Todt zieht Ferrari der FIA-Präsidentschaft vor

Ferrari-Teamchef Jean Todt will das Angebot von Max Mosley, dessen Nachfolger als FIA-Präsident zu werden, nicht annehmen

(Motorsport-Total.com) - FIA-Präsident Max Mosley hat kürzlich vorgeschlagen, der derzeitige Ferrari-Teamchef Jean Todt solle eines Tages seine Rolle im Automobilweltverband übernehmen. Todt selbst bezog nun aber erstmals klar Stellung und gab an, in seiner derzeitigen Position mehr als glücklich zu sein.

Titel-Bild zur News: Jean Todt

Ferrari-"Napoleon" Jean Todt wird den Roten wohl weiterhin treu bleiben

Der 58-jährige Franzose hat in seiner motorsportlichen Laufbahn alles erreicht, was man erreichen kann, führte nach seiner Rallye-Karriere Ferrari innerhalb eines Jahrzehnts vom absoluten Tiefpunkt zu einer nie zuvor da gewesenen Dominanz in der Königsklasse und gilt mit seiner immensen Erfahrung auch als sportpolitischer Fachmann. Insofern verwundert es kaum, dass ihn Mosley gerne als seinen Nachfolger in der FIA-Präsidentschaftskanzlei sehen würde.#w1#

Todt hat den "besten und anspruchsvollsten" Job

Todt hat aber andere Pläne: "Ich bin derzeit Geschäftsführer der gesamten Firma und das ist vielleicht der beste und anspruchsvollste Job für jemanden, der Autos und den Wettbewerb liebt. Dafür bin ich verantwortlich. Ich kann aber verstehen, dass mein Name in den Diskussionen um den zukünftigen Kandidaten fällt." Trotzdem hegt er derzeit keine Ambitionen, in so hohem Alter noch einmal eine neue Herausforderung anzunehmen.

Außerdem sei Mosley selbst bestens für den Posten geeignet, so Ferraris "Napoleon" weiter: "Max Mosley macht einen außergewöhnlichen Job, er ist fokussiert auf seine Probleme, er ist sehr stark in alle Vorgänge involviert und tut das, was er tut, mit großer Hingabe." Außerdem, so Todt weiter, sei er sich "nicht sicher, ob ich das, was er macht, überhaupt tun möchte."

Baldige Beförderung zum Ferrari-Präsidenten nur vertagt?

Darüber hinaus könnte ihm bald eine Beförderung zum Präsidenten der Ferrari/Maserati-Gruppe blühen, weil Luca di Montezemolo, derzeit noch in dieser Funktion tätig, zum Konzernchef von Fiat aufgestiegen ist. Montezemolo führt die Geschäfte von Ferrari und Maserati zwar vorerst weiter, es ist aber nicht ausgeschlossen, dass es langfristig eine Umstrukturierung geben wird, bei der Todt in eine noch verantwortungsvollere Position schlüpfen könnte.

Davon abgesehen sind die Ergebnisse auf der Rennstrecke im Moment kein Grund, über neue Betätigungsfelder nachdenken zu müssen: "Wir haben die richtigen Leute am richtigen Ort", sagte er nach dem gestrigen Doppelsieg in Montreal. "Wir haben Stabilität und gleichmäßig verteilte Einbindung, sind fokussiert, nehmen nie etwas als gegeben hin, sind bescheiden, vorsichtig. Wir versuchen immer, das zu erreichen, was wir uns vorgenommen haben."