GP Ungarn

Ungarn-Quali in der Analyse: Wo kam diese Mercedes-Pole her?

Formel-1-Liveticker zum Nachlesen: +++ Russell: Pole nach "schlechtestem Freitag" +++ Leclerc: Probleme mit den Reifen +++ Sainz: Pole wäre möglich gewesen +++

17:38 Uhr

Marko: "Brauchen viel Glück"

"Singapur, Monte Carlo und hier, das sind die drei Kurse, wo du dir sowas nicht wünschst", ärgert sich Helmut Marko nach dem schwächsten Red-Bull-Qualifying des Jahres mit P10 und P11. "Wir brauchen da viel Glück", sagt er bei 'Sky' im Hinblick auf das Rennen.

Doch was genau war bei Verstappen los? "[Im] ersten Run im Q3 hat er sich verbremst und die Vorderreifen haben Schaden gelitten. Und im zweiten Run ist nicht die volle Motorleistung zur Verfügung gestanden", berichtet Marko.

Immerhin: Man glaubt, das Problem zu kennen und ohne Strafe beheben zu können. Eine "große Überraschung" war für ihn die Mercedes-Pole. Die sei aber "positiv", denn der Brite stehe schließlich "vor den Ferraris", dem engsten Verfolger in der WM.

Glück im Unglück also.


17:46 Uhr

Vettel: Hatten einfach nicht die Pace

Wieder einmal in Q1 ausgeschieden und bei 'Sky' verrät er: "Das Auto war anders als gestern und ich habe mich ein bisschen schwergetan vielleicht, [nach dem Unfall] gleich das Maximum herauszuholen."

"Die letzte Runde war auch okay, aber ich hatte nur eine Cool-Runde, und dann waren die Reifen doch ein bisschen zu heiß. Die erste Runde, mit der war ich eigentlich recht zufrieden", berichtet er.

"Natürlich gibt es immer ein bisschen mehr, aber grobe Fehler waren keine drin. Es ist ein bisschen schade, dass wir nach gestern einfach nicht so die Pace hatten", zuckt er die Schultern.


17:53 Uhr

Wolff: Auch Hamilton wäre vorne dabei gewesen

Der Mercedes-Teamchef hat nach dem Qualifying "gemischte" Gefühle und berichtet bei 'Sky': "Es überwiegt deutlich das Positive. Weil wenn Lewis das DRS nicht eingeht, dann ist er auch unter den ersten Drei, Vier."

"Und das zeigt, dass wir jetzt ein bisschen mehr verstanden haben beim Auto", zeigt er sich zufrieden und erklärt: "Manchmal muss man das Auto wirklich so schlecht hinstellen [am Freitag], dass man sieht, was gar nicht funktioniert."

"Und dann kann man in die andere Richtung schlagen, und das haben wir gemacht", berichtet er. Die Pole sei nun zwar "eine gute Ausgangsposition", so Wolff. Vom Sieg will er jetzt aber noch nicht träumen.

Er verrät, dass man gestern bereits mit einem Top-6-Ergebnis zufrieden gewesen wäre. Gleichzeitig stellt er aber auch klar: "Ich glaube, wenn [George] die Pace hat, dann kann man das auch gewinnen ..."


18:01 Uhr

Red Bull: Kritik an Perez

Raus in Q2, das geht eigentlich nicht im Red Bull. Marko sagt bei 'Sky' über Perez: "Er ist momentan zu weit von Max entfernt. War schon in den ganzen Trainings eine schwierige Situation. Also da müssen wir uns zusammensetzen."

"Sommerloch ist noch nicht da, aber in das scheint er schon gefallen zu sein", sagt er und erklärt: "Wir müssen mit ihm reden, und er muss sich in der Abstimmung eher wieder an Max' Auto halten und er muss vom ersten Training an dabei sein."

"Wenn du im ersten Training eine Sekunde weg bist, das holst du dann nicht mehr auf. Und das hatten wir vorheriges Jahr auch in gewissen Rennen. Wir haben es vorheriges Jahr weggekriegt, also müssen wir schauen, dass sich das wieder ein bisschen legt."


18:08 Uhr

Horner: Besser heute als morgen ...

Wir bleiben kurz bei den Bullen. Teamchef Christian Horner sagt im Hinblick auf Verstappen: "Leider gab es ein motorenbezogenes Problem auf seiner Outlap. Wir haben noch versucht, ein paar Sensoren zurückzusetzen, um das zu beheben."

"Aber leider hat es nicht geklappt. [...] Das wird ein schwieriges Rennen morgen", grübelt er und erklärt: "Theoretisch wäre er mindestens Vierter gewesen, und die Strecke ist besser geworden. Wir hätten zumindest eine Chance auf die erste Reihe gehabt."

"Zum Glück ist es heute passiert und nicht morgen", so Horner. Denn dann wäre der Defekt mit einer Nullnummer verbunden gewesen ...


18:13 Uhr

Untersuchung gegen Albon

Derweil droht Williams Ärger. Albon soll in Q1 einen Reifensatz verwendet haben, denn das Team eigentlich schon an Pirelli zurückgegeben hatte. Eine Verwechslung oder ein technischer Fehler?

Was auch immer der Hintergrund ist: Da könnte noch Ärger drohen. Im schlimmsten Fall sogar die Disqualifikation. Behalten wir natürlich im Auge.


18:21 Uhr

Hamilton: Wo kam die Mercedes-Pace her?

"Das Auto war ein Unterschied wie Tag und Nacht", wundert sich der Rekordchampion, der laut eigener Aussage ebenfalls vorne um die erste Reihe hätte mitkämpfen können - wenn sein DRS funktioniert hätte.

Es sei "definitiv frustrierend", dass er die Pace deshalb nicht habe zeigen können. Trotzdem sei die Pole für das Team ein großer Erfolg. "Wir wissen nicht, wo plötzlich die Pace herkam", gesteht er.

"Sie kam [nach dem Freitag] aus dem nichts", sagt Hamilton, der Russell morgen "unterstützen" will. "Er sollte auf dieser Strecke von dieser Positionen aus in der Lage sein, zu gewinnen", so Hamilton.

Sein eigenes Ziel sei es, ein paar Plätze nach vorne zu kommen. Wird von P7 aus in Budapest schwer genug.


18:30 Uhr

Verstappen schreibt Sieg noch nicht ab

Der Niederländer verrät, dass er vor dem verkorksten Q3 "positiv überrascht" von seiner Pace im Qualifying gewesen sei. "Wir haben einige wirklich positive Veränderungen vorgenommen, ich konnte das Auto viel besser fahren", berichtet er.

"Wir haben sehr konkurrenzfähig ausgesehen", sagt er und erklärt daher auch, dass im Rennen noch immer alles drin sei. "Es wird etwas hart für mich werden", weiß er. Aber in diesem Jahr sei am Sonntag schon mehrfach alles auf den Kopf gestellt worden.

"Das Überholen ist hier schwierig", weiß er und erklärt daher: "Wir müssen ruhig bleiben und sehen, was passiert." Im Normalfall dürfte er von P10 aus morgen aber keine Chance auf den Sieg haben.


18:39 Uhr

Latifi: Q2 in letzter Kurve verloren

Der Kanadier fuhr im nassen FT3 noch sensationell Bestzeit, im Qualifying wurde er dann aber wieder Letzter. Er berichtet, dass Q2 drin gewesen wäre, "aber ich habe die letzte Kurve ziemlich übel verpasst."

Der Fehler sei "frustrierend" gewesen, denn er habe viel Rückenwind und Übersteuern gehabt. Auch davon abgesehen stellt er aber klar, dass es dem Williams-Paket noch immer an Abtrieb fehle.

Teamkollege Albon schaffte es als 17. zwar ebenfalls nicht in Q2, war aber "ziemlich zufrieden" mit seiner Runde. "Wir sind auf den Geraden sehr schnell, aber das hilft auf dieser Strecke nicht so viel", erinnert er.

Im Hinblick auf das Rennen kündigt er an: "Wir werden einen Regentanz machen!" Denn ansonsten dürfte es schwer werden, in Richtung der Top 10 zu fahren. Vor allem dann, wenn es tatsächlich noch eine Strafe geben sollte ...


18:47 Uhr

Alonso: Im Qualifying zu langsam

Der Spanier ärgert sich nach P6 und erklärt, er sei eigentlich am ganzen Wochenende "signifikant schneller" als sein Teamkollege gewesen, der 0,060 Sekunden vor ihm landete. "Mein Auto hat an diesem Wochenende mega performt", betont er.

In Q3 habe Ocon dann aber einfach "einen besseren Job" gemacht. "Ich fühlte mich auch am ganzen Wochenende schneller als Lando", so Alonso. Norris wurde am Ende sogar Vierter. Sein Ziel sei es daher, morgen nach vorne zu kommen.

Das Problem: Überholen sei in Ungarn nicht leicht und er stehe zudem auf der schlechteren Seite in der Startaufstellung, weshalb er "etwas enttäuscht" sei. Auch wenn er betont, dass ein Top-6-Ergebnis eigentlich kein schlechtes Resultat sei.


18:55 Uhr

AlphaTauri: Doppelaus in Q1

Wieder einmal ein Rückschlag für die Jungbullen. "Es war bislang ein schwieriges Wochenende", sagt Tsunoda nach P16 und erklärt: "Uns fehlt insgesamt Grip und vor allem heute hatten wir in Sektor 1 gar keinen."

"Wir wussten, dass es kein leichter Tag werden würde. Aber wir hatten nicht erwartet, dass es so schwierig werden würde", gesteht er. Noch schlimmer lief es sogar für Gasly, der wegen seiner gestrichenen Zeit nur 19. wurde.

"Einerseits ist es extrem frustrierend, nicht in Q2 zu sein. Andererseits haben wir seit Freitag einen kleinen Schritt nach vorne gemacht", berichtet er und erklärt: "Wir konnten eine gute Runde zusammenbringen."

Die zählte dann zwar letztendlich nicht, aber: "Es sah danach aus, dass wir nicht so weit von den Zeiten der Autos in den Top 10 weg waren", so Gasly, der zumindest etwas Licht am Ende des Tunnels sieht.


19:02 Uhr

Das Wichtigste zum Samstag ...

... haben wir auch heute wieder in einer eigenen Fotostrecke zusammengefasst. Der schnellste Weg, um sich nach dem Qualifying auf den aktuellen Stand zu bringen!

Und noch einmal zur Erinnerung: Kevin Scheuren und Christian Nimmervoll werden sich auch heute mit einer Tagesanalyse auf dem YouTube-Kanal von Formel1.de melden.

Leider findet diese wegen der schlechten Datenleitung in Budapest aber erneut nicht live statt. Also nicht wundern, dass ihr aktuell noch keinen Stream findet.

Die Analyse kommt später, versprochen! An diesem Wochenende nur anders als sonst eben nicht live.


Fotostrecke: Formel 1 2022 in Budapest: Das Wichtigste zum Samstag


19:11 Uhr

Tracklimits sorgen für Ärger

Erst wurde Perez seine Rundenzeit in Q2 gestrichen, dann bekam er sie wieder zurück. Zuvor hatte der Mexikaner bereits in Spielberg ähnlichen Ärger gehabt - was ihn und sein Team langsam auf die Palme bringt.

"Die Zeit wird gestrichen, dann wird sie wieder reinstalliert. Dieses Theater muss aufhören", fordert Helmut Marko bei 'Sky' und erklärt: "Entweder man hat eine effiziente Kontrolle oder man soll das lassen."

"Wir haben schon das Theater in Österreich gehabt, wir haben es in Frankreich gehabt. Also das ist nicht akzeptabel", winkt er ab und auch Perez selbst hinterfragt, ob das aktuelle System so funktioniert.

In der Tat hat sich die Rennleitung in der Hinsicht zuletzt nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert ...


19:19 Uhr

Geldstrafe für Williams

Das Ergebnis der Albon-Untersuchung ist da. Es gibt keine sportliche Strafe, Williams muss lediglich 1.000 Euro zahlen. Erklärung der Rennkommissare: Es habe sich lediglich um einen Fehler des Teams gehandelt, nicht aber um einen technischen Verstoß.

Williams habe nämlich wie vom Reglement verlangt einen Reifensatz an Pirelli zurückgegeben und dabei lediglich eine falsche Referenznummer angegeben. Hier die Begründung im Wortlaut:

"The Stewards [...] determined that due to an administrative lapse, the team had incorrectly indicated the reference number of the set of tyres that they were returning to the tyre manufacturer, within the time specified in the regulations."

"The Technical Delegate confirmed that this was likely to have been an administrative error on the part of the team as a set of unused physical tyres were returned within time, per the regulations."

"As this was nevertheless a technical breach of the regulations, we imposed a fine of €1,000 on the team."


19:27 Uhr

Vettel: Hätten es nicht rechtzeitig geschafft

Wir haben ja kurz vor dem Qualifying gesehen, dass Vettel persönlich bei der Reparatur seines Autos geholfen hat. Nun hat er den Grund dafür verraten: "Laut der Prognose hätten wir es nicht rechtzeitig [zu Q1] geschafft."

"Also dachte ich, ich helfe mal mit und bin der Kerl, der einfach Teile hält und aufräumt und hin- und hergeht. Wir haben es geschafft. Das zeugt vom Spirit in der Box. Und deshalb ärgert es mich umso mehr, dass ich nicht dazu in der Lage war, mehr zurückzugeben", so Vettel.

Was er sonst noch zu seinem Qualifying zu sagen hat, das erfahrt ihr hier!


19:37 Uhr

Bottas erstmals seit Barcelona wieder in Q3

Nach sechs Rennen hat es der Finne endlich wieder in Q3 geschafft, weshalb er sein Qualifying "positiv" bewertet. "Wir haben endlich alles zusammengebracht, und die Ergebnisse zeigen das auch", zeigt er sich zufrieden.

"Wir sind näher an Alpine dran, als wir erwartet hatten", verrät er nach P8. Auf Alonso fehlte weniger als eine Zehntelsekunde. "Es sieht so aus, dass wir seit dem vergangenen Rennen kleine Fortschritte gemacht haben", so Bottas.

Da das Überholen hier schwierig sei, sei es gut, aus den Top 10 zu starten. Die verpasste Teamkollege Zhou als Zwölfter zwar knapp. Doch auch der Chinese ist "ziemlich glücklich" mit seinem Qualifying.

"Unsere Pace heute hat mich beeindruckt. Wir scheinen nach einigen schwierigen Wochenenden wieder auf unserem Level zu sein", sagt Zhou. Mal schauen, ob es nach zuletzt drei punktlosen Rennen morgen endlich wieder Zählbares für Alfa Romeo gibt.