• 11.09.2005 18:51

Kimi: "Das Glück ist manchmal nicht auf unserer Seite"

Kimi Räikkönen über ein weiteres Rennen, in dem es zwar für ihn aber einmal mehr für das Team nicht optimal gelaufen ist

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Sieg für dich, aber das war ein schwieriger Tag aufgrund der Bedingungen und du lagst eine zeitlang als Dritter hinter Ralf Schumacher..."
Kimi Räikkönen: "Ja, nach dem Boxenstopp, als das Safety Car auf die Strecke ging. Wir gingen an die Box und wechselten die Reifen, tankten auf, Ralf war deutlich leichter, da er nicht stoppte, ich machte zu Beginn aus diesem Grund keinen Druck, denn die Reifen waren sofort ziemlich schlecht und ich versuchte, auf sie zu achten. Als es dann trocken wurde, waren meine Reifen in einem sehr guten Zustand und ich konnte Druck machen und für den Rest des Rennens sehr schnell aufholen, was gut war."

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen und Fernando Alonso

Kimi Räikkönen: "Ein Sieg bleibt ein Sieg!"

Frage: "Du warst spektakulär schnell, als Juan-Pablo an die Box kam, und du hast mit sechs Sekunden geführt, als du wieder aus der Box kamst..."
Räikkönen: "Ja, es war wirklich Pech für das Team, was da in den letzten paar Runden passiert ist, denn wir hätten einen Doppelsieg feiern können, den wir auch verdient hätten. Wir hatten ein perfektes Rennen als Team und wir hatten sehr viel Pech. Ich war mit dem Auto, und so wie es lief zufrieden, aber wir hätten es verdient gehabt, wenn beide Fahrer auf dem Podium gestanden wären."#w1#

Frage: "Wie bist du die ersten Runden angegangen, als du Juan-Pablo verfolg hast?"
Räikkönen: "Wir hatten uns dazu entschieden, dass wir nicht zu sehr ein Rennen gegeneinander fahren, denn es gibt keinen Grund dazu, solange man dem Rest des Feldes davon zieht und dann haben wir gesehen, was gegen Ende des Rennens passierte. Ich war an einem Punkt jedoch schneller und dann hielten wir an und er war sehr schnell nach dem Restart und ich konnte ihm nicht folgen, aber ich schaute zu dem Zeitpunkt auch nach meinen Reifen und ich schnappte ihn mir am Ende. Ich denke, dass dies ein anderer Fahrstil war und vielleicht ein anderes Setup, der Speed war aus diesem Grund am Ende des Rennens etwas anders."

Frage: "Was denkst du nun über die verbleibenden drei Rennen und den Abstand zwischen dir und Fernando? Es ist heute etwas enger geworden, aber noch viel Boden, der gutzumachen ist..."
Räikkönen: "Ja, wenn sie hinter uns ins Ziel kommen, dann ist es nicht mehr möglich, sie einzuholen, aber wir werden so lange wie möglich kämpfen und wir werden alles als Team tun, um so viele Punkte wie möglich für das Team zu holen. Wir hatten heute sehr viel Pech, denn wir hatten ein perfektes Rennen und alles lief gut. Wir mussten nichts riskieren und dann passieren leider solche Dinge und das hat uns viele Punkte gekostet. Das ist jedoch Rennsport und wir müssen versuchen, es im nächsten Rennen besser zu machen."

Frage: "Der Sieg in diesem Jahr war wohl etwas schwieriger als der im letzten Jahr, oder?"
Räikkönen: "Nun, der im letzten Jahr war auch nicht einfacher. Wir sind vom zehnten Rang losgefahren, mussten also das ganze Rennen kämpfen, das war in diesem Jahr ähnlich. Natürlich waren wir in einer viel besseren Position, denn das Team war auf dem ersten und zweiten Platz, wir konnten also nach den Autos und Reifen schauen. So gesehen war es einfacher."

Frage: "Du klingst immer noch so, als würdest du um den Titel fahren, aber die Hoffnungen sind nun vielleicht nicht mehr am Leben..."
Räikkönen: "Man weiß nie. Wir werden so viel kämpfen, wie wir können. Ich hatte wirklich Pech, was mit Montoya passiert ist."

Frage: "Welche Reifen hast du während des Rennens verwendet?"
Räikkönen: "Die ganze Zeit Intermediates. Sie haben unter den feuchten Bedingungen perfekt funktioniert und auch im Trockenen. Nach dem Boxenstopp konnte ich mit Montoya und Ralf nicht mithalten, also habe ich etwas langsamer gemacht, um zu versuchen, nach den Reifen zu schauen. Als der Kurs dann trockener war, dachte ich, dass meine Reifen gut in Form sind und das hat sich bezahlt gemacht, denn ich war ab diesem Punkt sehr schnell. Ich holte auf Montoya auf und konnte zwei Runden länger draußen bleiben, was ausreichte. Kurz vor dem Boxenstopp funkte ich ihn an und sagte ihm, dass es keinen Grund gibt, sich gegenseitig zu überholen und wir versuchen sollten, eine gute Zielankunft zu erzielen. Das hätte fast funktioniert, aber das ist eine unglückliche Situation für das Team."

Frage: "Du warst nach dem zweiten Stopp viel schneller als er..."
Räikkönen: "Ja, aber da fuhren wir nicht wirklich mehr ein Rennen, denn wir mussten uns nicht gegenseitig antreiben und wir mussten auf das Auto und die Reifen achten. Wir fuhren dennoch gute Rundenzeiten aber ich weiß nicht, was mit ihm passiert ist. Ich nehme an, dass ihn einer abgeschossen hat, was übel ist."

Frage: "Bist du verzweifelt, dass dir von niemandem geholfen wird?"
Räikkönen: "Natürlich würde das helfen, aber wir haben heute gesehen, dass es nicht funktioniert hat, wobei das nichts mit uns zu tun hat. Wir haben es zu diesem Zeitpunkt locker gesehen. Das passiert uns immer und deshalb ist das natürlich nicht so gut. Es würde uns helfen, wenn es andere Teams geben würde, die Renault Punkte wegnehmen würden, aber sie sind sehr konstant und auch schnell, es ist also keine einfache Angelegenheit."

Frage: "Wie hat sich deiner Meinung nach die Situation im Kampf um den Titel während den letzten Rennen verändert?"
Räikkönen: "Ich denke, dass sich in den letzten vier oder fünf Rennen nicht viel verändert hat, entweder mache ich zwei Punkte auf ihn gut oder er auf mich, wir treten also an Ort und Stelle. Wir bleiben bis auf 22 oder 24 Punkte zusammen. Das hilft nicht sehr. Dieses Wochenende war sehr gut, alles verlief gut, aber natürlich wäre ich gern auf Pole gestanden, aber wir wussten, dass wir ein gutes Auto für das Rennen haben, also war das egal. Wir hofften auf eine gute Zielankunft und ich bin sehr glücklich, wie das Wochenende verlaufen ist."

Frage: "Gibt es eine Priorität in Bezug auf die Fahrer- oder die Konstrukteursmeisterschaft?"
Räikkönen: "Nein, wir wollen beide gewinnen und das ist unser Ziel. Aber ich denke, dass das Glück manchmal nicht auf unserer Seite ist, es sind aber noch drei Rennen zu fahren. Wir werden zumindest versuchen, einen Titel zu gewinnen, und hoffentlich wird das klappen."

Frage: "Es ist natürlich immer schön zu gewinnen, aber wird die Suppe aufgrund des Rückstands von 25 Punkten nicht etwas versalzen?"
Räikkönen: "Nicht wirklich. Ein Sieg ist immer ein Sieg. Wenn er uns helfen kann, vielleicht tut er das nicht so sehr, wie wir uns das in Bezug auf die Meisterschaft erhofft hatten. Aber das verändert den Sieg nicht. Alle Siege zählen und deshalb sind wir hier."