powered by Motorsport.com
  • 18.12.2001 10:17

  • von Marcus Kollmann

Brunner mit geringer Erwartungshaltung für 2002

Toyotas Chefdesigner spricht über die erste Saison des Teams und gibt sich für 2002 keinen Illusionen hin

(Motorsport-Total.com) - Bei der Präsentation des ersten Toyota-F1-Boliden gestern in Köln erklärte Chef-Designer Gustav Brunner, der den Minardi-Rennstall im Frühjahr dieses Jahres überraschend verlassen hatte, um sich bei Toyota einer neuen Herausforderung zu stellen, dass es sich sehr gut anfühle bei Toyota zu sein und er mit den dem Team zur Verfügung stehenden Ressourcen in Köln und Japan mehr Möglichkeiten habe als dies in den letzten Jahren der Fall gewesen sei. Gleichzeitig teilte der 51-jährige Österreicher jedoch auch mit, dass es durch die besseren Arbeitsbedingungen weniger Ausreden im Falle sich nicht wie geplant einstellender Ergebnisse gäbe und sprach von einer "enormen Herausforderung" für das gesamte Team im kommenden Jahr.

Titel-Bild zur News: Gustav Brunner hinter seinem ersten für Toyota entwickelten Boliden

Gustav Brunners Ziel ist es den TF102 während der Saison kontinuierlich zu verbessern

Mit den Worten: "Vor mir liegen aufregende Zeiten und ich fühle mich privilegiert die Möglichkeit bekommen zu haben mit Start des Toyota-Projektes von Beginn an dabei gewesen zu sein", deutete der in Graz geborene Österreicher jedoch an, dass man in Zukunft noch viel von ihm und dem in Köln beheimateten Rennstall erwarten darf.

Wenngleich der TF102 zweifelsohne ein Brunner-Auto ist, so wird sich die langjährige Formel-1-Erfahrung des zweifachen Familienvaters aber erst so richtig mit dem nächstjährigen Modell auszahlen, denn der TF102 entstand noch nicht in Toyotas eigenem Windkanal, wo man nach Abschluss der Kalibrierungsarbeiten schon bald Modelle im Maßstab 1:2 testen können wird, sondern größtenteils in England in den Anlagen von Lola.

Der gestern vorgestellte Bolide ließ dann auch äußerlich großartige Änderungen im Vergleich zum Prototypen-Chassis, mit dem man dieses Jahr testete, oder zu den von den anderen Formel-1-Teams in dieser Saison eingesetzten Boliden, vermissen, aber dies dürfte beabsichtigt sein, denn 2002, da ist sich die technische Leitung des Rennstalls sicher, wird ohnehin nur ein Lehrjahr.

Auch Gustav Brunner sieht das so: "Ich freue mich sehr über unsere erste Grand Prix-Saison im nächsten Jahr. Diese wird ein Lehrjahr für unser gesamtes Team und ich persönlich habe keine hohen Erwartungen in Form der sich einstellenden Ergebnisse. Wir müssen unser erstes Jahr dazu benutzen, um alles über die Formel 1 zu lernen und das Auto konstant weiterentwickeln und als Team zusammenwachsen", beschrieb der Österreicher die eigentliche dem Team bevorstehende Aufgabe.

Toyota Motorsport-Präsident Ove Andersson nannte als Hauptziele des Teams, dass man sich "für jedes Rennen qualifizieren wolle, sowie so viele Rennen wie möglich beenden und so viel wie möglich über die Formel 1 lernen möchte."