Toyota will in Valencia wieder dritte Kraft sein

Nach Timo Glocks Sternstunde in Budapest hat sich Toyota für Valencia viel vorgenommen - Fahrer freuen sich auf die neue Strecke am Hafen

(Motorsport-Total.com) - Toyota hat aus den vergangenen fünf Grands Prix nicht weniger als 26 Punkte und zwei Podestplätze mitgenommen und sich damit als Nummer vier in der Konstrukteurs-WM etabliert. Der direkten Konkurrenz von Renault und Red Bull konnten seit Magny-Cours nicht weniger als vier beziehungsweise 17 Zähler abgenommen werden.

Titel-Bild zur News: Timo Glock

Timo Glock visiert nach Platz zwei in Ungarn das nächste Topresultat an

Am kommenden Wochenende steht nun der Stadt-Grand-Prix in Valencia auf dem Programm, für den der TF108 auf eine ähnliche Konfiguration wie in Hockenheim gestellt wurde - mit der Option, wieder die neue Triebwerksabdeckung mit "Haifischflosse" einzusetzen. Die Streckencharakteristik müsste dem Auto theoretisch entgegenkommen, allerdings war der Auftritt beim ersten Stadtrennen des Jahres in Monte Carlo nicht allzu viel versprechend.#w1#

Ungarn-Performance soll wiederholt werden

"Was die Performance angeht, ist klar, dass wir an unsere Wettbewerbsstärke von Ungarn anknüpfen wollen." Pascal Vasselon

"Was die Performance angeht, ist klar, dass wir an unsere Wettbewerbsstärke von Ungarn anknüpfen wollen", kündigte Technikchef Pascal Vasselon an. "Nach den letzten Rennen sind wir jetzt ernsthaft darauf aus, das drittschnellste Auto zu haben. Valencia wird auch zeigen, wie gut die Teams auf neue Bedingungen eingehen können. Es wird also ein interessantes Wochenende und wir haben allen Grund, es positiv anzugehen."

Großer Hoffnungsträger ist nach seinem zweiten Platz in Budapest, wo er ohne verpatzten ersten Boxenstopp vielleicht sogar gewinnen hätte können, Timo Glock. Der Deutsche hat beim vergangenen Rennen jede Menge Selbstvertrauen getankt: "Mir steht noch von Ungarn her ein Lächeln im Gesicht", sagte er. "Das war ein unglaubliches Resultat, ein fantastisches Gefühl - ich hoffe, es war der erste von vielen Podiumsplätzen in der Formel 1 für mich."

"Wichtig war, dass wir gezeigt haben, wie konkurrenzfähig wir im Moment sind und damit den vierten Platz in der Konstrukteurswertung ausbauen konnten. Im Team herrscht eine großartige Atmosphäre und wir arbeiten alle hart zusammen, um vorwärts zu kommen, weshalb es auch eine solche Genugtuung war, in Ungarn auf dem Podest zu stehen. Aber Valencia ist ein neues Rennen und alles beginnt wieder neu", so Glock.

Erfahrung aus der ChampCar-Serie

"Zurzeit sind wir gut in Form und ich bin für das Wochenende optimistisch." Timo Glock

"Bei den ChampCars", fuhr er fort, "bin ich viele Straßenrennen gefahren und in meiner Saison dort waren alle Strecken neu für mich, wodurch ich gelernt habe, mich schnell anzupassen. Die Strecke sieht interessant aus und ist recht lang, sodass es eine gute Show werden dürfte. Wir haben am Freitag noch viel Arbeit vor uns, um das Auto auf die Strecke abzustimmen, aber zurzeit sind wir gut in Form und ich bin für das Wochenende optimistisch."

Groß ist die Vorfreude auf den zwölften Saisonlauf auch bei Jarno Trulli. Der Italiener hat an Stadtkurse generell schöne Erinnerungen, denn 2004 konnte er in Monte Carlo auf Renault seinen ersten Grand Prix gewinnen. Nun hofft er auch in den Straßen von Valencia auf ein Topresultat: "Die Strecke sieht toll aus und die Lage ist fantastisch - ich freue mich schon richtig auf diesen Grand Prix", strahlte der Italiener.

"Das Team hat an den Vorbereitungen für dieses Rennen hart gearbeitet, weil dies ja für uns alle eine neue Strecke ist. Aus Fahrersicht ist natürlich wichtig, sie erst einmal zu befahren, damit man sie allmählich zu verstehen beginnt", teilte Trulli mit. "Mir macht es immer Spaß, an neue Austragungsorte zu gehen, weil dort neue Herausforderungen warten und es immer etwas zu entdecken gibt - jedes Rennen ist einzigartig, und das finde ich gut."

Trulli freut sich auf die "lebendige Stadt"

"Wir werden hier sicher auch viel Spaß haben." Jarno Trulli

Und weiter: "Die Strecke ist zwar neu für uns, Valencia kenne ich aber schon recht gut von all den Tests, die wir auf dem anderen Kurs hier durchgeführt haben. Valencia ist eine lebendige Stadt, in der immer etwas los zu sein scheint, und wir werden hier sicher auch viel Spaß haben. Ich erwarte für uns ein starkes Wochenende, denn wir sehen zurzeit recht gut aus. Unser Ziel ist, mehr Punkte zu holen, aber es wäre natürlich toll, wenn wir es wieder auf das Podium schaffen würden."

Vasselon ergänzte indes, dass Toyota auf Valencia "gut vorbereitet" ist: "Wir erwarten, dass die Strecke im Bereich mit mittelhohem Abtrieb liegt und die Bremsen ziemlich stark in Anspruch nimmt. Der Grip dürfte anfangs noch niedrig sein, über das Wochenende hin dann aber besser werden." Entgegenkommen dürfte dem Team mit Sitz in Köln auch die gute Wetterprognose, denn hohe Temperaturen liegen dem TF108 am besten.

"Natürlich haben wir die Vorbereitungen damit begonnen, uns zunächst die FIA-Informationen anzusehen, wodurch wir schon einige Geschwindigkeitsprofile ausarbeiten konnten, zum Beispiel um den Abtrieb und die Anforderungen an die Bremsen zu überschlagen", bemerkte Vasselon abschließend. "Wir haben auch Leute zum Eröffnungsrennen Ende Juli nach Valencia geschickt, die uns Daten zu den Geschwindigkeitsprofilen, Fahrlinien und Straßenbelägen mitbrachten."