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  • 07.07.2002 12:18

Trotz neuer Straßen: Chaos in Silverstone

Auch am Sonntagvormittag standen die Fans in Silverstone auf dem Weg zur Rennstrecke kilometerweit im Stau

(Motorsport-Total.com/sid) - Neue Straßen für 27 Millionen Euro und die Begrenzung auf 60.000 Zuschauer halfen nicht: Am Tag des Großen Preises von Großbritannien herrschte rund um Silverstone das gewohnte Chaos. Die Formel-1-Fans standen stundenlang im Stau, ihre Autos danach auf vom Dauerregen aufgeweichten Wiesen-Parkplätzen. Nur Michael Schumacher und Co. hatten keine Probleme: Die Fahrer kamen mit dem Hubschrauber.

Titel-Bild zur News: Fans

Die Fans in Silverstone mussten sich am Sonntag gedulden

"Die Rennstrecken in England sind weit weg von Städten, damit müssen wir umgehen. Wir versuchen, weiter Geld aufzutreiben, um die Zukunft des Grand Prixs in Silverstone langfristig zu sichern, erklärte Rob Bain, Chef der Promotionagentur des England-GP.

Entgegen ursprünglicher Ankündigungen war eine neue Umgehungsstraße nur teilweise benutzbar. Dennoch hatten die Organisatoren vom Automobilweltverband FIA sechs Millionen Euro zurückerhalten, die sie als Garantie für die Verbesserung der Infrastruktur hinterlegt hatten.

Bis zum Rennen im Juli 2003 sollen weitere 35 Millionen Euro in das Straßennetz, ein neues Medienzentrum und einen modernen Boxen-Komplex investiert werden. Dann dürfen auch wieder 90.000 statt der diesmal wegen der Verkehrsprobleme zugelassenen 60.000 Zuschauer das Rennen verfolgen. Am Samstag waren angesichts der Verkehrsprobleme und Preisen bis zu 300 Euro nur 20.000 Fans zum Training gekommen. Mit der britischen Regierung und Sponsoren laufen Verhandlungen über die Bereitstellung von weiteren 62 Millionen Euro für neue Tribünen und ein Museum.

Das Verkehrschaos hat Tradition in Silverstone: Im Jahr 2000 hatte der Finne Mika Häkkinen das Rennen wegen eines gigantischen Verkehrsstaus nur durch den kurzfristigen Umstieg auf das Moped eines Fans rechtzeitig erreicht, im Vorjahr erlebten die Eltern des Schotten David Coulthard den Sieg ihres Sohnes per Radio auf einer überfüllten Zufahrtsstraße.