Regeln bleiben wohl bis Saisonende gleich

FIA-Präsident Max Mosley hat erklärt, dass eine vorzeitige Anpassung der neuen Regeln vor Saisonende unwahrscheinlich ist

(Motorsport-Total.com) - Obwohl sich Vertreter der Teams, des Weltverbandes FIA und der Ecclestone-Firmengruppe am 9. April treffen werden, um die Auswirkungen des neuen Reglements zu diskutieren, stehen vorerst keine weiteren Änderungen für die Formel 1 im Raum.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Fehler und Unvorhersehbarkeit sind der Schlüssel zur "neuen" Formel 1

"Die Regeln können während der Saison ohne einstimmigen Beschluss aller Teams nicht geändert werden", verwies Max Mosley via 'BBC' auf die juristischen Hürden des Concorde Agreements. "Ich glaube, dass die meisten Teams denken, dass wir mehr Zeit brauchen, um die Auswirkungen des neuen Reglements voll zu verstehen." Speziell nach dem Wochenende in Australien war ja niemandem so recht klar, welche Rolle die Reformen nun spielten und welche das wechselhafte Wetter.

Grundsätzlich haben sich die Wogen in den letzten Wochen ohnehin geglättet, doch speziell das Auftankverbot nach dem zweiten Qualifying am Samstag sorgt nach wie vor für jede Menge Gesprächsstoff. Fahrer und Teams bedauern gleichermaßen, dass das Abschlusstraining nun "undurchsichtig" geworden ist, eine Pole-Position auch mit der entsprechenden Strategie errungen werden kann. Das Einzelzeitfahren an sich hat sich hingegen bewährt.

Mosleys Hauptargument für die Parc-Fermé-Regel ist aber ohnehin nicht ein zusätzliches Spannungsmoment, wie viele glauben, sondern schlicht und einfach der Kostengedanke: "Wenn wir wollen, dass die Teams sich mit den Autos qualifizieren, mit denen sich auch im Rennen fahren, dann müssen wir sicherstellen, dass sie in voller Rennabstimmung sind und keine Kompromisse eingehen können." So wolle man den sündteuren Quali-Autos Herr werden, erklärte der FIA-Boss.

Auch wenn er einräumen musste, dass die Spannung, wer denn nun tatsächlich am schnellsten ist, nicht mehr gegeben ist, sieht Mosley durchaus Vorteile am neuen Modus: "Mit dem Einzelzeitfahren muss ein Fahrer Ausrutscher tunlichst vermeiden, er darf nicht einmal die Abstimmung des Fahrzeugs verpatzten. Ein paar Zehntel Rückstand können in der Startaufstellung heutzutage gleich mehrere Reihen bedeuten."

"Durch die Veränderungen des Qualifyings ist es wahrscheinlicher, dass ein Fahrer unterm Strich am falschen Ende der Startaufstellung steht, was in Melbourne ja auch einigen passiert ist", fuhr der Brite fort. Außerdem hätten sich beim Auftakt "zwei Teams für den falschen Reifen" entschieden, was zusätzliche Spannung brachte. "Diese Probleme", so Mosley, "die feuchte Strecke und die Fehler der Fahrer haben für ein aufregendes Rennen gesorgt."

Grundsätzlich habe man die neuen Regeln aber nicht angeordnet, um einem Team ? Ferrari ? zu schaden, sondern um die Wahrscheinlichkeit von Fehlern zu erhöhen. Damit sollte wieder mehr Unvorhersehbarkeit in die Formel 1 einkehren, wenngleich es nach wie vor so sein wird, dass sich die Besten schlussendlich durchsetzen. "Und genau so soll es sein", fügte der FIA-Präsident abschließend an.