Trulli wegen "kolossaler Absurdität" von Toyota frustriert

Eine Fehlentscheidung des Teams kostete Jarno Trulli gestern ein mögliches Podium in Belgien - Ärger über Crash mit Monteiro

(Motorsport-Total.com) - Für Jarno Trulli verlief der gestrige Grand Prix von Belgien überhaupt nicht nach Wunsch: Nach einem sensationellen Qualifying und einem guten Start, an dem er beinahe sogar an Kimi Räikkönen vorbeigegangen wäre, verspielte der Italiener alle Chancen, als er während der ersten Safety-Car-Phase beim Boxenstopp Trockenreifen aufziehen ließ. Nur zwei Runden später musste er neuerlich hereinkommen, um zurück auf Intermediates zu wechseln, und damit war sein Rennen effektiv gelaufen.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

In der 35. Runde war Belgien 2005 für Jarno Trulli gestern beendet

Während Teamkollege Ralf Schumacher zumindest in der Anfangsphase Jagd auf den führenden Juan-Pablo Montoya machte und die schnellste Rennrunde fuhr, war für Trulli in der 35. Runde Endstation, als er dem Jordan-Toyota von Tiago Monteiro ins Heck krachte. Tags darauf ließ er an dem Portugiesen, der in Istanbul schon durch einen ähnlichen Zwischenfall mit Montoya aufgefallen war, kein gutes Haar.#w1#

"Ich weiß nicht genau, was passiert ist", wird der Toyota-Pilot von 'Crash.net' zitiert, "aber er hat mir gesagt, dass er irrtümlich den Geschwindigkeitsbegrenzer gedrückt hat. Er verlangsamte also mitten in der Kurve auf 80 km/h! Ich bin ihm einfach reingefahren, konnte das natürlich nicht mehr verhindern."

Zu jenem Zeitpunkt hatte er allerdings ohnehin keine echten Chancen mehr auf ein gutes Resultat, weil er durch die falsche Reifenentscheidung in der Anfangsphase des Rennens bereits zu weit zurückgefallen war. Doch war hat eigentlich entschieden, Trockenpneus aufzuziehen? "Ich habe ein paar Mal darum gebeten, auf den Intermediates bleiben zu können, aber das Team hat trotz Fisichellas Unfall auf einem Wechsel bestanden", beschwerte sich Trulli.

"Ich habe am Funk gesagt, dass ich nicht einmal dem Safety-Car folgen kann, aber sie meinten, ich soll doch erst mal zwei Runden draußen bleiben. Dann musste ich trotzdem an die Box kommen, weil es einfach nicht ging. Danach hatte ich 50 Sekunden Rückstand auf den Vorletzten", kritisierte er seine Ingenieure. Gegenüber der 'Gazzetta dello Sport' bezeichnete er die Teamentscheidung sogar als "kolossale Absurdität", die ihm ein Podium gekostet haben könnte.

"Das Team hat mir ein Podium gestohlen, denn das Auto ist auf dieser Strecke wirklich gut gelaufen", seufzte der 31-Jährige. "Vor dem Reifenwechsel war ich Vierter, und Alonso, der am Ende Zweiter wurde, war keinen Deut schneller als ich. Wenn man bedenkt, dass dann auch noch Montoya ausgefallen ist, wäre ein Podium mit Sicherheit drin gewesen."