Toro Rosso: Warten auf die ersten Bahrain-Punkte
Das Toro-Rosso-Team freut sich auf das Nachtrennen im Wüstenstaat Bahrain - Jean-Eric Vergne und Daniil Kwjat wollen in Sachir erstmals Punkte holen
(Motorsport-Total.com) - Seit seinem ersten Rennen in Bahrain 2006 konnte das Toro-Rosso-Team auf dem Bahrain International Circuit noch nie punkten. Vor allem für Jean-Eric Vergne waren die Rennen in der Wüste bisher nicht von Erfolg gekrönt. 2012 wurde der Franzose 14. und 2013 schied er aufgrund von Überhitzung aus. Auch am vergangenen Wochenende, beim zweiten Grand Prix der Formel-1-Saison 2014 in Malaysia, musste Vergne vorzeitig wegen eines Defekts seines Turboladers aufgeben.

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Toro-Rosso-Pilot Vergne möchte in Sachir seine ersten Bahrain-Punkte holen Zoom
Rookie Daniil Kwjat hingegen kann ganz befreit in das Nachtrennen gehen. Der 19-Jährige holte bei beiden Rennen seiner noch jungen Formel-1-Karriere Punkte. Dies möchte er in Manama beibehalten. Er kennt die Strecke nur von den vier Testtagen, die er im Februar und März absolviert hat. Daher muss er sich nicht mehr an die Streckenführung gewöhnen.
"Ich freue mich auf das Rennen, weil es die erste Strecke sein wird, auf der ich schon getestet habe." Der Russe fügt hinzu: "Aber das macht nicht wirklich einen Unterschied in meiner Herangehensweise, denn auf welcher Strecke wir auch immer sind, muss ich diese so schnell wie möglich lernen."
Vergne über MotoGP und die neuen Autos
Teamkollege Vergne möchte in Sachir endlich punkten und glaubt, dass das Rennen in diesem Jahr etwas ganz Besonderes werden wird: "Ich glaube, dass der diesjährige Grand Prix hier sehr speziell wird, weil es das erste Mal sein wird, dass wir bei Nacht unter Scheinwerferlicht fahren." Er vergleicht die Atmosphäre mit dem Nachtrennen der MotoGP in Katar, das vor gut einer Woche stattgefunden hat.
Der 23-Jährige ist sich sicher, dass das für die Fahrer relativ wenig Unterschied machen wird, und ist gespannt, wie sich die Erfahrung der Testfahrten auswirken wird: "Sachir wird dieses Jahr die erste Strecke sein, auf der wir schon mit dem neuen Auto gefahren sind, da wir hier die zwei Testfahrten hatten. Bezüglich der neuen Autos: Vom Cockpit aus sind sie verglichen mit den 2013er-Modellen trotz der technischen Änderungen nicht völlig anders zu fahren." Er fügt neckisch hinzu: "Du hast immer noch ein Lenkrad, ein Gaspedal und eine Bremse!"
Es sei bei den neuen Boliden vor allem wichtig, dass man seinen Fahrstil auf die Veränderungen des Antriebstranges anpasst. Auch ist es bedeutend, "wann und wie du Sprit sparst während eines Rennens, verglichen mit einer Qualifying-Runde, wo du einfach drauflos fährst."
Mutter Natur als Spielverderberin?
Toro-Rosso-Chefingenieur Phil Charles ist der Meinung, dass vor allem das Wetter das Rennwochenende beeinflussen wird: "Ganz oben steht Mutter Natur, die mit den Windböen alles noch ein bisschen schwieriger macht. Eine Komponente, die unsere Balance im Auto in den schnellen Kurven betreffen kann. Der starke Wind bedeutet auch, dass Sand auf die Strecke kommen kann."
Auch der niedrigere Grip in der Nacht dürfte eine zusätzliche Herausforderung werden, so Charles: "Der Abfall der Streckentemperatur gegen Ende der Testsessions im Winter hat große Veränderungen der Balance und des Grips zur Folge gehabt. Das sollte also interessant werden, wie sich das im Rennen darstellt."
Charles macht vor allem die Kurvenkombination 5 bis 7 und Kurve 10 als heikelste Stellen auf dem Kurs aus. "Es ist oft schwierig für die Fahrer, zu wissen, wann man pushen darf und wann nicht. Es wird sehr hart für die Bremsen und Hinterreifen." Deshalb stehen diese Teile des Autos auch im Fokus des Setups bei Toro Rosso.

