• 23.12.2008 10:40

  • von Roman Wittemeier

Toyota erneuert Bekenntnis zur Formel 1

Trotz erwarteter Verluste hält Toyota an seinem Formel-1-Engagement fest - Weltgrößter Autobauer muss kleinere Brötchen backen

(Motorsport-Total.com) - Das Management von Toyota lernt dieser Tage eine Situation kennen, die das Unternehmen seit rund 70 Jahren nicht erlebt hat. Für das im März 2009 endende Geschäftsjahr prognostizierte man einen operativen Verlust von rund 1,2 Milliarden Euro. Rote Zahlen hat es beim automobilen Goldesel Toyota seit 1938 (ein Jahr nach der Gründung) nicht mehr gegeben. Ein ungünstiger Kurs des japanischen Yen und die weltweite Wirtschaftskrise haben den weltgrößten Autobauer in Nöte gebracht.

Titel-Bild zur News:

Wirtschaftskrise setzt Japanern zu: Wann geht es endlich wieder aufwärts?

Japanische Waren sind auf dem Weltmarkt aufgrund des hoch bewerteten Yen zurzeit extrem teuer, der Absatz leidet. Als Konsequenz musste sich Honda bereits aus der Formel 1 verabschieden, Suzuki und Subaru strichen in der Rallye-Weltmeisterschaft kurzfristig die Segel. Bei Toyota will man dagegen an allen motorsportlichen Aktivitäten festhalten. "Aber es wird schwierig, dies auf dem bisherigen Level fortzuführen", mahnte Toyota-Präsident Katsuaki Watanabe zu Sparsamkeit.#w1#

"Die Schwankungen in der Weltwirtschaft haben ein Ausmaß angenommen, welches man nur alle 100 Jahre erlebt", erklärte Watanabe im Rahmen einer Pressekonferenz in Nagoya. "Wir stehen vor Gefahren, die wir nicht einschätzen können. Wir machen dennoch in der Formel 1 weiter und betreiben auch weiterhin anderen Motorsport. Doch wir müssen die Kosten senken."

Mit geschätzten 400 Millionen Euro pro Jahr liegt Toyota in der Rangfolge der Spitzenbudgets weit vorne, doch durch das neue Maßnahmenpaket sollen mindestens 30 Prozent kurzfristig eingespart werden können. Am Betrieb des Rennstalls soll sich wenig ändern. "Mir machen die neuen Regeln zurzeit mehr Sorgen als das Budget", beschrieb Teamchef John Howett gegenüber der britischen 'BBC'.