• 14.06.2004 11:44

  • von Fabian Hust

Schumacher: "Besondere Befriedigung"

Von Startplatz sechs zum Sieg - Michael Schumacher schmeckte dieser Sieg in Kanada besonders süß

(Motorsport-Total.com) - Es war auffällig, wie sehr sich Michael Schumacher über seinen siebten Saisonsieg im achten Rennen gefreut hat - als wäre es sein erster Sieg gewesen. Die Erklärung hierfür ist einfach. Erstens ist der Deutsche auch nach seinem 77. Grand-Prix-Triumph noch nicht "satt" und zum Zweiten hatte er einen Grund mehr, auf diesen Sieg stolz zu sein: Es war sein Siebter auf dem 'Gilles Villeneuve Circuit'. Es gibt keinen Piloten, der auf einem Kurs so oft gewonnen hat wie der 35-Jährige.

Titel-Bild zur News: Schumacher und Barrichello

Michael Schumacher und Rubens Barrichello auf dem Kanada-Podium

Der wichtigste Grund für die Freude war jedoch die Tatsache, wie dieser Sieg zustande gekommen ist. Im Qualifying hat man bewusst ein besseres Ergebnis zugunsten der Strategie geopfert. Und man darf nicht vergessen, dass sich Schumacher selbst mit Startplatz sechs in eine schwierige Ausgangsposition gebracht hat, weil er vor der Haarnadelkurve Übersteuern hatte, was ihn ein wenig Zeit gekostet hat. Dieser Sieg war also der Erste in der Saison, den der Kerpener wirklich hat hart erkämpfen müssen.#w1#

Das Rennen konnte sich Michael Schumacher perfekt einteilen. Er fuhr immer nur so schnell, wie er wirklich fahren musste, konnte sogar verhalten unterwegs sein, als Rubens Barrichello hinter ihm fuhr, der als treuer Teamkollege nicht wirklich Anstalten machte, am Weltmeister vorbeizuziehen, auch wenn er hier und da sich im Rückspiegel zeigte. So hatte der Deutsche auch zum Schluss des Rennens ganz im Gegensatz zum Brasilianer und zum letzten Jahr Bremsen, die keine Probleme bereiteten.

"Solche Rennen zu gewinnen, bringt uns natürlich eine besondere Befriedigung, gerade weil die Ausgangsposition so schwierig war. Aber unsere Strategie ist voll aufgegangen", so Michael Schumacher auf seiner Internetseite. "Wir wussten von den Zeiten der Trainingsläufe, dass wir im Qualifying nicht gut aussehen würden, und haben uns daher auf die Performance im Rennen konzentriert. Dass wir dafür im Qualifying etwas schlechter aussehen würden, mussten wir in Kauf nehmen."

Nachdem im Rennen für den WM-Führenden alles nach Plan verlief und auch noch beide Renault ausfielen, die dem Deutschen durchaus gefährlich hätten werden können, feierte Michael Schumacher seinen Sieg mit Frau Corinna und einigen Freunden. Die nächsten Tage steht erneut Erholung in der Natur Nordamerikas auf dem Programm, bevor Schumacher am Donnerstag in Indianapolis anreist. Diese Phasen der Erholung vor dem Rennen machen die Rennen in Amerika für Michael Schumacher so wertvoll.

"Keinen Grund" sieht der Ferrari-Pilot, warum die "Roten" in Indianapolis nicht auch so stark sein sollten wie in den vergangenen Rennen. "Aber ich denke auch, dass Ralf und auch BAR-Honda dort stark auftrumpfen können, daher müssen wir vorsichtig bleiben." Sollte Michael Schumacher auch in Indy gewinnen, wäre es sein achter Saisonsieg im neunten Rennen. Das würde den langen Rückflug nach Europa mit Sicherheit versüßen...