• 09.05.2011 17:00

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Warum Barrichello keinen Manager hat

Rubens Barrichello hält nichts davon, einen Manager zu organisieren: "Nehme ich die Dinge lieber selbst in die Hand, wenn es irgendwie geht"

(Motorsport-Total.com) - In der heutigen Formel 1 gibt es nur noch drei Fahrer, die keinen Manager haben oder nicht durch eine Firma repräsentiert werden: Sebastian Vettel, Nico Rosberg und Rubens Barrichello. Daran wird sich auf absehbare Zeit auch nichts ändern, denn keiner der drei doch recht etablierten Piloten hat vor, sich einen Manager zu suchen.

Titel-Bild zur News: Rubens Barrichello

Rubens Barrichello kommt seit fast zwei Jahrzehnten ohne Manager aus

Zwar greift etwa Vettel auf die Dienste der ehemaligen Red-Bull-Pressesprecherin Britta Roeske zurück, die sich vor allem um seine Medienangelegenheiten kümmert, und alle drei werden beim Aufsetzen von Verträgen von Rechtsanwälten unterstützt, doch einen klassischen Manager leisten sie sich nicht. Im Fall von Barrichello geht es dabei nicht nur darum, die Provision zu sparen, sondern der Williams-Pilot hat einfach am liebsten selbst den vollen Überblick.

"Wenn ich einen Manager hätte, würde ich ihn anrufen, damit er dem Kerl, von dem ich etwas will, etwas ausrichtet. Da kann ich doch auch gleich selbst anrufen", sieht es Barrichello pragmatisch. "In meinem Leben habe ich die Erfahrung gemacht, dass es dazu führen kann, dass du sauer auf jemanden bist und ihn entlässt, wenn derjenige etwas für dich macht und es falsch macht. Also nehme ich die Dinge lieber selbst in die Hand, wenn es irgendwie geht."

"Ich habe einen sehr guten Rechtsanwalt, dem ich in allen vertraglichen Angelegenheiten vertrauen kann. Wir beide erledigen den Job selbst", erklärt der 38-Jährige, der gelegentlich auch auf Unterstützung aus seinem Umfeld zurückgreift: "Für Sponsoren und so weiter habe ich einen Freund, der jünger ist als ich und mir in manchen Dingen hilft. Aber die vertraglichen Angelegenheiten regle ich lieber selbst."


Fotos: Rubens Barrichello, Großer Preis der Türkei


Der hierzulande vielleicht bekannteste Fahrermanager aller Zeiten ist Willi Weber. Der Deutsche verhalf Michael Schumacher seinerzeit zu einem Formel-1-Cockpit und schloss mit dem späteren siebenfachen Weltmeister bereits in jungen Jahren einen Vertrag ab, der ihm 20 Prozent aller Einkünfte sicherte. Weber wurde dadurch zum Multimillionär. Heute wird Schumacher von seiner früheren Medienberaterin Sabine Kehm gemanagt.