Trulli: "Wir sind auf einem guten Weg"

(Motorsport-Total.com) - Das Lotus-Team will im zweiten Jahr in der Formel 1 den Anschluss an das Mittelfeld herstellen und sieht sich bei dieser Mission auf einem sehr guten Weg. In der Qualifikation von Istanbul fehlten Heikki Kovalainen und Jarno Trulli nur wenige Zehntel auf die Vorderleute, welche vielleicht schon beim kommenden Rennen in Barcelona nicht mehr vorhanden sein werden - Lotus plant weitere Updates und den Angriff auf die arrivierten Teams. Im Interview schildert Trulli, wie das gelingen könnte.

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Jarno Trulli nimmt das Formel-1-Mittelfeld ins Visier: Lotus ist auf dem Vormarsch

Frage: "Jarno, dein verstellbarer Heckflügel schien am Samstag nicht zu funktionieren. Wie lief es für dich in der Türkei?"
Jarno Trulli: "Seit dem Morgen funktionierte dieses Element nicht ordnungsgemäß. Auf einer solchen Strecke ist das ein großer Nachteil. Uns war daher klar, dass wir nicht viel würden ausrichten können. In der Qualifikation brachten wir aus diesem Grund nur einen weichen Reifensatz an den Start. Damit sollten wir im Rennen einen kleinen Vorteil haben."

Frage: "Traten diese Probleme schon einmal auf oder sind das neue Schwierigkeiten? Was hältst du davon?"
Trulli: "Wir wissen nicht genau, was da los ist. Das Team nahm vor der Qualifikation aber einige Veränderungen vor. Es ist ein bisschen schade, denn am Freitag lief es noch gut für uns. Am Samstag war es nicht so toll, doch ich hoffe darauf, dass am Sonntag wieder alles passt."

In Barcelona folgt ein weiterer Schritt

Frage: "Dein Teamkollege Heikki Kovalainen kam in der Qualifikation bis auf ein paar Zehntel an die Mittelfeld-Teams heran. Das ist sicherlich ermutigend..."
Trulli: "Allerdings. Unser Auto scheint recht gut zu sein. Es braucht nur noch einen weiteren Schritt, um endgültig den Anschluss an das Mittelfeld herzustellen. Wir sind aber auf einem guten Weg."

Frage: "Werden euch die für Barcelona geplanten Updates diesen Schritt ermöglichen?"
Trulli: "Das hoffen wir. Es könnte aber natürlich sein, dass auch die Konkurrenz gewisse Fortschritte macht. Das ist ein Fragezeichen. Mit unseren Verbesserungen sollten wir allerdings sehr gut aussehen. Dessen sind wir uns bewusst. Das sagen uns die Zahlen."

"Wir wissen aber noch nicht, wo sich die anderen einsortieren werden. All dies ist sehr vielversprechend und wir haben die Zuversicht, einen großen Schritt nach vorne machen zu können. Bevor wir aber eine Prognose abgeben können, ob wir bald im Mittelfeld kämpfen, müssen wir erst einmal abwarten, wie sich die anderen steigern."

"Wir brauchen in jedem Fall einen Fortschritt auf aerodynamischer Seite, wenn wir es mit den anderen Teams aufnehmen wollen. Wir sind aber nahe dran. 2010 lagen wir fast zwei Sekunden hinter dem nächsten Fahrzeug. In diesem Jahr sind es nur wenige Zehntel. Das ist gut."

Trulli: Die Motivation nimmt zu

Frage: "Wie würdest du die Geschwindigkeit im Rennen einschätzen?"
Trulli: "Im Rennen haben wir ein gutes Tempo. Da sind wir üblicherweise ein bisschen besser aufgestellt als in der Qualifikation. Keine Ahnung, weshalb, aber so ist."

Frage: "Aufgrund der Reifensituation könnte es sich als Vorteil erweisen, nicht an Q2 teilzunehmen. Wie siehst du das?"
Trulli: "Nun, sobald wir den Anschluss an das Mittelfeld hergestellt haben, müssen wir die Dinge vielleicht ein bisschen anders angehen."

"Vielleicht müssen wir dann alles daran setzen, um in die zweite Runde einzuziehen. Das Rennen ist immer eine andere Geschichte, auch im Hinblick auf die Reifen und die Strategie. Wir konzentrieren uns jetzt aber erst einmal auf diesen nächsten Schritt."

Frage: "Wie ist es um deine Motivation bestellt. Hast du nun endlich wieder das Gefühl, Rennen zu fahren?"
Trulli: "Beinahe. Noch ist das Auto aber nicht so weit. Ich warte noch darauf, dieses Gefühl in seiner Gänze zurückzuhaben. Ich sehe, dass wir langsam aber sicher eine Chance haben. Das Team muss sich aber verbessern, wenn wir den Anschluss zum Mittelfeld herstellen wollen. Sobald dieser Tag kommt, passen Auto und Fahrer hoffentlich gut zusammen."