe ich im Vergleich zu meiner Einführungsrunde drei oder vier Zehntelsekunden verloren, das ist natürlich etwas enttäuschend. Sei es drum, jetzt werden wir das Beste aus unseren Startplätzen machen. Ich rechne mit einem guten Rennen."

Der Blick auf die Zeitentabelle lässt einen Schluss zu: Hätten Schumacher und Montoya ihre Balance besser hinbekommen, wären sie wahrscheinlich in den ersten beiden Startreihen gestanden. Ob es für ganz vorne gereicht hätte, darf man anzweifeln. Trotzdem machte Dr. Mario Theissen eine interessante Anmerkung: "Wenn man weiß, dass zehn Kilogramm Kraftstoff zirka 0,3 Sekunden pro Runde ausmachen, dann wird klar, wie bedeutend der Tankinhalt ist."

"Die Auflösung dieses Rätsels", fuhr er fort, "werden wir morgen im Rennen erleben. Das brasilianische Publikum kann mit dem Ausgang des Qualifyings zufrieden sein. Schließlich steht ihr Lokalmatador Rubens Barrichello auf der Pole-Position, aber auch wir sind nicht unzufrieden. Es war das engste Qualifying, an das ich mich erinnern kann. Die ersten 15 Fahrer liegen innerhalb von einer Sekunde."

Auch Chefingenieur Sam Michael hätte sich natürlich gerne noch bessere Startpositionen gewünscht, "aber das Rennen ist eine andere Geschichte. Wegen der neuen Regeln sind die Qualifying-Leistungen sehr schwer zu bewerten und wir sind neugierig darauf, wer mit welcher Strategie ins Rennen geht." Wie viel Benzin BMW-Williams heute an Bord hätte, lässt sich schwer abschätzen ? man geht aber von eher mehr als weniger Benzin aus.

"Wir haben uns heute auf trockener Strecke jedenfalls besser geschlagen als im gestrigen, verregneten Qualifying. Die neuen Aerodynamikteile und die neue Hinterradaufhängung bedeuten Fortschritte. Es ist unsere Aufgabe, noch weitere zu erzielen", schloss Michael ab.