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  • 16.09.2010 12:01

  • von Stefan Ziegler & Dieter Rencken

Trulli: "2011 werden wir einen Vorteil haben"

Lotus-Fahrer Jarno Trulli über die defensive Ausrichtung seines Rennstalls in den verbleibenden Rennen und die Sorgen eines neuen Formel-1-Teams

(Motorsport-Total.com) - Für Jarno Trulli entwickelt sich das Engagement bei Lotus zu einem Geduldsspiel, denn vom aktuellen T127-Rennwagen sind in den verbleibenden Rennen keine neuen Höchstleistungen zu erwarten. Das Team hat die Entwicklung bereits zugunsten des neuen Autos komplett auf 2011 verschoben und konzentriert sich im Saisonendspurt lediglich darauf, die Rivalen von HRT und Virgin zu distanzieren.

Titel-Bild zur News: Jarno Trulli

Jarno Trulli und das Lotus-Team erleben die Höhen und Tiefen des Rennsports

Stammpilot Trulli hat durchaus Verständnis für diese Herangehensweise, mahnt seinen Rennstall aber zugleich zur Vorsicht: "Leider gibt es immer eine Möglichkeit", sagt der Italiener. "Wir wollen die Saison nicht hinter einem der anderen neuen Teams beenden, nur weil ein Rennen einmal einen verrückten Verlauf nimmt. Die vielleicht einzige Chance auf die Top 10 wollen wir nicht verpassen", so Trulli.#w1#

"Seit der Saisonmitte sind wir darauf bedacht, unsere Verfolger durch unsere Strategie hinter uns zu halten. Darauf haben wir es abgesehen", erläutert der langjährige Formel-1-Pilot und fügt hinzu: "Im Hinblick auf die reine Leistung machen wir keine Fortschritte mehr, bei der Zuverlässigkeit hingegen sehr wohl. Wir erhalten viele Updates, konzentrieren uns allerdings schon auf das Auto für 2011."

"Das ist manchmal nicht gerade einfach, doch irgendwann musst du halt eine Entscheidung treffen. Ab jetzt wird es wahrscheinlich schwierig werden, Virgin hinter uns zu halten. Andererseits werden wir 2011 einen Vorteil haben", so der 36-Jährige. "Wir kommen gut voran und alles passt nun viel besser zusammen. Das gesamte Team hat jetzt einfach etwas mehr Erfahrung als zu Saisonbeginn."


Fotos: Jarno Trulli, Großer Preis von Italien


"Probleme können schnell gelöst werden, indem man gewisse Schwierigkeiten antizipiert und nicht erst wartet, bis sich der Fehler einstellt", sagt Trulli, der in diesem Jahr gleich mehrfach neben der Ideallinie strandete. Doch der Lotus-Pilot winkt ab: "Wir hatten 2010 schon viele Probleme. Es gibt da eine ganze Liste, doch ich will nicht zu sehr ins Detail gehen. Wir kennen unsere Schwachpunkte."

An eben diesen möchte das neue Team arbeiten, um im kommenden Jahr eine Steigerung an den Tag legen zu können. "Unsere Rennoperation an sich wird immer besser und besser", meint Trulli. "Ich würde sagen, wir befinden uns in Bezug auf das operative Arbeiten auf einem Niveau mit Toro Rosso, Sauber oder Force India. Unser Rennprojekt läuft prima", hält der Rennroutinier fest.

"Unsere Rennoperation an sich wird immer besser und besser." Jarno Trulli

"Lotus hat eine genaue Vorstellung von dem, was sie erreichen wollen. Es gibt einen guten Plan und meiner Meinung nach sind wir diesem Plan sogar voraus. Ich erwarte aber nicht, 2011 ein Siegerauto zu haben. Ich rechne allerdings sehr wohl damit, im Mittelfeld zu liegen und Punkteränge ins Auge fassen zu können. Außerdem sollten wir dazu in der Lage sein, regelmäßig an Q2 teilzunehmen."