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Toro Rosso bleibt von Red Bull abhängig

Auch wenn Toro Rosso den neuen STR7 selbst gebaut hat, trifft nicht Teamchef Franz Tost, sondern Red Bull alle strategisch wichtigen Entscheidungen

(Motorsport-Total.com) - Der STR7, mit dem Toro Rosso diese Saison die Red-Bull-Junioren Daniel Ricciardo und Jean-Eric Vergne an den Start schickt, ist bereits das dritte Formel-1-Auto, das das Team aus Faenza ohne technische Unterstützung des "großen Bruders" Red Bull entwickeln musste. Trotzdem ist Toro Rosso vom Energydrink-Hersteller nicht unabhängiger als früher.

Titel-Bild zur News: Franz Tost

Franz Tost leitet Toro Rosso, aber die wichtigsten Entscheidungen trifft er nicht

Von 'Motorsport-Total.com' konkret danach gefragt, antwortet Teamchef Franz Tost klipp und klar: "Nein. Red Bull ist nach wie vor Teameigentümer. Die wichtigsten Entscheidungen werden von Red Bull getroffen. Daran hat sich nichts geändert." Sprich: Tost und Technikdirektor Giorgio Ascanelli leiten zwar das tägliche Geschäft, doch die strategische Richtung wird nach wie vor von der Red-Bull-Zentrale in Fuschl vorgegeben. Konzernchef Dietrich Mateschitz, der von Konsulent Helmut Marko beraten wird, hat also unverändert das letzte Wort.

Alles andere wäre auch verwunderlich, schließlich ist Toro Rosso eine hundertprozentige Red-Bull-Tochter - und Mateschitz hat seinen ursprünglichen Plan, das Team zu verkaufen, längst verworfen. Doch seit Red Bull untersagt wurde, gleich zwei konzerneigene Teams über die Firma Red Bull Technology in Milton Keynes zu beliefern, wurde Toro Rosso verstärkt auf eigene Beine gestellt - auch kommerziell.

"Wir befinden uns in der glücklichen Situation, dass wir zusätzliches Sponsorgeld gefunden haben", spielt Tost auf Geldgeber wie den Mineralölhersteller Cepsa oder die Privatbank Falcon an. "Dieses Geld benötigen wir aber auch, um das Auto zu entwickeln. Wenn du in der Formel 1 Geld hast, gibst du es auch aus." Gewinn wirft Toro Rosso daher naturgemäß nicht ab.