• 23.05.2002 18:55

  • von Reinhart Linke/Marcus Kollmann

Minardi-Asiatech: Webber 8. - Yoong mit Unfall

Webber zeigte am Donnerstag eine starke Vorstellung im Fürstentum; sein Teamkollege verletzte sich beim Einschlag in die Leitplanken

(Motorsport-Total.com) - Das Minardi-Asiatech-Team konnte im Freien Training am Donnerstag in Monte Carlo mit Mark Webber überraschend in die Top-Ten fahren, allerdings dürfte diese Leistung neben der starken Fahrt des Australiers vor allem darauf zurückzuführen sein, dass man im Vergleich zu den meisten anderen Fahrern am Ende mit weniger Benzin unterwegs war und dadurch auf dem Straßenkurs schneller als viele Kontrahenten fahren konnte.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Webber fuhr im Freien Training die achtschnellste Rundenzeit

Der 25-Jährige umrundete die 3,370 Kilometer lange Strecke im insgesamt zweistündigen Freien Training 47 Mal und kam bis auf 1,113 Sekunden an die Tagesbestzeit heran. Damit lag Mark Webber auf Platz acht direkt hinter Ferrari-Fahrer Rubens Barrichello.

"Wir hatten heute einen wirklich guten Tag und zwei Sessions ohne Probleme", freute sich der Australier später. "In der ersten Session hatten wir schon etwas mehr Benzin an Bord, um so ein Gefühl für ein schwereres Auto zu bekommen. Anschließend entschieden wir uns im zweiten Training ein wenig Sprit abzupumpen, um so herauszubekommen wir das Auto im Qualifying geht und wir können auch noch etwas mehr Benzin ablassen", verriet Webber, dass Minardi noch nicht alles gezeigt hat und machte darüber hinaus die Michelin-Pneus für die gute eigene Performance mitverantwortlich. "Ich mag diese Strecke und die Ingenieure und Mechaniker haben gute Arbeit geleistet, weshalb wir heute auch wirklich zufrieden sein können. Wenn wir etwas wie heute und einen problemfreien Samstag hinbekommen, dann würde ich das als unsere beste Qualifikationsleistung einstufen. Aber natürlich müssen wir abwarten wie es laufen wird. Am Samstag wird es sicherlich ganz anders aussehen, doch ich hoffe, dass wir eine gute Leistung abliefern können."

Unterdessen war für Alexander Yoong das Training schon nach fünf Minuten in der zweiten Session zu Ende. Der Malaie verlor in der 'Rascasse'-Kurve die Kontrolle über seinen PS02 und schlug so in die Streckenbegrenzung ein, dass das Training sogar kurzzeitig unterbrochen werden musste, um das Auto zu bergen. So konnte der 25-Jährige am Donnerstag nur 24 Runden im Fürstentum zurücklegen und lag am Ende mit 7,603 Sekunden Rückstand zur Spitze abgeschlagen auf dem 22. Platz.

"Ich mag Monaco wirklich sehr und heute Morgen hatten wir eine produktive Session. Leider habe ich in der zweiten Stunde dann versucht eine andere Linie zu fahren und das Auto beim Bremsen verloren", erklärte Alex Yoong. "Das war einfach Pech, denn ich wollte die mir hier zur Verfügung stehende Zeit wirklich maximal zur Vorbereitung nutzen. Jetzt muss ich meine Bemühungen am Samstag verdoppeln und versuchen die verlorene Zeit gutzumachen", teilte der Malaie, der sich bei der Kollision mit den Leitplanken eine leichte Handprellung zugezogen hat, abschließend mit.

"Es ist extrem zufrieden stellend hier unsere bislang beste Leistung im Freien Training gezeigt zu haben, besonders weil wir hier in Monaco sind, einer der anspruchsvollsten Rennstrecken überhaupt", freute sich Paul Stoddart über die gute Leistung von Mark Webber. "Nachdem er letztes Jahr das Formel 3000-Rennen hier gewonnen hat, hat Mark heute seine Liebe zu dieser Strecke erneut gezeigt und wurde in Form der achtschnellsten Rundenzeit, nachdem er für lange Zeit sogar auf Platz 6 war, belohnt. Ich bin sicher, dass Alex heute Nachmittag ebenfalls ein gutes Ergebnis erzielt hätte, denn im ersten Freien Training konnte er gute Fortschritte machen. Unglücklicherweise schloss er Bekanntschaft mit den Leitplanken und konnte nicht mehr auf die Strecke. Unser Dank gilt auch Michelin, die einen brillanten Reifen für dieses Rennen zur Verfügung stellen und wir freuen uns nun auf ein sehr positives Wochenende. Für KL Minardi Asiatech ist das heutige Resultat noch süßer durch die Entscheidung des High Court in London bezüglich des Protestes von Phoenix Finance. Das Urteil ist vollkommen gerechtfertigt und bestätigt unsere Ansicht in dieser Angelegenheit."