• 11.09.2005 18:41

  • von Marco Helgert

Toyota vergab besseres Ergebnis

Jarno Trulli und Ralf Schumacher fuhren in Richtung Podestplatz, doch zwei Fehlentscheidungen an der Box ruinierten das Rennen von Toyota

(Motorsport-Total.com) - Jarno Trulli hätte in Belgien für einen weiteren Toyota-Podestplatz sorgen können, zu Beginn des Rennens konnte er dem Tempo der Spitze durchaus folgen. Doch wie viele andere auch wechselte der Italiener beim ersten Stopp zu früh auf Trockenreifen. Auch Ralf Schumacher ereilte ein ähnliches Schicksal, doch während sich der Kerpener wieder nach vorn auf Rang sieben arbeiten konnte, verunfallte Trulli beim Versuch dem langsamen Jordan von Tiago Monteiro auszuweichen.

Titel-Bild zur News: Ralf Schumacher

Ralf Schumacher bezahlte die falsche Reifenentscheidung mit einem Dreher

"Es war ein hartes Rennen", gestand Schumacher. "Das Timing des Safety-Cars spielte uns in die Hände und wir waren in guter Form. Wir waren schnell, alles lief nach Plan und die Strategie schien gut. Dann haben wir uns zu früh dazu entschieden, auf Trockenreifen zu wechseln. Es war eine knappe Entscheidung, aber wir trafen sie gemeinsam und wir lagen falsch. Wir hatten erwartet, dass die Strecke schneller abtrocknen würde. Aber das geschah nicht. Es war erstaunlich, wie rutschig es war, ich kann mich an kein ähnliches Rennen erinnern. Ich kam dann gleich wieder an die Box, dadurch konnten wir einige Punkte einfahren."#w1#

Trulli trauerte einem entgangenen Podestplatz nach. "Ich wäre heute definitiv in der Lage gewesen, um das Podest zu kämpfen", so der Italiener. "Das Auto war schnell und wir konnten zu Beginn das Tempo der McLaren mitgehen. Das Auto lag gut und die Reifen funktionierten gut. Aber als das Safety-Car kam, mussten wir eine schnelle Entscheidung treffen. Die Strecke war noch feucht, ich bat also darum, weiter auf Intermediates zu fahren, aber das Team entschied, Trockenreifen aufzuziehen."

"Das war ein Risiko und wie sich herausstellte, war es auch nicht die richtige Wahl", so Trulli. "Als ich wieder hinausging, konnte ich kaum das Tempo des Safety-Cars halten. Als wir erneut anhielten, lag ich ganz hinten. Ich habe mich durch das Feld wieder nach vorn gearbeitet und folgte Monteiro, als er aus Versehen den Geschwindigkeitsbegrenzer betätigte. Ich konnte ihm nicht mehr ausweichen, fuhr mir den Frontflügel ab und landete in der Mauer."

"Es ist natürlich enttäuschend, dass wir heute zwei mögliche Podestplätze verloren haben, aber wir sind ein Risiko eingegangen, das sich nicht auszahlte", resümierte Teamchef Tsutomu Tomita. "Unser Tempo im ersten Stint war sehr gut, wir konnten mit den Top-Autos mithalten. In dieser Phase strebten wir ein gutes Ergebnis an. Als dann plötzlich das Safety-Car auf die Strecke ging, fällten wir eine falsche Entscheidung. Dagegen war das Timing des Safety-Cars gut für Ralf, aber wir zogen bei Jarno Trockenreifen auf, denn wir sahen, dass die Ideallinie leicht abtrocknete."

"Wir mussten uns entscheiden, haben uns aber falsch entschieden", so der Japaner. "Ähnlich verlief es beim zweiten Stopp von Ralf, was auch ihm Zeit kostete. Dennoch bin ich zufrieden mit den heutigen strategischen Entscheidungen. Wir sind in die Formel 1 um zu gewinnen, und wir spekulieren lieber, um an die Spitze zu kommen, als uns mit Rang zwei zufrieden zu geben. Immerhin konnten wir heute Erfahrungen darin sammeln, wie man bei nassen Bedingungen fährt."