• 02.10.2009 06:24

  • von Marco Helgert

Tost fordert lange Entwicklungsphase für KERS

Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost möchte drei Entwicklungsjahre für KERS, um Kosten und Umweltverträglichkeit in den Griff zu bekommen

(Motorsport-Total.com) - Mit dem Start der Saison verstummten recht plötzlich die Lobeshymnen auf KERS. Die Energierückgewinnung in der Formel 1 war nicht der große Erfolg, zumal zunächst nur Autos gewannen, die kein KERS an Bord hatten. Einige Teams trennten sich vom System auch wieder, da die Nachteile die Vorteile überwogen.

Titel-Bild zur News: Franz Tost

Franz Tost kämpft darum, KERS ab 2013 zu geringen Kosten verfügbar zu machen

Der größte Nachteil aber ist und war der Preis. Das KER-System ist teuer, vor allem in der Entwicklung. Um die Kostensenkung in der Königsklasse zu beschleunigen, entschlossen sich die Teams der FOTA, auf KERS zu verzichten - zumindest für 2010. Eine spätere Wiedereinführung ist nicht nur gewünscht, sie wird auch angestrebt.#w1#

Vor einem zu frühen Kurswechsel warnt nun Toro-Rosso-Teamchef Franz Tost. "Ich bin ein großer Unterstützer von KERS", erklärt er bei 'formula1.com'. "Aber ich bin gegen KERS im Zeitraum 2010 bis 2012. Alles deutet darauf hin, dass KERS technisch noch nicht ausgereift genug ist, um effizient und kosteneffektiv einsetzbar zu sein."

"Das System sollte bis 2013 weiterentwickelt werden, zusammen mit einem neuen Motor und Getriebe. Und das sollte jetzt beginnen", fährt er fort. Dann sollte KERS für die kleinen Teams der Formel 1 als Teil des Antriebsstrangs zu einem Preis angeboten werden, der auch bezahlbar ist. "Dafür kämpfe ich."

Doch auch innerhalb der FOTA gibt es Bestrebungen, KERS schon vor 2013 wieder eine Chance zu geben. "Wir müssen sehen, wie sich das entwickelt", so Tost. "Ich bin für KERS, aber das sollte hinsichtlich der Kosten und der Umweltverträglichkeit besser geplant sein. Es ergibt ja bei der Umweltverträglichkeit keinen Sinn, wenn man nach jedem Rennen die Batterien entsorgen muss. So darf es nicht sein."