Trotz Horrorcrash und Punkteflaute: Warum Perez Monaco liebt

Ein Qualifying-Crash in Monaco hätte 2011 die Formel-1-Karriere von Sergio Perez beinahe beendet: Wie der Force-India-Pilot damit umgeht und wieso er den Kurs liebt

(Motorsport-Total.com) - 2011 hielt die Formel 1 in Monaco den Atem an: Überraschungsrookie Sergio Perez, der in Malaysia beinahe Fernando Alonso den Sieg weggeschnappt hätte, crashte in der Hafenschikane schwer. Der Mexikaner verlor ausgangs des Tunnels die Kontrolle über seinen Sauber-Boliden und donnerte in die Reifenstapel. Dabei zog er sich eine Gehirnerschütterung und eine Stauchung des Oberschenkels zu, blieb aber bei Bewusstsein.

Titel-Bild zur News: Sergio Perez

Sergio Perez' schwer beschädigter Sauber am Haken: Dennoch kehrt er gerne zurück

Nachdem er das Rennen am Sonntag ausgelassen hatte, missglückte sein Comeback in Kanada: Wegen Übelkeit stieg er schon im ersten Freien Training wieder aus, erst einen Monat später beim Grand Prix in Valencia war Perez wieder halbwegs fit. Und trotzdem kehrt der 25-Jährige auch dieses Jahr wieder gerne ins Fürstentum zurück, zeigte dort auch in den vergangenen Jahren immer wieder beherzte Fahrten.

"Das ist wahrscheinlich eine der Qualitäten, die ein Formel-1-Fahrer haben muss", sagt er gegenüber 'Formula1.com'. "Man muss die Dinge hinter sich lassen und eine neue Seite aufschlagen. Man ist sich dessen bewusst, dass man ein Risiko eingeht - und in Monaco ist es sehr groß. Hier muss man alles geben. Wenn man das nicht tut, dann ist man fehl am Platz und sollte sich einen anderen Sport aussuchen."

Wenn Perez die Unfallstelle passiert, dann bleibt er laut eigenen Angaben ruhig: "Ich habe bloß den Gedanken: 'Hey, hier hatte ich meinen Unfall'. In meiner Herangehensweise ändert sich aber nichts, ich habe keine schlechten Erinnerungen."

Sergio Perez

Perez hat den Schock aus dem Jahr 2011 überwunden und will endlich punkten Zoom

Kurioserweise findet er genau diesen Balanceakt reizvoll, zwischen den Mauern ans absolute Limit zu gehen: "Hier spürt man das Limit mehr als auf anderen Strecken, und ich liebe es, hier zu fahren. Diese Straßen und ein Formel-1-Auto, das ist einfach ein faszinierender Wahnsinn, eine tolle Erfahrung."

Obwohl dem Force-India-Piloten bewusst ist, dass die berüchtigten Leitplankenschluchten im Fürstentum seiner Formel-1-Karriere beinahe ein Ende gesetzt hätten, liegt ihm laut eigenen Angaben der Kurs: "Es ist eine Art Hass-Liebe. Entgegen den Erwartungen der Leute habe ich sehr gute Erinnerungen an den Kurs. Ich fahre hier normalerweise sehr gut, obwohl ich noch nie Punkte geholt habe." Daher ist das Ziel des Force-India-Piloten für den Sonntag klar: "Ich freue mich auf meine ersten Punkte."