McLaren: Nur Kuchen zum 250. von Button?
McLaren wird es schwer haben, den 250. Grand-Prix-Start von Jenson Button in Bahrain mit einem Sieg zu feiern, und setzt deshalb auf Konstanz
(Motorsport-Total.com) - Mit dem zweiten Platz von Kevin Magnussen startete McLaren in Melbourne vielversprechend in die Formel-1-Saison 2014. Doch schon das zweite Rennen in Malaysia zeigte die Schwächen des Teams auf. Die Lücke zur Spitze, mit Mercedes und Red Bull, ist noch zu groß. Mit nur einer Woche zwischen Malaysia und dem jetzt kommenden Grand Prix in Bahrain wird sich daran so schnell auch nicht viel ändern lassen. Zu feiern wird es am Wochenende in der Garage aber auf jeden Fall etwas geben.
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Ein Sieg in Bahrain zum 250. Grand Prix? Jenson Button wird alles geben Zoom
Jenson Button geht beim zehnten Bahrain-Grand-Prix zum 250. Mal in seiner 14-Jährigen Formel-1-Karriere an den Start. "Das ist verrückt! Es fühlt sich an, als wäre es erst gewesen, dass ich 2011 den 200. mit einem Sieg für McLaren in Ungarn gefeiert habe", sagt der Brite. Ob er diesen Meilenstein allerdings erneut auf dem Podium zelebrieren kann, ist fraglich. Denn der MP4-29 gehört noch nicht zu den konkurrenzfähigsten Boliden.
In Malaysia kam Button als Sechster fast eineinhalb Minuten hinter Sieger Lewis Hamilton im Mercedes ins Ziel und hatte mit einem Abstand von rund 40 Sekunden auch keine Chance, an Fernando Alonso oder Nico Hülkenberg vor ihm heranzukommen. Im Gegenteil, ohne die teaminterne Auseinandersetzung bei Williams wäre vielleicht sogar noch Valtteri Bottas an ihn herangekommen.
Das Ziel sind die Punkte
Auch Magnussen konnte seinen Erfolg von Australien nicht wiederholen. Nach seinem selbstverschuldeten Unfall mit Kimi Räikkönen kam er in Malaysia nicht über einen neunten Platz hinaus. McLaren fehlt es vor allem noch an Tempo in den Hochgeschwindigkeits-Abschnitten und an Grip. Außerdem scheint das Auto Schwierigkeiten mit der Balance bei hohen Temperaturen zu haben, was sich in Bahrain voraussichtlich nicht ändern wird.
Die Ziele von Button fallen daher eher bescheiden aus: "Wir haben aus den ersten beiden Rennen gute Punkte mitnehmen können. Das war immer unser Ziel für die vier Übersee-Grands-Prix (Australien, Malaysia, Bahrain, China; Anm. d. Red.). Ich hoffe, wir können an diesem Wochenende noch mehr Punkte holen." Dabei hat der Weltmeister von 2009 gute Erinnerungen an Bahrain: "Ich habe hier 2009 gewonnen, viele gute Ergebnisse einfahren können, und mir gefallen die Herausforderungen dieses Kurses sehr."
"Man hat hier immer das Gefühl, noch ein bisschen mehr aus sich und dem Auto herausholen zu können, was die Strecke zu einer schwierigen, aber auch lohnenswerten Herausforderung macht", findet Button. Und auch sein Teamkollege kann es kaum erwarten: "Ich freue mich darauf, auf einer Strecke zu fahren, auf der ich schon einmal ein Formel-1-Auto bewegt habe. Das ist auch eine neue Erfahrung für mich, weil wir hier ja schon vier Tage getestet haben."
Probleme auf schnellen Strecken und bei hohen Temperaturen
"Das macht zwar keinen allzu großen Unterschied, weil wir die Streckenführung schon ganz gut im Simulator kennenlernen konnten, aber man kann dann am Freitag im Freien Training gleich Vollgas geben. Man muss sich nicht erst an die Strecke gewöhnen." Der Däne hofft, sich in der Steinwüste verbessern zu können. "Obwohl Sachir viel Hochgeschwindigkeits-Kurven hat, ist die Strecke nicht so schnell wie Sepang. Deshalb hoffe ich, dass wir hier etwas konkurrenzfähiger sein können als dort."
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Kevin Magnussen will in Bahrain das Maximum aus dem MP4-29 raus holen Zoom
Aber auch Magnussen weiß, wo die Probleme bei McLaren liegen: "Ich glaube, dass die Streckentemperatur und unser Problem mit dem geringen Abtrieb es uns schwer machen werden, das Auto wieder so optimal einzustellen wie in Melbourne. Ich hoffe, wir werden trotzdem eine ordentliche Balance für das Rennen finden."
Die nötige Hilfestellung könnte die Tatsache werden, dass der Bahrain-Grand-Prix zum Nachtrennen geworden ist. "Der Grand Prix selbst wird ja am Abend stattfinden, weswegen die Strecke kühler sein wird als bei den letzten Rennen in Bahrain. Ich denke, das wird allen Teams helfen, und auch wir werden davon profitieren können", sagt Magnussen.
Zuverlässigkeit als Schlüssel zum Erfolg
Teamchef Eric Boullier ist sich der derzeitigen Situation seines Teams bewusst, sieht aber auch die positiven Aspekte: "Obwohl wir in Malaysia nicht so konkurrenzfähig waren wie noch in Melbourne, haben wir trotzdem gute zehn Punkte mit nach Hause genommen. Das ist zwar noch nicht genug, aber schon mehr, als so mancher unserer Konkurrenten geschafft hat."
"Im Moment gehen wir davon aus, von der Performance her noch nicht mit der Spitze mithalten zu können. Aber mit den Fähigkeiten von Jenson und Kevin hinter dem Lenkrad und der beeindruckenden Hingabe unseres Teams können wir erwarten, am Sonntag ein Wörtchen mitzusprechen", so der Franzose.
Große Fortschritte sind für das dritte Rennen der Saison nicht zu erwarten: "Da der Bahrain-Grand-Prix ja nur eine Woche nach Malaysia stattfindet, glauben wir nicht, dass sich an der momentanen Rangordnung etwas ändern wird. Deswegen liegt unser Hauptaugenmerk darauf, in Sachen Zuverlässigkeit und Abläufen ein fehlerfreies Wochenende hinzubekommen. Trotz der wenigen Zeit zwischen den beiden Rennen werden wir kleine Veränderungen am Design einbauen."
