Trotz Kriegsbeginn: Alles wie gehabt...
Obwohl in der vergangenen Nacht der Krieg im Irak begonnen hat, geht das Formel-1-Wochenende planmäßig über die Bühne
(Motorsport-Total.com) - In der vergangenen Nacht sind die ersten amerikanischen und britischen Bomben auf den Irak gefallen, nachdem zuvor alle diplomatischen Ansätze zur Lösung einer Krise gescheitert sind. Dennoch steht eine Absage des Formel-1-Rennens in Malaysia nicht zur Debatte. Alles wird planmäßig über die Bühne gehen, heißt es.

© Ferrari
Besorgt, aber nicht verängstigt: Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher
Zwar stornierte FIA-Präsident Max Mosley seine Reise nach Kuala Lumpur und damit zum zweiten Mal einen vorgesehenen Besuch bei einer Pressekonferenz, doch mit den Geschehnissen rund um Bagdad soll dies nichts zu tun haben. Ansonsten ist der Krieg im Fahrerlager zwar sehr wohl ein Thema, Auswirkungen auf den Verlauf des Wochenendes werden aber nicht erwartet. Dies hatte die FIA ja schon vor einigen Tagen angekündigt.
Auch Weltmeister Michael Schumacher hat nicht vor, seine Teilnahme abzusagen, wie er gegenüber Berichterstattern erklärte: "Ich denke nicht, dass wir die Augen verschließen. Wir wissen, was los ist. In einer gewissen Weise berührt es uns. Alle Menschen wollen weiterleben. Deshalb tun wir unseren Job, so wie Sie Ihren auch tun." Es sei "nicht an uns", fuhr er fort, den Grand Prix abzusagen ? so etwas könne nur die FIA veranlassen.
Terroranschläge fürchtet der 34-Jährige nicht, "weil ich glaube, dass alle nötigen Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden." Viel unsicherer wäre die Situation nach Ansicht des Ferrari-Piloten, wenn man sich nicht auf etwaige Gefahren einstellen könnte: "So wissen wir ja alle über die Risiken Bescheid und wir haben eine Idee davon, was dagegen unternommen werden kann." Alles sei "unter Kontrolle", betonte er.
"Ich verstehe, dass speziell die Amerikaner sehr, sehr besorgt sind", so Schumacher, der den Ausbruch des Krieges als bedauerlich bezeichnete, weiter. "Mir ist vor allem eine Veranstaltung aufgefallen, wo Tiger Woods in Dubai Golf hätte spielen sollen, er aber abgesagt hat. Unter solchen Umständen ist das die Entscheidung einer einzelnen Person und dann ist es leicht, so etwas zu tun. Bei uns gibt es hingegen große Strukturen und einer alleine kann nicht entscheiden."
Schumacher gehörte ja auch nach den Terroranschlägen vom September 2001 beim anschließenden Grand Prix von Italien zu jenen Piloten, die sich am stärksten betroffen zeigten. Damals wie heute steht er aber voll hinter der Entscheidung, das Rennen wie geplant auszutragen. Man habe im Vorfeld alle Sicherheitsbedenken angedacht und aus dem Weg geräumt, weshalb dem zweiten WM-Lauf nichts mehr im Weg stehe, ergänzte er.

