Rosberg hofft auf Williams-Aufschwung in Valencia

Nico Rosberg hat sich in den Alpen auf den Europa-Grand-Prix vorbereitet - Kazuki Nakajima glaubt, dass die Strecke dem Williams liegen könnte

(Motorsport-Total.com) - Mit nur einem einzigen Punkt aus den vergangenen fünf Rennen hat das Williams-Team im Kampf um den vierten WM-Platz bei den Konstrukteuren den Anschluss an Toyota, Renault und Red Bull verloren. Von der Euphorie nach dem Podestplatz beim Saisonauftakt ist nichts mehr zu spüren, aber in Valencia hofft die Truppe um Nico Rosberg auf eine Trendwende.

Titel-Bild zur News: Nico Rosberg

Nico Rosberg braucht für die Moral dringend wieder ein gutes Resultat

Rosberg hat sich während der Sommerpause in den Alpen auf das letzte Saisondrittel vorbereitet: "Ich hatte ein paar nette, aber nicht sonderlich entspannende Wochen in den Alpen", berichtete er. "Ich habe etwas Zeit mit meiner Familie und mit Freunden verbracht, aber in erster Linie habe ich trainiert." Der Deutsche wartet seit dem Rennen in Istanbul am 11. Mai auf WM-Punkte und liegt in der Fahrerwertung nur noch an 13. Stelle.#w1#

Vorfreude bei Rosberg ist groß

"Valencia sollte unserem Auto liegen, daher hoffe ich auf ein gutes Rennen." Nico Rosberg

"Valencia ist ein Grand Prix, auf den ich mich nicht nur freue, weil es eine neue Strecke, sondern weil es ein Stadtkurs ist", sagte der 23-Jährige. "Von dem, was ich bisher gesehen und gelesen habe, dürfte es eine fantastische Strecke sein, daher kann ich das Wochenende kaum noch erwarten. Die Atmosphäre wird auch toll sein, denn die Spanier sind enthusiastische Fans. Und Valencia sollte unserem Auto liegen, daher hoffe ich auf ein gutes Rennen."

Hoffnung schöpft er auch aus der Tatsache, dass die Streckencharakteristik jener von Melbourne ähnelt, wo er bekanntlich Dritter geworden ist. Allerdings sind seither mehr als fünf Monate vergangen - und auch mit den optimistischen Prognosen für den Stadt-Grand-Prix in Monte Carlo lag Rosberg ziemlich daneben. Aber auch sein Teamkollege Kazuki Nakajima glaubt: "Unser Auto läuft auf solchen Strecken gut, daher rechne ich mit einer guten Performance."

"Die Strecke sieht fantastisch aus, es sollte ein interessantes Rennen werden", fuhr der Japaner fort. "Für uns Fahrer wird es nicht allzu lange dauern, bis wir uns an die Strecke gewöhnt haben - und zum ersten Mal müssen alle anderen genau wie ich die Strecke erst einmal lernen! Ich hatte zwei schöne Urlaubswochen, war zu Hause in Japan und habe Familie und Freunde getroffen, aber jetzt freue ich mich schon auf die letzten paar Rennen dieser Saison."

Interessantes Wochenende für die Ingenieure

"Mit 25 Kurven wird es für die Fahrer hart, die Konzentration zu bewahren." Sam Michael

Technikchef Sam Michael erwartet "für die Fahrer wie auch für die Ingenieure" ein interessantes Wochenende: "Mit 25 Kurven wird es für die Fahrer hart, die Konzentration zu bewahren und eine perfekte Runde hinzubekommen, vor allem im Qualifying. Besonders entscheidend wird sein, den Freitag problemlos abzuwickeln, denn die Fahrer müssen sich erst auf die Strecke einstellen und der Asphalt wird zunächst noch 'grün' sein."

"Die Autos werden wegen der fünf Geraden weniger Heckflügel als sonst fahren und die langgezogenen Kurven werden mit Vollgas genommen. Bridgestone wird die Soft- und Supersoftreifen nach Valencia bringen, die für Stadtkurse geeignet sind", gab der Australier zu Protokoll. Damit bestätigt er Kommentare anderer Protagonisten, die erwarten, dass die Kurvenfolge mit dem engen Geschlängel von Monte Carlo nicht viel gemein haben wird.

Strategisch gesehen möchte sich Michael zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht auf eine klare Aussage festnageln lassen: "Die Teams werden sich höchstwahrscheinlich für eine Ein- oder Zweistoppstrategie entscheiden, weil man auf kurvenreichen Kursen meistens schwer überholen kann. Wir werden aber am Freitagabend die im Training gesammelten Daten hinsichtlich Reifenverschleiß und Benzinverbrauch analysieren."