• 18.12.2001 10:46

  • von Fabian Hust

Was machen Craig Pollock und Jacques Villeneuve?

Seit dem Rücktritt von Craig Pollock bei BAR hängt auch die Zukunft von Jacques Villeneuve an einem seidenen Faden

(Motorsport-Total.com) - Ob Craig Pollock als Teamchef von BAR-Honda gegangen ist oder gegangen wurde bleibt vorerst nur Spekulation. Spekulieren kann man auch nur über die Zukunft des Schotten, der aber mit Sicherheit versuchen wird, weiterhin in der Formel 1 zu bleiben. Eng verbunden mit der Zukunft des 45-Jährigen ist die Zukunft von Jacques Villeneuve. Pollock ist nicht nur Manager des Kanadiers sondern auch ein guter Freund. Der ehemalige Formel-1-Weltmeister hatte immer wieder erklärt, dass er nur dann bei BAR-Honda bleibt, wenn auch Pollock im Team ist.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve

Welche Alternative gibt es für Villeneuve zu BAR-Honda?

Nun gilt unter Experten die Zukunft von Jacques Villeneuve im BAR-Honda-Team als besiegelt. Es ist kaum anzunehmen, dass das Team, das am (heutigen) Dienstag sein neues Auto in Brackley vorstellen wird, in der kommenden Saison konkurrenzfähig sein wird. Der Vertrag des 30-Jährigen läuft Ende 2002 aus und er wird dann das Weite suchen. Doch ist dies einfacher gesagt als getan, denn die Aussicht auf ein anderes konkurrenzfähiges Team ist dürftig.

Bei McLaren-Mercedes wird man sich den Kanadier nicht leisten können, er passt nicht zum Saubermann-Image und mit Kimi Räikkönen und vielleicht Nick Heidfeld hat man ausreichend gute Fahrer für die Zukunft ? ganz zu schweigen von Mika Häkkinen, Alexander Wurz und David Coulthard, die ebenfalls eine Chance haben, 2003 für das Team fahren zu können. Das Thema Ferrari ist zumindest bist 2004 tabu, so lange Michael Schumacher dort noch fährt. Und BMW-Williams wird weiterhin auf Ralf Schumacher und Juan-Pablo Montoya setzen wollen.

Als Alternative, die kurzfristig Erfolg zu versprechen scheint, bleibt da eigentlich nur noch das Renault-Team. Sowohl Craig Pollock als auch Jacques Villeneuve haben bereits Kontakte zu den Franzosen gehabt. Pollock als Teamchef von BAR, als er die Supertec-Motoren einsetzte und Villeneuve 1997, als er den Weltmeistertitel mit Renault-Motor im Heck bei Williams einfuhr. Theoretisch könnten beide bei Renault landen.

Auch wenn Renault mit Jarno Trulli und Fernando Alonso für 2003 schon eine potente Fahrerpaarung in Aussicht hat, könnte man daran interessiert sein, einen Starfahrer zu verpflichten, der auch Französisch sprechen kann. Pollock könnte bei Renault eine Rolle an der Seite von Teammanager Flavio Briatore erhalten oder diesen als Teammanager ersetzen, wenn dies der Wunsch der Franzosen ist.

Dass Jacques Villeneuve bei BAR-Honda bleiben könnte, wenn er dies will, ist eher unwahrscheinlich. Denn der neue Teamchef, der heute vorgestellt werden wird, muss überlegen, ob es Sinn macht, den Kanadier zu halten. Immerhin kostet der Ex-Champion eine Stange Geld und brachte dafür im Vergleich zum wesentlich billigeren Olivier Panis nicht das erwartete Plus an Leistung. Villeneuve müsste also wohl eine schmerzhafte Gehaltskürzung hinnehmen, wenn er bei BAR bleiben möchte.