• 09.05.2011 17:14

  • von Stefan Ziegler

Trulli: "Das Reisen ist der härteste Teil an diesem Job"

Die Lotus-Fahrer Heikki Kovalainen und Jarno Trulli schildern ihre Eindrücke zur Formel-1-Saison und den Herausforderungen, welche diese mit sich bringt

(Motorsport-Total.com) - Heikki Kovalainen und Jarno Trulli zählen zu den erfahrenen Piloten im Starterfeld der Formel 1, doch auch sie müssen sich den Herausforderungen stellen, welche ein Rennjahr in der Königsklasse mit sich bringt. Da wäre in erster Linie das viele Reisen, denn der Kalender der Ecclestone'schen Serie wächst beinahe von Jahr zu Jahr. Auch die Informationsflut wird jährlich größer und größer.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen, Jarno Trulli

Heikki Kovalainen und Jarno Trulli (vorne) fahren auch 2011 für das Lotus-Team

Mit gewissen Folgen für Formel-1-Neueinsteiger, wie Trulli erläutert. "Als junger Bursche siehst du die Formel 1 in erster Linie als Sport und nicht als Business oder gar als Wissenschaft. Sobald du aber in dieser Welt lebst, merkst du, dass die Formel 1 doch anders ist, als du es dir vorgestellt hattest." Termine, Verpflichtungen und das Rennfahren an sich - als Pilot ist man heutzutage schwer gefordert.

Rennfahrer wollen einfach nur fahren

"Anfangs realisierst du gar nicht, was alles dazugehört", ergänzt Kovalainen und fügt hinzu: "Ich verbrachte zu Beginn meiner Karriere wahrscheinlich nicht genug Zeit damit, die Daten zu studieren. Das kommt aber mit der Erfahrung." Ebenso müsse man sich an den immer umfangreicheren Plan der Formel gewöhnen. In diesem Jahr standen ursprünglich erstmals 20 Grands Prix auf dem Programm.

"In diesem Jahr hatten wir eine etwas größere Auszeit." Jarno Trulli

Die Winterpause bleibt den Protagonisten aber erhalten. Und laut Trulli ist das auch gut so: "Ich halte es für besser, eine Pause zu haben, denn eine Saison ist doch sehr lang. In diesem Jahr hatten wir eine etwas größere Auszeit, weil Bahrain gestrichen wurde. Das erlaubte den Leuten, noch einmal nachzuarbeiten. Ich machte einfach weiter mit meinem Training", gibt der Italiener zu Protokoll.

Kovalainen ist in diesem Punkt anders gestrickt: "Ich persönlich könnte immer antreten", sagt der Finne. "Ich trainiere im Winter sehr gerne. Das macht mir großen Spaß. Das Rennfahren ist allerdings das Beste überhaupt. Für das Team ist es aber in jedem Fall wichtig, eine Pause zu haben. In diesem Jahr war es schon auch toll, noch ein paar Wochen mehr zuhause zu sein. Da ist etwas dran."¿pbvin|512|2205|lotus|0|1pb¿

Zu viele Formel-1-Rennen in Übersee?

Zu viele Grands Prix gäbe es aber nicht. "Ich würde gerne noch mehr Rennen bestreiten", erläutert Kovalainen und erklärt seinen Standpunkt: "Je mehr Grand Prix wir im Programm haben, umso besser. Ich wünschte nur, wir könnten mehr testen. Es war immer sehr interessant, zur Saisonmitte einige Probefahrten zu absolvieren." Dazu wird es wohl aber erst ab der Saison 2013 kommen.

"Je mehr Grand Prix wir im Programm haben, umso besser." Heikki Kovalainen

FIA-Präsident Jean Todt plant nämlich, der Formel 1 wieder einige Tests zu erlauben. Für Trulli ein akzeptables Szenario. Der italienische Rennfahrer kritisiert lediglich, dass "zu viele Grands Prix in Übersee" stattfinden. "Das ist ein Problem", meint Trulli. "Wir sind lange unterwegs, müssen uns mit unterschiedlichen Zeitzonen herumschlagen und dergleichen. Das alles ist sehr anstrengend."

Kovalainen stimmt zu: "Das ist ziemlich ermüdend, doch das Team organisiert alles für uns. Wir haben es da recht einfach, denn uns wird alles vorgesetzt. Wir müssen uns nicht auch noch um Flüge oder Buchungen kümmern. Das ist ein großer Vorteil", hält der Lotus-Pilot fest. Trulli: "Das Reisen ist wohl der härteste Teil an diesem Job. Man hat viel mit Jetlag zu kämpfen. Das macht jeden zu schaffen."