• 25.08.2003 15:51

  • von Fabian Hust

Und der "Kleine" überholt den "Großen" doch!

Mit einem Überraschungsangriff überholte Ralf seinen Bruder Michael und entgegnete damit einer uralten Unterstellung

(Motorsport-Total.com) - Montoya tut es, Ralf nicht ? davon waren einige Formel-1-Boulevardjournalisten fest überzeugt. Ist es die "Bruderliebe" die Ralf Schumacher davor abschrecken ließ, seinen Bruder anzugreifen oder kann der "kleine Schumacher" vielleicht sogar gar nicht überholen? Über diese Fragen zerbrachen sich Fans wie Kritiker jahrelang den Kopf, mit seinem Überholmanöver während des Großen Preises von Ungarn hat der 28-Jährige die meisten Tadler wohl verstummen lassen.

Titel-Bild zur News: Michael und Ralf Schumacher

Dieses Mal musste sich Michael Schumacher überholen lassen

"Ich muss mir nicht beweisen, dass ich überholen kann", erklärt Ralf Schumacher auf seiner Internetseite, warum er in diesem Moment keine Genugtuung empfunden hat, als er in Runde 30 seinen Bruder überraschte und in der ersten Kurve überholte. "Ich habe immer gesagt: Wenn die Gelegenheit zum Überholen da ist, werde ich sie nützen, egal ob es gegen meinen Bruder oder gegen einen anderen Fahrer geht."

Vermutlich war Michael Schumacher einen Moment unaufmerksam, als vor ihm Jarno Trulli und Juan-Pablo Montoya gerade Debütant Zsolt Baumgartner überrundeten, der Deutsche stieg vielleicht einen Tick zu früh auf die Bremse und er fuhr vor allen Dingen zu weit links, ließ Ralf somit den Platz für ein Überholmanöver.

Das sieht auch Ferrari-Teamchef Jean Todt zu, der glaubt, dass der Weltmeister schlichtweg überrascht war und fügt mit einem Schmunzeln hinzu: "Oder vielleicht wollte er nur die ganzen Geschichten um die ausbleibenden Überholmanöver durch seinen Bruder beenden..."

Nach der beeindruckenden Aufholjagd vom letzten Platz auf den vierten Rang auf einer Strecke, auf der man verhältnismäßig schlecht überholen kann, dürfte sich jedenfalls kein Kritiker zu Wort melden.