Toyota will in Indianapolis an 2003 anknüpfen

Im 150. Grand Prix von Olivier Panis möchte Toyota punkten und ähnlich konkurrenzfähig sein wie in der vergangenen Saison

(Motorsport-Total.com) - Zumindest zwischen Qualifying und Halbzeit im Rennen war Olivier Panis 2003 in Indianapolis der Mann der Stunde: Er qualifizierte seinen Toyota für den dritten Startplatz und lag in der Anfangsphase des Grand Prix an zweiter Stelle. An diese Performance möchte das Toyota-Team dieses Jahr zumindest ansatzweise anknüpfen.

Titel-Bild zur News: Olivier Panis

Olivier Panis wird am Wochenende in den USA 150 Grands Prix alt

Das Rennen am Sonntag hat für Panis außerdem insofern spezielle Bedeutung, als es sein 150. in der Formel 1 ist. Der mit 37 Jahren dienstälteste Pilot in der Königsklasse fühlt sich aber seit seinem Debüt in Interlagos 1994 kein bisschen gealtert: "Ich kann nicht glauben", so der Überraschungssieger von Monaco 1996, "dass es schon so viele Starts sind. Ich fühle mich noch immer so jung und motiviert wie damals."#w1#

"Viele Höhen und Tiefen" für Panis in 149 Rennen

Es habe in all den Jahren "viele Höhen und Tiefen" gegeben, erklärte Panis, "aber eines meiner besseren Wochenenden war letztes Jahr in Indy, wo ich meinen TF103 auf den dritten Platz gestellt habe, was mein bestes Qualifying-Resultat einstellte. Ich bin nicht sicher, ob das auch diesmal möglich ist, aber alle im Team wollen sich besonders anstrengen, um die Enttäuschung von Montreal vergessen zu machen. Es ist eine Freude, in Indianapolis zu fahren."

Für Panis' Teamkollegen Cristiano da Matta bedeutet Indianapolis nicht nur die Möglichkeit, den aberkannten Punkt von letztem Sonntag nachträglich doch noch in den Sack zu stecken, sondern auch eine Rückkehr in seine motorsportliche Heimat. Vor seinem Wechsel zu Toyota bestritt der Brasilianer bekanntlich mit großem Erfolg die US-CART-Serie, aus der auch Montoya kommt, und krönte sich dort 2002 zum Meister.

Da Matta kehrt in seine motorsportliche Heimat zurück

"Indianapolis ist etwas Besonderes", gab er zu Protokoll. "Letztes Jahr war mein erster Auftritt auf dem Speedway, wenn auch in der falschen Richtung, und es war ein wirklich turbulentes Wochenende. Dieses Jahr hoffe ich, dass wir im Trockenen fahren. Die Abstände sind in Indianapolis immer sehr gering. Letztes Jahr war ich als Neunter nur 0,4 Sekunden langsamer als Olivier, aber er stand in der zweiten Reihe. Da kommt es auf jedes Zehntel an."

Da Matta hat die letzten paar Tage im sonnigen Miami verbracht, aktiv entspannt und versucht, nach seiner unglücklichen Disqualifikation in Montreal wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Gleichzeitig stellte er sich auf Indianapolis ein: "Ich hoffe, dass wir das enttäuschende Resultat von letztem Sonntag hinter uns lassen können, und wünsche mir ein solides und erfolgreiches Rennwochenende in Indianapolis."

Teamchef Tsutomu Tomita verwies indes auf die vielen Erfolge Toyotas in Indianapolis: "2003 waren wir hier sehr erfolgreich mit dem dritten Startplatz im Formel-1-Rennen und dem Dreifachsieg beim Indy 500. Unsere Gesamtperformance beim letzten Grand Prix in Kanada war gut und ich bin erfreut, dass wir alles aus den TF104s herausholen konnten. So konkurrenzfähig möchte ich auch dieses Wochenende sein und den Punkt nachholen, der uns in Montreal aberkannt wurde."

Teamchef Tomita hofft auf mindestens einen WM-Punkt

"Ich glaube", so der Japaner weiter, "dass dies möglich ist. Wir müssen nur positiv denken und den berühmten Kampfgeist Toyotas anwenden." Abgesehen von der mentalen Einstellung könnte dem japanisch-deutschen Team aber auch die Leistung des V10-Motors zu Gute kommen, dem schon lange ähnliche PS-Zahlen nachgesagt werden wie BMW, Honda oder Ferrari - auf dem Volllaststück in Indianapolis ein unschätzbarer Bonus.

Mit von der Partie wird natürlich auch wieder Testpilot Ricardo Zonta sein, der sich nur bedingt auf seinen Einsatz freut: "Ich bin Sechster geworden, als der 'Indianapolis Motor Speedway' mit der neuen Streckenführung 2000 wieder in den Kalender aufgenommen wurde, aber ich kann nicht behaupten, dass es eine meiner Lieblingsstrecken ist. Andererseits freue ich mich auf mein übliches Programm mit Reifentests, Setup-Arbeit und Long-Runs."

Als Basis für das Wochenende diene der Monza-Test, der vor Kanada durchgeführt wurde, so Zonta, und er bestätigte gleichzeitig, dass es "keine neuen Teile" geben wird. Dennoch ist er recht zuversichtlich, "denn der Test war produktiv, also denke ich, wie können guter Dinge auf das Wochenende blicken."