Toyotas Arai stärkt Schumacher den Rücken

Noritoshi Arai erklärt, warum Ralf Schumacher in Belgien schlechter aussah als Jarno Trulli und welche Spezifikation Toyota nach Fuji schickt

(Motorsport-Total.com) - Während Jarno Trulli im Qualifying in Spa-Francorchamps wieder einmal den Einzug in die Top 10 schaffte, hatte sein Teamkollege Ralf Schumacher erneut die Hundertstelsekunden gegen sich, so dass er am Finale vorbeischrammte. Allerdings weiß man die knappe Differenz der beiden bei Toyota offenbar richtig einzuschätzen.

Titel-Bild zur News: Noritoshi Arai

Noritoshi Arai stellt sich öffentlich hinter den oft kritisierten Ralf Schumacher

"Während Q2 hatte Ralf mit Untersteuern seines Autos in der ersten Kurve seiner letzten schellen Runde zu kämpfen", erklärte Noritoshi Arai, Leiter der Technikabteilung in Köln. "Aus diesem Grund konnte er keine persönliche Bestzeit aufstellen und kam auch nicht nach Q3 weiter. Unsere Telemetrie zeigte, dass der Wagen bei den schnellen Runden untersteuerte, daher lag die Ursache des Problems wahrscheinlich entweder am Reifendruck oder an Unterschieden bei der Erwärmung der Reifen."#w1#

Kein Vorwurf an Schumacher

"Insbesondere müssen wir noch besser verstehen, wie sich unsere Reifen aufwärmen." Noritoshi Arai

Generell verdamme man wegen eines knappen Ausscheidens niemanden, gerade wo die Formel 1 2007 ja so umkämpft ist wie schon lange nicht mehr: "In der diesjährigen WM liegen die Teams im Mittelfeld sehr nahe zusammen, was bedeutet, dass kleinste Fehler oder Veränderungen der Einstellungen eine deutliche Auswirkung auf die Position haben können. Insbesondere müssen wir noch besser verstehen, wie sich unsere Reifen aufwärmen", so der Japaner.

Auch im Rennen habe Schumacher eine solide Leistung erbracht: "Ralf konnte in der ersten Kurve Probleme vermeiden und behielt Position zehn während des gesamten ersten Drittels des Rennens bei, so dass er theoretisch in der WM-Punktewertung war", gab Arai zu Protokoll. Als Fehler habe es sich dann aber erwiesen, von einer Zwei- auf eine Einstoppstrategie umzustellen, denn dabei spielten die Bridgestone-Reifen nicht mit.

"Leider wurden Ralfs Zeiten nach dem Reifenwechsel nicht besser, wie wir es gehofft hatten. Und da es ihm deshalb nicht möglich war, Heikki Kovalainen zu überholen, fand Robert Kubica eine Gelegenheit, nach vorne aufzurücken, und wir haben den Punkterang knapp verfehlt", sagte der Japaner. Trulli kam gar nur 15 Sekunden hinter Schumacher ins Ziel, nachdem er am Start Positionen verloren und damit seine Zweistoppstrategie effektiv kaputt gemacht hatte.

Wichtigster Grand Prix des Jahres

"Wir entwickelten einen neuen Top-Crash-Wing sowie eine Strebe, die den Flügel am Chassis fixiert." Noritoshi Arai

Für Toyota geht es nun weiter mit dem vielleicht wichtigsten Rennen des Jahres, nämlich dem Comeback-Grand-Prix in Fuji - auf einer Strecke, die dem Konzern gehört. Dort werden alle Granden des japanischen Automobilherstellers anwesend sein und dem Formel-1-Team besonders genau auf die Finger schauen. Dementsprechend sorgfältig geht Toyota die Vorbereitung auf das drittletzte Rennwochenende 2007 an.

"Die aerodynamischen Teile, die wir nach Belgien gebracht haben, entsprechen der gleichen Spezifikation, wie wir sie für den japanischen Grand Prix einsetzen werden. Im Einzelnen entwickelten wir einen neuen Top-Crash-Wing - ein Flügel, der uns in Monza Probleme bereitet hatte - sowie eine Strebe, die den Flügel am Chassis fixiert. Wir brachten auch den Flügel am Überrollbügel wieder in seine ursprüngliche Position, nachdem er in Monza abgesprungen war", teilte Arai mit.