• 18.12.2001 11:22

  • von Fabian Hust

Toyota als Jungbrunnen für Nachwuchstalente

Das Toyota-Team wird sich in den kommenden Jahren bemühen, Talente zu fördern und sie in die Formel 1 zu bringen

(Motorsport-Total.com) - Das Fördern von jungen Piloten bringt nicht nur positive Schlagzeilen für einen Automobilkonzern ein, er profitiert selbst von den Förderprogrammen, in dem junge Talente über mehrere Jahre lang gezielt gefördert werden und dabei unter ständiger Beobachtung stehen, die eine genaue Beurteilung über die Leistungsfähigkeit eines Fahrers erlauben. Ferner ergibt sich ein Kostenvorteil. Das Fördern von Fahrern ist nicht so teuer, wenn man später das "eigene" Talent verpflichten kann anstatt einen Fahrer einkaufen zu müssen.

Titel-Bild zur News: Ange Pasquali

Ange Pasquali kümmert sich bei Toyota um die Talentförderung

So hat auch Toyota unter der Leitung von Teammanager Ange Pasquali ein Fahrerprogramm ins Leben gerufen, das seit Anfang 2000 junge Fahrer bis hin zum Aufstieg in die oberen Formel-Klassen begleitet: "Wir haben dabei etwas ins Leben gerufen, das mehr als ein Akademie-Programm als ein Junior-Fahrer-Programm zu verstehen ist", so Pasquali. "Zu versuchen, junge Talente zu finden ist nur die eine Sache. Man muss die Fahrer auch zusammen bringen und sie an die Hand nehmen. Sie unterziehen sich Fitnesstrainings, psychologischen Bewertungen, PR-Trainings und Sprachkursen sowie Testfahrten und Rennen."

Der erste Fahrer im Fahrerprogramm Toyotas war Ryan Briscoe. Der 20-Jährige startete in der Saison 2001 mit der Unterstützung von Toyota in der Formel Renault. "Wir müssen für jeden Fahrer den höchsten Level einer Junior-Formel ausloten", erklärt Pasquali. "Wir wollen, dass sich die Fahrer genauso entwickeln wie ihr technisches und sportliches Feedback. Sie müssen mit all diesen Zutaten aufwachsen, was aus einem Rennfahrer einen sehr professionellen Rennfahrer macht."

Im März 2001 kam mit Franck Perera ein weiterer Pilot in das Programm. Der erst 17-jährige Franzose fuhr in diesem Jahr noch Kart und soll nach viel versprechenden Tests in der Saison 2002 sein Debüt im Rennwagen geben. In der Italienischen Formel Renault soll er an der Seite von Alex Storckenfeldt fahren. Der ebenfalls 17-Jährige aus Schweden unterschrieb im Dezember 2001 nach einer erfolgreichen Karriere im Kart-Sport und konnte in dieser Saison bereits den Schwedischen Formel-Ford-Titel einfahren.

Das Ziel des Programms ist klar, eines Tages soll ein Fahrer aus den eigenen Reihen im Formel-1-Auto von Toyota sitzen: "Auch in Japan hat Toyota ein ähnliches Programm für junge japanische Rennfahrer. Ich wäre sehr froh, wenn eines Tages ein Fahrer unseres Programms ein Formel-1-Fahrer wird."