• 24.05.2002 16:41

  • von Reinhart Linke

Unterlag Verstappen Arrows doch?

Arrows-Cosworth hat offenbar Berichte dementiert, nach denen sich Jos Verstappen vor Gericht gegen das Team durchsetzen konnte

(Motorsport-Total.com) - Britischen Medienberichten zu Folge hat Jos Verstappen seinen Prozess gegen das Arrows-Cosworth-Team offenbar doch verloren. Zuvor war am Rande des Freien Trainings in Monte Carlo am Donnerstag berichtet worden, dass der Niederlänger 3,7 Millionen Euro Schadensersatz von seinem ehemaligen Rennstall bekommt, weil Teamchef Tom Walkinshaw einen bestehenden Vertrag mit "Jos The Boss" für die Saison 2002 nicht einhielt und stattdessen Heinz-Harald Frentzen an der Seite von Enrique Bernoldi verpflichtete.

Titel-Bild zur News: Tom Walkinshaw

Konnte sich Walkinshaw vor Gericht gegen seinen ehemaligen Fahrer durchsetzen?

"Arrows hat nach der Kündigung gegenüber Verstappen keinerlei Verpflichtungen", teilte ein Teamsprecher mit und stellte klar, dass das Gericht eine Forderung von Jos Verstappen, wonach der Rennstall dem 30-Jährigen noch Gehalt aus der Saison 2001 schuldet, zurückwies. Das Team hatte gleichzeitig Jos Verstappen verklagt, nachdem sich dieser negativ über Enrique Bernoldi geäußert haben soll, wodurch dem Rennstall aus Leafield angeblich potenzielle Sponsoren entgingen. Dies wurde nach Angaben des Teams vom Gericht berücksichtigt.

Unterdessen bleibt unklar, ob Manager Huub Rothengatter in diesem Jahr noch einen Platz in einem Formel-1-Team für seinen Schützling finden kann. Anfang des Monats war berichtet worden, dass der Niederländer möglicher Weise noch in diesem Jahr sein Comeback geben könnte - als Rennfahrer. Zuvor waren Verhandlungen über einen Job als Testfahrer mit dem Sauber-Petronas-Team gescheitert, weil der 1 Meter 75 große Rennfahrer zu groß für den C21 ist.

Jos Verstappen gab 1994 an der Seite von Michael Schumacher bei Benetton-Ford sein Formel-1-Debüt und überstand beim Deutschland-Grand-Prix in Hockenheim einen schweren Feuerunfall in der Boxengasse unverletzt. In Ungarn und Belgien stand er sogar zwei Mal auf dem Podium, ehe er für die Saison 1995 im Simtek-Ford-Team unterkam, welches jedoch nach wenigen Rennen nicht mehr an der WM teilnahm. 1996 fuhr der Hobbysquashspieler für Foodwork-Hart, ehe er 1997 bei Tyrrell-Ford unterkam. Für die Saison 1998 fand Jos Verstappen zunächst keinen Platz in der Formel 1, ersetzte ab dem Frankeich-Grand-Prix bei Stewart-Ford aber den schwachen Jan Magnussen. Die letzten beiden Jahre fuhr der Niederländer für Arrows.