Toyota-Präsident von Ralf Schumacher überzeugt

John Howett ist sich sicher, mit Ralf Schumacher einen Goldgriff gelandet zu haben - Interesse auch an Coulthard vorhanden

(Motorsport-Total.com) - Die in den Medien kolportierten Summen, die Toyota in den nächsten drei Jahren für Ralf Schumacher ausgeben wird, variieren zwischen 35 und 51 Millionen Euro - doch beim japanisch-deutschen Team hat man keinen Zweifel daran, dass diese gut investiert sind. Motorsport-Präsident John Howett erwartet sich jedenfalls viel vom in Österreich lebenden Kerpener.

Titel-Bild zur News: John Howett

Howett steht voll und ganz hinter der Verpflichtung von Ralf Schumacher

Schumacher war sich mit Toyota schon vor seinem schweren Unfall in Indianapolis einig, seit dem er bekanntlich an keinem Grand Prix mehr teilnehmen konnte. Kritiker unterstellten ihm, er würde beim Comeback sicher nicht mehr zu seinem früheren Speed finden, doch sein künftiger Arbeitgeber ist diesbezüglich - und wegen der nicht berauschenden Saisonbilanz 2004 - nicht im Geringsten besorgt. Die Japaner würden den 29-Jährigen sogar seinem Teamkollegen Montoya vorziehen.#w1#

"Jemand, der mit dem richtigen Auto um den Titel fahren kann"

"Wir haben uns einfach auf dem Markt umgesehen", erklärte Toyota-Motorsport-Präsident John Howett gegenüber 'Autosport', "und während letzter Saison sowie bei einigen Rennen dieser Saison hat Ralf bewiesen, dass er genauso schnell ist wie Montoya, wenn nicht sogar schneller. Im gesamten Paket betrachtet denken wir, dass er sogar stärker ist." Und weiter: "Wir suchten jemand, der mit dem richtigen Auto um den Titel fahren kann. Von den verfügbaren Fahrern war Ralf sicher die beste Wahl."

"Was Ralf braucht, ist ein Neuanfang. Er hat viel für Williams geleistet, als er dort war, aber er sieht Toyota als aufsteigendes Team, obwohl es ein Risiko ist, denn wir sind noch kein Top-Team. Er ist aber bereit, dieses Risiko einzugehen, daher ist es ein sinnvoller Deal für beide Parteien. Wir sind uns überdies sicher, dass wir mit all den Änderungen, die Mike Gascoyne in die Wege geleitet hat, schon nächstes Jahr ein ziemlich konkurrenzfähiges Auto haben werden", ergänzte er.

Noch völlig offen ist indes, wer das zweite Toyota-Cockpit bekommen wird. Wunschkandidat war lange Zeit Mark Webber, doch der Australier hat sich für BMW-Williams entschieden. Offiziell sind nur die beiden Stammfahrer Olivier Panis und Cristiano da Matta ein Thema, wobei Panis die besseren Chancen eingeräumt werden, ebenso wie Testpilot Ricardo Zonta. Hinter den Kulissen scheint Toyota jedoch auch mit David Coulthard in Verhandlungen zu stehen.

Toyota bemüht sich um Loyalität gegenüber Panis und da Matta

"Wir werden eine Entscheidung treffen und wollen zu unseren derzeitigen Fahrern nicht unfair sein", ließ Howett in seine Überlegungen blicken, "aber David Coulthard war in Magny-Cours ebenfalls sehr gut unterwegs. Sein Wochenende in Silverstone war auch nicht von schlechten Eltern, also lohnt es sich zu kämpfen." Man will Panis und da Matta jedoch nicht demoralisieren: "Die Tür ist noch nicht zu und als professionelle Rennfahrer werden sie weiterhin alles geben."

Ralf Schumacher habe jedoch keinen Einfluss auf die Fahrerwahl, dementierte Howett gegenteilige Berichte in den britischen Medien: "Unsere Fahrer sind immer eine gleichgestellte Nummer eins und wir haben ausreichend Ressourcen, beiden gleiches Material zur Verfügung zu stellen. Natürlich werden wir uns mit Ralf darüber unterhalten, aber die Entscheidung liegt letztendlich beim Team. Ralf hat jedenfalls nichts in seinem Vertrag stehen, das ist klar."