• 06.07.2011 15:40

Vettel freut sich auf superschnelles Silverstone

Eine Regeländerung soll Weltmeister Sebastian Vettel ab dem Rennen in Silverstone einbremsen - Ob sich das Kräfteverhältnis wirklich verschiebt, ist allerdings fraglich

(Motorsport-Total.com/SID) - Die Verfolger hoffen, aber Formel-1-Dominator Sebastian Vettel will sich auch durch die Regelanpassungen des Automobil-Weltverbandes FIA nicht aus der Erfolgsspur bringen lassen. "Wir gehen davon aus, dass wir sowie McLaren, Ferrari und Mercedes in etwa gleich betroffen sein werden", sagt Vettel vor dem britischen Grand Prix am Sonntag in Silverstone über das neue Verbot, mit einem künstlichen Zwischengas den Diffusor besser anzuströmen.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Sebastian Vettel will in Silverstone den siebten Sieg im neunten Rennen 2011

Nach sechs Siegen und zwei zweiten Plätzen in den ersten acht Rennen hat Red-Bull-Pilot Vettel seinen zweiten Titel weiter fest im Visier. "Ich denke, es wäre schon sehr seltsam, wenn Sebastian die Meisterschaft nicht gewinnen würde", meint auch Mercedes-Teamchef Ross Brawn.

Der Brite kennt Vettels Situation aus dem Jahr 2009, als sein damaliger Schützling Jenson Button mit sechs Siegen in den ersten sieben Rennen den Grundstein für den WM-Titel gelegt hatte. Für das "Superhirn" hat Vettel jetzt sogar noch einen entscheidenden Vorteil. "Der Unterschied in diesem Jahr ist, dass es diesmal mehrere Konkurrenten gibt und nicht nur einen einzelnen Verfolger wie 2009. Damals hatten wir nur ein Team hinter uns, das uns sehr zugesetzt hat und alle Punkte holte, die wir nicht gesammelt hatten. In diesem Jahr werden die Punkte aufgeteilt, und Sebastian zieht weiter davon", sagte Brawn.

Vettel hat in der Gesamtwertung mit 186 von 200 möglichen Punkten bereits ein Polster von 77 Punkten auf seine schärfsten Verfolger. Die sind derzeit McLaren-Pilot Button und sein eigener Teamkollege Mark Webber (Australien/beide 109 Punkte). Buttons britischer Landsmann und Teamkollege Lewis Hamilton (97) hat schon 89 Zähler Rückstand, Ferrari-Pilot Fernando Alonso (Spanien/87) bereits 99 Punkte.

Brawn stützt auch Vettels Ansicht, dass die Regelanpassung die Spitzenposition von Red Bull kaum schmälern wird. "Ich denke, die meisten Topteams werden ein bisschen von ihrer Performance verlieren. Natürlich verliert man etwas, sonst würden wir ja mit den Strategien weiterfahren, die wir hatten. Aber ich glaube nicht, dass die Veränderungen dramatisch sein werden, und ich glaube auch nicht, dass es die Reihenfolge verändern wird", sagt der Mercedes-Teamchef: "Alle Topteams werden ein paar Defizite haben, und wir alle arbeiten schon an der Aerodynamik, um einen Teil der verlorenen Leistungsfähigkeit zurückzugewinnen."

¿pbvin|512|3844||0|1pb¿Red Bulls Stardesigner Adrian Newey wäre nicht der erfolgreichste Konstrukteur der letzten Jahre, wenn er nicht schon entsprechende Anpassungen in petto hätte, um die drei bis fünf Zehntelsekunden Zeitverlust pro Runde, die Red-Bull-Teamchef Christian Horner nach Simulatortests erwartet, abzufangen. Hamilton beispielsweise hat daher auch keine großen Hoffnungen, näher an die "Bullen" heranzurücken. "Wir sind einfach nicht schnell genug", klagte der Brite zuletzt und fürchtete, durch die Regelanpassung selbst vielleicht sogar noch mehr Boden zu verlieren.

Zumal die Traditionsstrecke in Silverstone mit ihren vielen schnellen Kurven das perfekte Revier für Vettels Red Bull ist, weshalb sich der Weltmeister auch ganz besonders auf das Rennen freut. "In Silverstone zu fahren, kann unglaublich aufregend sein. Man kann die Strecke mit einem einzigen Wort beschreiben: Schnell", sagt Vettel. "Der Bereich Maggots/Becketts, eine Serie von Hochgeschwindigkeitskurven, ist superschnell und eine große Herausforderung."